Drucksache - 0963/VI  

 
 
Betreff: Altersarmut im Bezirk
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:GRÜNE-FraktionGRÜNE-Fraktion
Verfasser:Berger 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Beantwortung
17.04.2024 
26. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Inwieweit sind die im Bezirk lebenden älteren Menschen von Altersarmut betroffen?

2)   Was unternimmt der Bezirk konkret, um Altersarmut der Bevölkerung entgegenzuwirken?

3)   Inwieweit ist der Bezirk in eine landesweite Strategie zur Bekämpfung von Altersarmut in Berlin eingebunden?

 

Die Kleine Anfrage wird wegen Zeitablauf schriftlich beantwortet.

 

 

Sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher,

 

das Bezirksamt beantwortet o.g. Kleine Anfrage wie folgt:

 

1)   r die Ende 2023 fertiggestellte Sozialstudie zur Lebenssituation älterer Menschen in Steglitz-Zehlendorf

 

www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/aemter/amt-fuer-soziales/seniorenservice/altenhilfekoordination/sozialstudie_zum_altenplan_2023_stand_20240205.pdf?ts=1707741061

 

machten 3.756 der befragten Personen Angaben zu ihren Einkommensverhältnissen.

 

Die nachstehende Grafik zeigt die Auswertung:

 

 

45,3% der Befragten verfügen über ein monatliches Nettoeinkommen unter 2.000 - im Umkehrschluss verfügen 54,7 % über ein monatliches Nettoeinkommen von über 2.000 €, 25,9 & sogar über 3.000 €. Dies entspricht dem Stand vom November 2020.

 

Laut Datenreport der SenASGIVA (www.berlin.de/sen/frauen/gleichstellung/gender-daten/gender-datenreport-berlin/einkommen/#headline_1_0) verfügen von den 666.800 Berlinerinnen und Berliner über 65 Jahren gerade einmal 27,2 % über ein Einkommen von über 2.000 €.. Auch diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2020 und sind daher vergleichbar.

 

Insofern kann man bei einem Gesamtvergleich des Bezirkes zunächst nicht von einer generellen Altersarmut ausgehen. Dies mag jedoch in einzelnen Bezirksregionen (z.B. Lankwitz, Albrechtstraße, Ostpreußendamm) sicherlich anders aussehen, hierzu liegen jedoch keine Daten vor.

 

2)   Da keine verlässlichen Daten zur Altersarmut vorliegen, gibt es keine gesonderten bezirklichen Aktivitäten. Im Allgemeinen stehen jedoch Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um allgemeine unabhängige soziale Beratungsleistungen wie z.B. die Schuldner- und Insolvenzberatung, Beratungsangebote der Diakonie und des DRK sowie durch Leistungen der Kirche, wie z.B. Lebensmittelausgaben über Laib und Seele sowie die bezirklichen Beratungsangebote der Sozialdienste zu staatlichen Transferleitungen wie Wohngeld oder Grundsicherung.

 

3)   Das Land Berlin erarbeitet aktuell einen Entwurf zur Schaffung eines Altenhilfestrukturgesetzes; in diesem Prozess ist die bezirkliche Altenhilfekoordinatorin eingebunden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Tim Richter

Bezirksstadtrat

 
 

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