11/2022-SDEROT – Mit dem Fahrrad durch Israel

Jan Kutscher mit Gemahlin (1. und 2. von rechts) zusammen mit Michael Siman Tov (1.v.l.), Dorel Abramovitz (2.v.l.) und Gita Botera (Mitte)

Jan Kutscher mit Gemahlin (1. und 2. von rechts) zusammen mit Michael Siman Tov (1.v.l.), Dorel Abramovitz (2.v.l.) und Gita Botera (Mitte)

Sderot / November 2022

Eines haben die Rathäuser von Sderot und Steglitz-Zehlendorf gemeinsam: Hüben wie drüben wird „gerade fleißig renoviert und umgezogen“. Diese Info entnehmen wir einem Reisebericht von Jan Kutscher, aus Steglitz-Zehlendorf stammendes Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., der im November 2022 Israel mit dem Fahrrad bereist hat. Da unsere Partnerstadt Sderot günstig am Weg lag, nutzte er am 14. November 2022 die Gelegenheit, dem dortigen Rathaus zusammen mit seiner Frau einen Besuch abzustatten. Er überbrachte Gastgeschenke des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf und hatte darüber hinaus den Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom 19. Januar 2022 im Gepäck. Diesem Beschluss zufolge wird das Bezirksamt ersucht, „auch in der 6. Wahlperiode Kinder aus unserer Partnerstadt Sderot in Israel nach Steglitz-Zehlendorf einzuladen und in Erholungseinrichtungen aufzunehmen“.

Rathaus Sderot

Rathaus Sderot

Zwar ließ sich Bürgermeister Alon Davidi (seit 2013) entschuldigen, wurde aber durch Michael Siman Tov, CEO der Sderot Foundation und Dorel Abramowitz (Director of Development der Sderot Foundation) würdig vertreten. Anwesend war auch der Ex-Bürgermeister von Sderot, der in den 1970er Jahren zusammen mit dem damaligen Bezirksbürgermeister von Zehlendorf, Wolfgang Rothkegel (1971-1980), den im Jahre 1975 abgeschlossenen Partnerschaftsvertrag eingefädelt hatte. Einer der damaligen Zeitzeugen ist auch Michael Simon, aktueller Gemeindekirchenratsvorsitzender der evangelischen Gemeinde Schönow-Buschgraben. Die Startschwierigkeiten der ersten Jahre hatte man damals pragmatisch, flexibel und unbürokratisch gelöst.

„Insgesamt ist die Stimmung gut“, fasst Jan Kutscher seine Besuchseindrücke in Sderot zusammen. Man sei am Wiederaufleben der Beziehungen „extrem interessiert“, ließ sich Gita Botera vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit nach seinen Worten zitieren. Das Städtchen Sderot beschreibt Kutscher als durchaus sehenswert, allerdings herrsche aufgrund der latenten Bedrohung durch Raketenangriffe aus dem nahen Gazastreifen eine beklemmende Stimmung. Rund 40 Prozent der Einwohnerschaft sind nach 1990 als Neueinwanderer hinzugezogen, vor allem aus der damaligen Sowjetunion.

Wappen Sderot

Die Partnerschaft zwischen Sderot und dem Altbezirk Zehlendorf besteht seit fast 48 Jahren. Der in Zehlendorf gelegene Sderotplatz führt die Partnerstadt in seinem Namen. Fern am Horizont erscheint bereits das 50. Partnerschaftsjubiläum, das im Jahre 2025 ansteht.

Sderotplatz in Zehlendorf

Sderotplatz in Zehlendorf