Auszug - Büchertauschtelefonzelle  

Die AfD-Fraktion nimmt die Gelegenheit wahr, ihren Antrag zu erläutern. Sie stellt ein Bedürfnis für eine solche Einrichtung im Bezirk fest und fordert, das Bezirksamt möge der Deutschen Telekom zwei gebrauchte Telefonzellen für Zehlendorf und Steglitz abkaufen. Es sei sinnvoll, dass nicht nur kurze Texte im Internet und auf WhatsApp gelesen würden, sondern dass man sich auf diese Weise auch längeren Texte annähern könne. Vergleichbare Einrichtungen andernorts würden sehr gut angenommen. Die CDU-Fraktion findet die Idee grundsätzlich gut, gibt aber zu bedenken, dass das Amt die Telefonzellen nicht übernehmen könne, da diese Eigentum der Telekom seien. Es gebe bereits viele Initiativen vergleichbarer Art, z.B. in Cafés und Backstuben, wo man auch Bücher abgeben könne. Diesen Weg halte sie für besser, als Bücher in Telefonzellen anzubieten, die auch gewartet und observiert werden müssten und ggf. zweckentfremdet werden könnten. Die Linksfraktion verkündet ihre Strategie, wonach sie AfD-Anträge grundsätzlich ablehne, wenngleich sie diese im Einzelfall vielleicht gar nicht für so falsch halte. Sie beruft sich dabei auf das Auftreten von Vertreterinnen und Vertretern dieser Partei auf Bundesebene, was mit dem demokratischen Grundverständnis der Linkspartei nichts zu tun habe. Die Linksfraktion macht ein grundsätzliches Unbehagen gegen AfD-Anträge geltend. Die SPD-Fraktion gibt zu bedenken, dass die im AfD-Antrag genannten Standorte nicht sinnvoll seien, da es sowohl am Teltower Damm in Zehlendorf als auch in der Schloßstraße in Steglitz genügend Büchereien zur Ausleihe gebe. Es gebe andere Standorte in Steglitz-Zehlendorf, wo keine Büchereien existierten und die Wege weiter seien. Der Antrag sei zu kurz gedacht und es bedürfe einer näheren Auseinandersetzung mit der Geographie des Bezirks. Für die FDP-Fraktion schließt sich die Ausschussvorsitzende der SPD-Fraktion in der Auffassung an, dass die Standorte im Antrag unglücklich gewählt seien, da große Bibliotheken in der Nähe lägen. Sie kündigt an, dem Antrag nicht zustimmen zu wollen. Die Seniorenvertreterin meldet sich zu Wort und gibt zu bedenken, dass viele Seniorentreffpunkte bereits solche Büchertauschbörsen anböten.

Der Antrag wird mit 1 Ja-Stimme und 12 Nein-Stimmen abgelehnt.