An der diesjährigen Online-Konferenz wirkten aus Steglitz-Zehlendorf rund 15 Schülerinnen und Schüler des Dreilinden-Gymnasiums mit. Dank der Initiative des deutsch-israelischen Lehrers Reinhold Maier besteht seit Juni 2022 eine Schulpartnerschaft mit der ORT Kiryat Bialik School. Näheres hierzu können Sie auf der Webseite des Bezirksbeauftragten für Partnerschaften nachlesen.
Stellvertretend für Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg nahm Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit, an der internationalen Begegnung teil. Im Chatroom der Veranstaltung zeigte sie sich betroffen und schrieb, sie sei „tief beeindruckt“ von Frau Harels Ausführungen. Es gab niemanden in der Runde, der diesen Eindruck nicht geteilt hätte.
„Don’t believe all the lies“ (Glaubt nicht an all die Lügen): Mit großem Nachdruck antwortete Miriam Harel auf die Frage eines Dreilinden-Schülers, was Studentinnen und Studenten, Schülerinnen und Schüler ihrer Meinung nach heute tun sollten, um Antisemitismus Einhalt zu gebieten. Außerdem sollten junge Menschen mit ihren Großeltern über die damalige Zeit ins Gespräch kommen.
Am Ende der internationalen Veranstaltung bekam Miriam Harel einen großen Strauß weißer Rosen zum Dank für Ihr Da-Sein und ihr Zeugnis überreicht.
Es ist und bleibt wichtig, die Stimmen aller mittlerweile hochbetagten Überlebenden so lange zu hören, wie das möglich ist. Das beste Rezept zur Bekämpfung von Antisemitismus ist, die Erinnerung an all das Schreckliche, das unter deutschem Namen geschehen, wachzuhalten. Um die Zukunft zu gestalten, dürfen wir die Augen vor der Vergangenheit nicht verschließen. Frau Harel weiß, dass die junge Generation in Deutschland das Nazi-Grauen nicht verschuldet hat. Aber sie weiß auch, bei wem die Verantwortung dafür liegt, in Gegenwart und Zukunft dafür zu sorgen, dass sich dieses schreckliche Kapitel deutscher Geschichte niemals wiederholt: bei genau dieser Generation.
„I am happy to be Jewish”: In tiefer Überzeugung spricht Miriam Harel von dem Glück, das sie mit ihrer jüdischen Identität verbindet. Durch die Pflege der Städtepartnerschaften zu unseren beiden israelischen Partnerkommunen Kiriat Bialik und Sderot haben wir in Steglitz-Zehlendorf das Ziel, den Austausch zwischen Israel und Deutschland, der jüdischen und nichtjüdischen Kultur, aber auch zwischen den Generationen zu fördern.