Drucksache - 1373/IV
In seiner 31. Sitzung am 01.07.2015 wurde vom Ausschuss für Gesundheit und Gleichstellung folgender Antrag formuliert und bei einer Abstimmung mit 13 Ja-Stimmen und keiner Nein-Stimme bei keiner Enthaltung angenommen:
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei der federführenden Senatsverwaltung für die umgehende und uneingeschränkte, lückenlose und weitere Fortführung des erfolgreichen Projektes „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ ab dem 01.01.2016 einzusetzen.
Begründung:
Das Projekt „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ ging aus dem Modellprojekt „Frau und Beruf: Perspektive Wiedereinstieg“ des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit hervor und wurde bis Mai 2013 mit EU-Mitteln aus dem Programm „Partnerschaft, Entwicklung, Beschäftigung“ finanziert. Auf Grund der großen Nachfrage und der nicht nachlassenden Inanspruchnahme wird das Projekt seit Juni 2013 unter dem Namen „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ aus Mittel des ESF sowie aus Landesmitteln durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen weiter finanziert. Träger ist Goldnetz e.V. In Steglitz-Zehlendorf gibt es im Vergleich mit anderen Berliner Bezirken überdurchschnittlich viele hochqualifizierte Frauen (über 40% mit Hochschulabschluss), die u.a. durch Familien- und Pflegearbeit, persönliche Umbruchsituationen oder Umzug zeitweise aus dem Beruf ausgestiegen sind und aus unterschiedlichen Gründen einen Wiedereinstieg planen. So macht u. a. die Änderung des Unterhaltsrechts für viele den beruflichen Wiedereinstieg unumgänglich. Ein weiterer Grund für den Wunsch nach einer Erwerbstätigkeit ist die drohende Altersarmut vieler Frauen Die fraueninfothek ist das einzige Projekt im Bezirk, das ein Beratungsangebot für erwerbslose oder von Erwerbslosigkeit bedrohte Frauen, Berufsrückkehrerinnen sowie Wiedereinsteigerinnen vorhält. Seit Projektbeginn wurden über 1.750 persönliche Beratungsgespräche mit rd. 800 Frauen geführt. Rd. 25% (200) der Kundinnen fanden bereits wieder eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt, weitere rd. 7% sind den Schritt in eine Selbstständigkeit gegangen. Rd. 15% verbessern ihre Ausgangsposition auf dem Arbeitsmarkt durch eine zielführende Qualifizierungsmaßnahme. Rd. 40% dieser Frauen sind nicht bei Arbeitsagentur oder Jobcenter gemeldet und gehören somit zur sogenannten „stillen Reserve“ des Arbeitsmarktes. Sie nutzen das unabhängige Angebot der fraueninfothek zur Entwicklung einer beruflichen Perspektive. Durch den Fachkräftemangel ist es gleichzeitig für die Wirtschaft dringend erforderlich, dieser „stillen Reserve“, den Anschluss an das Erwerbsleben zu ermöglichen.
Das Projekt bietet auch Frauen mit anerkannten Abschlüssen und Migrationsbiografie die Chance, sich in das Arbeitsleben zu integrieren und für den Lebensunterhalt selbst sorgen zu können.
Ziffels Ausschussvorsitzender
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Die BVV hat in ihrer 40. Sitzung am 15.07.2015 beschlossen:
Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei der federführenden Senatsverwaltung für die umgehende und uneingeschränkte, lückenlose und weitere Fortführung des erfolgreichen Projektes „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ ab dem 01.01.2016 einzusetzen.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher
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