Drucksache - 2231/V  

 
 
Betreff: Was setzt das Bezirksamt den Interessen des Investors am Ferdinandmarkt entgegen?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:LinksfraktionLinksfraktion
Verfasser:Gruner 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
21.04.2021 
47. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf - Videokonferenz schriftlich beantwortet   

Sachverhalt

Ich frage das Bezirksamt:

 

1)   Wann werden die diversen Bauanträge von Herrn Huth im Ausschuss für Stadtplanung und Wirtschaft vorgelegt und werden diese Bauanträge als Gesamtpaket behandelt oder getrennt voneinander?

 

2)   Was hat die Prüfung der Frage ergeben, ob an dieser Stelle Großflächigkeit ermöglicht wird?

 

3)   Welche Aktivitäten hat das Standortmanagement konkret bis jetzt unternommen und mit welchen Ergebnissen?

 

4)   Gibt es von Seiten des Bezirksamts Gespräche mit den a) Gewerbetreibenden und Initiativen vor Ort, b) mit dem Investor? Mit je welchen Inhalten und Ergebnissen?

 

 

Die Kleine Anfrage wird wegen Zeitablauf schriftlich beantwortet.

 

 

Sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher,

 

das Bezirksamt beantwortet o.g. Kleine Anfrage wie folgt:

 

1)   Alle Anträge sind im Ausschuss für Stadtplanung und Wirtschaft dargelegt worden. Der Antrag zum Umbau in drei Einzelhandelsmärkte und der Antrag mit der Planung einer Markthalle sind ausführlich diskutiert worden. Jeder Antrag ist einzeln gestellt und muss einzeln beschieden werden.

 

2)   Die Frage der Großflächigkeit wird hinsichtlich der beantragten Größenordnungen bezüglich der städtebaulichen Auswirkungen auf das Ortsteilzentrum Lichterfelde-Ost/ Kranoldplatz geprüft.

 

Bei dem Bauantrag, in dem die Markthalle erhalten bleiben soll, wird die Zentrenverträglichkeit des geplanten Lebensmitteleinzelhandels aufgrund der Lage im Ortsteilzentrum und aufgrund der Tatsache, dass es hier ursprünglich bereits einen (großflächigen) Lebensmitteleinzelhandel gegeben hat, (noch) als gegeben betrachtet.

 

Bei dem Bauantrag, in dem anstelle der Markthalle zusätzliche Einzelhandelsmärkte geplant sind, wird die Zentrenverträglichkeit negativ gesehen.

 

3)   Das seit November 2020 eingesetzte Standortmanagement im Kranoldkiez hat es sich, im Rahmen des Projektes, zur ersten Aufgabe, gemacht eine ausführliche Standortanalyse durchzuführen, parallel zu den ersten Maßnahmen bezüglich der konzipierten Kommunikations- und Marketingstrategie. In der Öffentlichkeitsarbeit drehte es sich im ersten Quartal 2021 vor allem um die Entwicklung und Festlegung eines Corporate Designs, eines Logos sowie um die Erstellung einer Website. Des Weiteren wurde eine erste virtuelle Auftaktveranstaltung durch das Standortmanagement durchgeführt, welche auch in aufgearbeiteter Form für Interessierte auf YouTube bereitgestellt worden ist. Bezüglich der Standortanalyse wurden bereits durch das Standortmanagement Fragebögen für die Gewerbetreibenden vor Ort erstellt und verteilt, die Auswertung dieser steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. Darüber hinaus wurden bereits einige Gespräche mit wichtigen Akteuren vor Ort geführt, die im Grunde der Vermittlung der Zuständigkeiten und Möglichkeiten des Standortmanagements dienen sollten, wie auch der Einsatz eines Infostandes auf dem Wochenmarkt. Ein Vor-Ort-Büro ist in der Jägerstraße eingerichtet worden, jedoch konnten pandemiebedingt bislang noch keine analogen Sprechstunden angeboten werden, stattdessen findet derzeit eine digitale und telefonische Terminbuchungsmöglichkeit statt.

 

4)   Es gab Gespräche des Stadtentwicklungsamts mit dem Investor mit dem Ziel, ihn von dem Vorhaben, anstelle der Markthalle mehrere Einzelhandelsgeschäfte einzurichten, abzubringen. Im Ergebnis wurde der Antrag mit Bestandserhalt und Erhalt der Markthalle eingereicht. Allerdings hat der Investor den Ursprungsantrag bislang nicht zurückgezogen.

 

a und b) Ja, Seitens des Bezirksamtes hat es durch die Wirtschaftsförderung bereits in der Vergangenheit Gespräche gegeben, sowohl mit den ansässigen Gewerbetreibenden und Initiativen als auch mit dem Investor. Hier beschränkte sich der Inhalt auf die zukünftig erwarteten Veränderungen am Standort. Seitens der Wirtschaftsförderung wurde ein unabhängiges Standortmanagement vor Ort eingesetzt. Das Standortmanagement führt selbst Gespräche mit bestehenden Netzwerken und Akteure, z.B. mit dem Einkaufszentrum LIO, der Initiative Bürger*innenbeteiligung Lichterfelde, der Hghi Holding GmbH und der Standortgemeinschaft Mein Lila e.V. Inhaltlich hatten diese Gespräche des Standortmanagements zum Ziel, eine möglichst hohe Transparenz am Standort zu schaffen und die Standortanalyse voran zu treiben.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Cerstin Richter-Kotowski

Bezirksbürgermeisterin

 
 

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