Auszug - Informationsstele für Peter Lorenz am Ort seiner Entführung  

 
 
3. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur
TOP: Ö 4.2
Gremium: Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Di, 02.05.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:40 Anlass: ordentliche Sitzung
0130/V Informationsstele für Peter Lorenz am Ort seiner Entführung
   
 
Status:öffentlichAktenzeichen:151/V
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-FraktionCDU-Fraktion
Verfasser:Hippe, Lücke 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
 
Wortprotokoll

Die CDU-Fraktion hat vorab einen Änderungsantrag verteilt. Hierzu verkündet sie eine weitere Änderung und zwar solle der Passus „(etwa die MfS-Tätigkeit des Kriminalobermeisters Kurras)“ gestrichen werden. Die Linksfraktion spricht sich für den Antrag aus und schlägt vor, Angehörige des Peter Lorenz mit einzubeziehen und diese aus ihrer damaligen Perspektive berichten zu lassen. Ferner zieht sie es vor, die Situation in einem breiteren Kontext zu sehen. Die CDU-Fraktion dankt der Linksfraktion für ihre Unterstützung den Antrag betreffend, spricht sich aber gegen einen breiteren Kontext aus, um die Stele nicht unübersichtlich werden zu lassen. Die FDP-Fraktion spricht sich ebenfalls für den Antrag aus. Die GRÜNE-Fraktion betont, ihr sei bei der Thematik der Bezug zu Steglitz-Zehlendorf sehr wichtig, weshalb auch sie sich gegen eine Erweiterung des Antragstextes ausspricht. Die CDU-Fraktion gibt den Hinweis, dass der Stelentext ohnehin vor Veröffentlichung im Ausschuss besprochen wird und gegebenenfalls Änderungen vorgenommen werden können.

 

Der Vorsitzende lässt über den Antrag in geänderter Fassung, der wie folgt lautet, abstimmen.

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, an der Ecke Quermatenweg / Ithweg eine Informations-Stele aufzustellen, die Auskunft gibt über die Entführung des damaligen Landesvorsitzenden  sowie Spitzenkandidaten der Berliner CDU Peter Lorenz. Zuvorderst soll die Stele über die Person Peter Lorenz und den Tathergang informieren. Ferner soll das Verbrechen in einen breiteren historischen Kontext des Linksterrorismus in der Berliner Nachkriegsgeschichte gesetzt werden, hierbei sollen neuere Erkenntnisse nicht ausgespart werden.

 

Begründung:

 

PETER LORENZ GEFANGENER DER ‚BEWEGUNG 2. JUNI‘“

 

Drei Tage vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus wurde der Berliner CDU-Politiker und Spitzenkandidat am 27. Februar 1975 von linksradikalen Terroristen entführt. Tatort der Entführung war der Quermatenweg/Ecke Ithweg. Für das Verbrechen zeichnete die „Bewegung 2. Juni“ verantwortlich. Das Kreuzberger Kellerverlies, in dem Lorenz gefangengehalten wurde, nannten seine Entführer „Volksgefängnis“. Hier entstand das Foto mit dem umgehängten Schild („Gefangener der Bewegung 2. Juni“), das sich geradezu ikonografisch in das kollektive Gedächtnis der Berliner eingebrannt hat.

 

Zum zeitlichen Ablauf: 2017 ist für das Gedenken an Peter Lorenz ein besonderes Jahr: in diesem Jahr wäre er 95 Jahre alt geworden und gleichzeitig jährt sich sein Todestag zum 30. Mal.“

 

Der Antrag wird in geänderter Fassung mit 18 Ja-Stimmen und 0 Nein-Stimmen bei 0 Enthaltungen angenommen.

 

 
 

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