Drucksache - 0937/V  

 
 
Betreff: „Kreisel-Affäre“ – eine ehrenwerte Angelegenheit?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV GraffstädtBV Graffstädt
Verfasser:Graffstädt 
Drucksache-Art:Kleine AnfrageKleine Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
20.06.2018 
21. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
Kleine Anfrage vom 18.06.2018
Schriftliche Beantwortung vom 28.06.2018

Ich frage das Bezirksamt:

 

Ist dem Bezirksamt bekannt, dass

      mit dem Begriff „Kreisel-Affäre“ um die Person Kressmann-Zschach 1974 ein mächtiger Finanz- und Politskandal in die Stadtgeschichte einging und sogar ein Wikipedia-Eintrag dazu niedergeschrieben wurde?

      in Folge dieses Skandals der damalige SPD-Senat eine rgschaft in Höhe von 42 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 61 Millionen Euro) zu Lasten der Berliner leisten musste?

      ein Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin zu den Verwicklungen der Bau- und Finanzverwaltung in die Kreisel-Affäre eingeleitet und dieser eine fahrlässige Verletzung der Pflicht“ auf Seiten des Bausenators Rolf Schwedler (SPD) feststellte und der Chef der Oberfinanzdirektion Berlin Klaus Arlt, der Kressmann-Zschach beruflich half und ihr auch privat nahestand, vom Amt suspendiert wurde?

Und hält das Bezirksamt es für angemessen, in der Broschüre „Starke Frauen im Bezirk“ die Person Sigrid Kressmann-Zschach zu würdigen?

 

 

 

Volker Graffstädt

 

Antwort des Bezirksamts:

 

 

Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,

 

die o.g. Kleine Anfrage wird für das Bezirksamt schriftlich wie folgt beantwortet:

 

Ist dem Bezirksamt bekannt, dass

- mit dem Begriff „Kreisel-Affäre" um die Person Kressmann-Zschach 1974 ein mächtiger Finanz- und Politskandal in die Stadtgeschichte einging und sogar ein Wikipedia-Eintrag dazu niedergeschrieben wurde?

- in Folge dieses Skandals der damalige SPD-Senat eine Bürgschaft in Höhe von 42 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 61 Millionen Euro) zu Lasten der Berliner leisten musste?

- ein Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin zu den Verwicklungen der Bau- und Finanzverwaltung in die Kreisel-Affäre eingeleitet und dieser eine fahrlässige Verletzung der Pflicht" auf Seiten des Bausenators Rolf Schwedler (SPD) feststellte und der Chef der Oberfinanzdirektion Berlin Klaus Arlt, der Kressmann-Zschach beruflich half und ihr auch privat nahestand, vom Amt suspendiert wurde?

Und hält das Bezirksamt es für angemessen, in der Broschüre „Starke Frauen im Bezirk“ die Person Sigrid Kressmann-Zschach zu würdigen?

Ja. Dem Bezirksamt ist die Geschichte der „sog. Kreisel-Affäre“ aus den 70er Jahren bekannt, auch ohne Wikipedia.

Hinsichtlich der Würdigung der Person Sigrid Kressmann-Zschach, sofern mit „rdigung“ eine „Ehrung“ gemeint ist, würde ich das persönlich verneinen. Bezüglich der Broschüre „Starke Frauen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf 1945-1990“ wird auf die Beantwortung der Kleinen Anfrage 874/V von Herrn Ehrhardt in der letzten BVV verwiesen.

Ich zitiere:

Eine Ehrung von Hilde Benjamin war und ist vom Bezirksamt nicht beabsichtigt. Das ist auch das Verständnis des Bezirksamtes über diese Broschüre insgesamt.

Hier sollen im Verständnis des Bezirksamtes nicht Frauen „geehrt“, sondern weibliche Lebensläufe der Nachkriegszeit exemplarisch beschrieben werden, um einen anderen, weiblichen Blick auf die Nachkriegsgeschichte zu ermöglichen.

Dabei sind auch Frauen nicht „nur gut“, sondern ebenso „terinnen“ wie Männer.“

Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei der Broschüre nicht um eine Broschüre des Bezirksamtes handelte und das Bezirksamt auch nicht an der Auswahl der porträtierten Frauen beteiligt war.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Michael Karnetzki

Bezirksstadtrat

 
 

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