Klimasensibler Umbau der Waldparkanlagen an Krumme Lanke und Schlachtensee wird möglich!

Pressemitteilung vom 03.03.2023

Krumme Lanke (April 2022)

Krumme Lanke (April 2022)

Für dieses Projekt bekommt der Bezirk Steglitz-Zehlendorf Fördermittel in Höhe von 1,7 Mio Euro aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.

Im Rahmen des klimasensiblen Umbaus wird der waldartige Baumbestand in den bezirklichen Grünanlagen von Schlachtensee und Krumme Lanke durch natürliche Verjüngungsstrategien klimaresilienter gestaltet. Gleichzeitig geht es darum, die Wegeentwässerung durch lokale Versickerung im Sinne grün/blauer Infrastruktur nachhaltig zu ertüchtigen, so dass z.B. die Erosion von Böden vermieden und Niederschlagswasser der Vegetation zur Verfügung steht. Außerdem ist geplant weitere Sitzplätze mit schönem Ausblick zu schaffen, durch neue Spiel- und Sportangebote den gewachsenen Nutzungsdruck zu lenken und die geschützten Uferbereiche besser zu schonen. Dies ist notwendig, um die Vereinbarkeit von Freizeitnutzung mit Habitatstrukturen und die Entstehung von resilienten, Klimawandel-tauglichen Gehölzbeständen zu gewährleisten bzw. zu fördern. Das Zukunftskonzept der Arbeitsgemeinschaft Schlachtensee/Krumme Lanke der BVV Steglitz-Zehlendorf von 2020 wird ebenfalls berücksichtigt werden.

Bezirksstadtrat Urban Aykal:

bq. „Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt, das unser Straßen- und Grünflächenamt im Oktober 2022 beantragt hat, als eines von vier Projekten in Berlin bzw. von 64 bundesweiten Projekten den Zuschlag bekommen hat. So kann es uns gelingen diese Parkanlagen, die nicht nur für unseren Bezirk, sondern für die ganze Stadt eine wichtige Erholungsfunktion haben, fit für die Zukunft zu machen. Mein Wunsch und Ziel ist, ein Projekt zu realisieren, das von Amt, Initiativen und Bürgerschaft gemeinsam getragen wird.“

Schlachtensee (Juli 2022)

Schlachtensee (Juli 2022)

Zum Hintergrund:

Die Gehölzbestände der Parkanlagen am Schlachtensee und an der Krummen Lanke sind von Kiefern geprägt, die in besonderem Maße unter den warmen und trockenen letzten Jahren leiden. Durch die intensiver werdende Nutzung u.a. in der Pandemie und auf der Flucht vor Wärme an die Seen hat ein natürlicher Unterbewuchs der Bäume in vielen Bereichen keine Chance aufzuwachsen. Ohne diesen Unterwuchs fließen Niederschläge schneller ab, die dann den Bäumen nicht zur Verfügung stehen, und Böden erodieren. Wo Bäume absterben und nicht ersetzt werden, fällt mehr Sonne in den Bestand, der Verfall beschleunigt sich. Ohne eine Lenkung der Besucher an den Seen haben Schilfgürtel keine Chance. Es entsteht zunehmend Tritterosion an den Ufern, die Uferbäume sterben ab, und die Erosion beschleunigt sich. Weiter vom Wasser entfernte Sitzplätze sind unattraktiv, da Sichtbeziehungen zugewachsen und die Sitzbänke nicht für alle Altersgruppen gut geeignet sind. Die Wege sind mit Ausnahme der Uferwege in marodem Zustand und nicht verkehrssicher. An vielen Stellen versiegeln Asphaltwege unnötig den Boden. Sie zerbröckeln durch Wurzelhebungen und Materialermüdung. An anderen Stellen fehlen Wege, die weniger mobilen Gruppen den Zugang erleichtern.