Drucksache - 0787/V  

 
 
Betreff: Historie des Gedenksteins auf der Gedenkstätte des 17. Juni klären!
Status:öffentlichAktenzeichen:490/V
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD-FraktionSPD-Fraktion
Verfasser:Semler, Miels, Kölsch 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
18.04.2018 
19. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur Empfehlung
05.06.2018 
14. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Entscheidung
20.06.2018 
21. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag vom 10.04.2018
BE SchuBiKu vom 05.06.2018
Beschluss vom 20.06.2018
Vorlage zur Kenntnisnahme vom 11.09.2018

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den historischen Hintergrund des Gedenksteins, der „den russischen Offizieren und Soldaten, die sterben mussten, weil sie sich weigerten, auf die Freiheitskämpfer des 17. Juni 1953 zu schießen“ gewidmet ist, aufzuklären.

Der BVV ist zeitnah über das Ergebnis schriftlich zu berichten.

 

Begründung:

 

Auch in der jüngeren Vergangenheit wurden Spekulationen über den historischen Hintergrund des Gedenksteins auf der Gedenkstätte für die Opfer des 17. Juni an der Potsdamer Straße in Zehlendorf geäußert, die den tatsächlichen historischen Hintergrund und Anlass für den Gedenkstein zur Ehrung der russischen Soldaten, die sich geweigert haben sollen, auf die Freiheitskämpfer des Aufstandes des 17. Juni zu schießen in Zweifel ziehen und als "Propaganda“ bezeichnen.

 

Tatsache ist, dass dieser Gedenkstein gestiftet und mit Zustimmung des Bezirksamtes auf die Gedenkstätte gesetzt wurde. Es ist daher nicht unbegründet, anzunehmen, dass die damaligen Vertreter verantwortlich den historischen Hintergrund aufgeklärt hatten und daraufhin dies zum Anlass nahmen, um in Abstimmung mit dem Bezirksamt den Gedenkstein mit erheblichen Aufwand dort setzen zu lassen. Regelmäßig finden sich auch dort Gebinde oder Kränze zur Ehrung und zum Gedenken an diese Soldaten, die sicherlich von Angehörigen der Opferverbände stammen werden.

 

Diesen Gedenkstein und das Gedenken der Opferverbände ist jedenfalls solange begründet und zu respektieren, ehe nicht historisch das Gegenteil oder ein anderer historischer Sachverhalt nachgewiesen ist.

 

Zum Zwecke der Aufklärung und Abklärung etwaiger Legendenbildungen ist eine fachlich versierte Aufklärung durch einen oder mehrere einschlägig erfahrene Historiker vorzunehmen, die - entgeltlich - eine entsprechende Recherche durchführen und entsprechende Belege sammeln sollen, um die historische Wahrheit für den Anlass dieses Gedenksteins herauszuarbeiten.

 

Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 10. April 2018

 

Für die SPD-Fraktion

 

SemlerMielsKölsch

 

 

Der Antrag wurde am 05.06.2018 in der 14. Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur beraten und bei einer Abstimmung einstimmig angenommen.

 

Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags empfohlen.

 

 

Rolle, Oliver

Stellv. Ausschussvorsitzender

 

 

Die BVV hat in ihrer 21. Sitzung am 20.06.2018 beschlossen:   

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den historischen Hintergrund des Gedenksteins, der „den russischen Offizieren und Soldaten, die sterben mussten, weil sie sich weigerten, auf die Freiheitskämpfer des 17. Juni 1953 zu schießen“ gewidmet ist, aufzuklären.

Der BVV ist zeitnah über das Ergebnis schriftlich zu berichten.

 

 

gner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher

 
 

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