Waldfriedhof Dahlem

Waldfriedhof Dahlem Allee

Gartendenkmal und Baudenkmal (Kapelle) seit 1997

Da der 1908 unmittelbar an den Dorfkirchhof Dahlem angefügte kommunale Friedhof Dahlem Dorf über keine Erweiterungsmöglichkeit meht verfügte, legte man 1931-33 am Hüttenweg 47 den Waldfriedhof Dahlem an.
Der Entwurf war schon 1929 von dem früheren Stadtgartendirektor Albert Brodersen gefertigt worden, der aber seine Ausführung nicht mehr erlebte.
Die Bezeichnung Waldfriedhof besteht nicht zu Recht (sollte hier wohl nur Friedhof am Walde bedeuten). Bei der Planung stand von Beginn an die gärtnerische Gestaltung im Vordergrund

Gewiß hat man die Begräbnisstätte in einen Kiefernforst hineingebaut; überall inmitten der Grabfelder und zwischen ihnen stehen dessen Bäume. Das Bild wird aber eindeutig von neu gepflanzten Fichten bestimmt. Eine Doppelreihe, teilweise auch eine Dreierreihe umzieht den Friedhof. Er wird in seiner ganzen Länge von einer breiten, von Fichten gesäumten Allee durchzogen. Von der seitwärts stehenden Feierhalle führt ebenfalls eine sich kreuzende Fichtenallee zu einem nur mit einer Drahtgittertür geschlossenen Nebeneingang.

Das alles lässt sofort an einen geometrisch eingerichteten Friedhof denken. Und tatsächlich hätte ein solcher dem geringen Umfang der Anlage entsprochen. Aber die geometrische Anordnung war in dieser Zeit verpönt, und darum wurden die übrigen Wege erstens nicht als Alleen und zweitens nicht durch die ganze Länge geführt, sondern durch Vorsprünge optisch kurz gehalten.
Dieser Dahlemer Friedhof gilt als der am stärksten durchgrünte in ganz Berlin, was seine Ursache in der geringen Größe hat, welche eine sehr enge Gräberreihung und die ungern gesehene Belegung Kopf an Kopf zur Folge hatte. Die reichlich gepflanzten Hecken sollen dies einigermaßen verbergen.
Das wenig umfangreiche Gelände hat die Form eines unregelmäßigen Fünfecks. Die Gartenarchitektur hält sich aber ans Rechteck, muss dafür allerdings an einigen Stellen Dreieckfelder, Viertel- und Halbkreiswege und dergleichen in Kauf nehmen.

Erhebliche, durch Treppen ausgeglichene Geländeunterschiede, vor allem im Südosten, hätten eine architektonische Anlage nahe gelegt; sie ist aber nur in unbedeutenden Ansätzen zu merken. Eindrucksvoll und gestalterisch überzeugend sind nur die beiden sich kreuzenden, schnurgeraden Fichtenalleen; für die Hauptachse ist noch anzumerken, dass vor den Fichtenreihen, auf den begleitenden Rasen, einige größere Fichten stehen, die schon als Sämlinge gesetzt worden sein müssen; damit kommt ein ganz neues, durchaus wirkungsvolles Gestaltungsmittel ins Spiel.

Im hinteren Friedhofsteil liegt hinter einem langovalen Vorplatz die Kapelle des Friedhofs, die in den Jahren 1931/32 von Heinrich Schweitzer errichtet wurde.
Es handelt sich um einen Mauerwerkbau im Stil des Expressiven Realismus, dessen Fassaden gelb verputzt und an den Ecken mit Ortssteinen verkleidet sind.
Das Gebäude hat einen T-förmigen Grundriss mit einer kleinen offenen Vorhalle, die von einem Pultdach gedeckt ist.

Das eigentliche Kapellendach stellt ein Satteldach dar, welches auf einer hölzernen Tragekonstruktion liegt und sich an der Rückseite über die niedrigeren Anbauten zieht. Die Seitenfassaden sind von hohen rechteckigen Fenstern aus Kathedralglas mit Bleifassung unterbrochen.
Im Dachgiebel befindet sich außerdem ein Glockenträger.

Innenraum der Kapelle

Der Innenraum der Kapelle besitzt eine zweifach gebrochene Holzdecke und eine Altarnische mit einem hohen Spitzbogen.

  • Waldfriedhof Dahlem Kapelle Innen

    Innenansicht

  • Waldfriedhof Dahlem Kapelle innen

    Innenansicht mit Urnentisch

  • Waldfriedhof Dahlem Kapelle innen 4
  • Waldfriedhof Dahlem Kapelle Raum der Stille

    Raum der Stille

Auch die beiden niedrigen Torbauten sowie einige weitere Nebenbauten wurden 1932 von Schweitzer gebaut. Die Torbauten enthalten jeweils eine Rundbogenarkade, im nördlichen Bau ist zudem ein Blumenladen integriert. Dem südlichen Torbau schliesst sich eine offene Halle sowie das Haus des Friedhofswärters an, in dem die Verwaltungs- und Wohnräume enthalten sind.

Öffnungszeiten des Waldfriedhofs Dahlem

  • März – April 07:00 – 18:00 Uhr
  • Mai – August 07:00 – 20:00 Uhr
  • September – Oktober 07:00 – 18:00 Uhr
  • November – Februar 08:00 – 16:00 Uhr

Bestattungsmöglichkeiten

  • Erdwahlgrabstätten
  • Erdreihengrabstätten
  • Urnenwahlgrabstätten
  • Urnengemeinschaftsgrabstätten
  • Familiengrabstätten
  • Ruhegemeinschaft

Informieren Sie sich auch auf den Seiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung über die Grabstättenarten allgemein oder Ehrengrabstätten, die es auf diesem Friedhof gibt.

  • Übersichtsplan Waldfriedhof Dahlem mit Ehrengrabstätten

    PDF-Dokument (404.3 kB)

Es folgt eine Kartendarstellung. Karte überspringen

MAP loading ...
Stadtplan Berlin.de

Ende der Karte.

Alle Fotos auf dieser Seite: Fachbereich Grünflächen