Drucksache - 0255/V  

Ich frage das Bezirksamt:

1. Wie stellt das Bezirksamt sicher, dass die Spielgeräte und andere Installationen auf den Spielplätzen des Bezirkes gefahrlos benutzt werden können?

2. Welche Vorfälle sind dem Bezirksamt bekannt geworden, bei denen angenommen werden kann, dass an Geräten und Einrichtungen von Spielplätzen Sabotage mit Gefährdungspotential für Kinder begangen wurde, und welche Folgen zieht das Bezirksamt daraus?

Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 19. April 2017

Bernhard Lücke

Antwort des Bezirksamts:

Sehr geehrter Herr Rögner-Francke,

da diese Kleine Anfrage in der BVV am 26.04.2017 wegen des Zeitablaufs nicht erledigt werden konnte, beantworte ich sie hiermit schriftlich:

1)      Wie stellt das Bezirksamt sicher, dass die Spielgeräte und andere Installationen auf den Spielplätzen des Bezirkes gefahrlos benutzt werden können?

Auf allen öffentlichen Spielplätzen findet wöchentlich eine visuelle Kontrolle sämtlicher Spielgeräte und Anbauteile statt. Auch die Ausstattungsgegenstände wie z.B. Bänke, Papierkörbe sowie Zaunelemente und die Wegeflächen werden mit überprüft.

Darüber hinaus findet eine monatliche (tiefer gehende, sogenannte operative) Kontrolle sowie eine Jahreshauptuntersuchung sämtlicher Spielgeräte statt.

2)      Welche Vorfälle sind dem Bezirksamt bekannt geworden, bei denen angenommen werden kann, dass an Geräten und Einrichtungen von Spielplätzen Sabotage mit Gefährdungspotential für Kinder begangen wurde und welche Folgen zieht das Bezirksamt daraus?

Seit April 2006 führt die Spielplatzkolonne regelmäßig diese visuellen Kontrollen durch. Während dieser 11 Jahre ist uns kein Vorfall bekannt, bei dem es durch "Sabotage" zu einem Personenschaden gekommen ist.

Jedoch haben wir durch alltäglichen Vandalismus unzählige Mängel bei unseren Kontrollen vorgefunden: abgerissene und beschädigte Hölzer, durchschnittene Ketten und Seile, lockere/lose Schraubverbindungen, Brandschäden, willkürlich eingeschlagene Nägel, unzählige Hundebissspuren an Schaukel- und Seilbahnsitzen. Auch Bänke, Papierkörbe, Zäune und Wegematerialien werden immer wieder mutwillig beschädigt.

Das System der visuellen Kontrollen der Kinderspielplätze lässt uns zeitnah und effektiv auf mögliche Zerstörungen reagieren.

Ich vermute jedoch, dass ein besonderer Fall am Bernkastler Platz der Hintergrund Ihrer Anfrage ist und möchte diese kurz darstellen:

Am 5. April diesen Jahres wurde von einer Mitarbeiterin der „Käseglocke“ beim Grünflächenamt gemeldet, dass am Gehänge einer Schaukel auf dem Spielplatz Bernkastler Platz eine Kontermutter fehlt.

Bevor etwas passiert, wolle sie das Schaukelgehänge abbauen und es zum Werkhof des Bezirksamts bringen. Dieses Angebot nahmen wir gerne dankend an.

Nur einen Tag später, am 6. April, fand die regelmäßige (wöchentliche) Kontrolle durch die Kollegin der Spielplatzkolonne statt. Am 7. April wurde das Gehänge von Werkhof abgeholt und am gleichen Tag wieder angebaut.

Normalerweise lösen sich selbstsichernde Kontermuttern nicht von allein. Es handelt sich trotzdem um eine reine Vermutung, ob hier jemand absichtlich diese Schraube gelöst oder abgedreht hat. Dadurch, dass die Schraube zusätzlich durch ein Gewinde gesichert ist, bestand aber auch hier keine konkrete Gefahr.

Der Fachbereich Grün ist jedenfalls ausgesprochen dankbar über solch aufmerksame Nutzer (oder Anwohner).

Mit freundlichen Grüßen

Maren Schellenberg

Stadträtin für Immobilien, Umwelt und Tiefbau