Drucksache - 0777/III
Die BVV
möge beschließen: Dem
Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen,
dass neben der Gartenstadt Falkenberg, der Hufeisensiedlung Britz, der
Wohnstadt Carl Legien, der Siedlung Schillerpark, der Ringsiedlung Siemensstadt
und der Weißen Stadt auch die als "Waldsiedlung Zehlendorf" in den
Zwanziger Jahren errichtete Onkel-Tom-Siedlung in die Liste des
UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wird. Begründung: Die
Onkel-Tom-Siedlung in Zehlendorf steht hinsichtlich ihrer städtebaulichen
Bedeutung hinter den anderen genannten Wohnsiedlungen aus den Zwanziger Jahren
nicht zurück. Wenn jene in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden,
gibt es keinen Grund, dass die Onkel-Tom-Siedlung in Zehlendorf hier vergessen
wird. Berlin
Steglitz-Zehlendorf, den 8. September 2008 Für die
Fraktion der SPD Karnetzki Buchta -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der
Antrag wurde am 16.10.2008 in der 17. Sitzung des Ausschusses für Bildung,
Kultur und Bürgerdienste beraten und wie folgt geändert: „Die BVV
möge beschließen: Das
Bezirksamt wird ersucht, sich mit Nachdruck bei den Senatsverwaltungen für
Stadtentwicklung und Kultur dafür einzusetzen, dass die Waldsiedlung „Onkel
Toms Hütte“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wird und ihr
als Großsiedlung der Klassischen Moderne derselbe Rang zuerkannt wird, den die
Gartenstadt Falkenberg, die Hufeisensiedlung Britz, die Wohnstadt Carl Legien,
die Siedlung Schillerpark, die Ringsiedlung Siemensstadt und die Weiße Stadt
erhalten haben. Begründung: Der
Berliner Sozialdemokrat und Stadtbaurat Manfred Wagner setzte 1926 couragiert
den Bau von 2000 Wohnungen für sozial schwächer gestellte Bürger in Zehlendorf
durch. Der Bau der Siedlung sollte die in Berlin herrschende Wohnungsnot
lindern. Das von Wagner präferierte Modell erhielt Priorität und wurde mit
einer Hauszinssteuer finanziert. Zunächst gab es vehementen Widerstand
einflussreicher Zehlendorfer Bürger gegen die "Verunstaltung" des
Ortes wegen der Architektur des "neuen Baues", gegen Kuben und flache
Dächer. Dennoch erhielt die GEHAG 1926 die Baugenehmigung. Die Wohnhäuser
wurden von Bruno Taut, Hugo Häring und weiteren renommierten Architekten und
Landschaftsplanern konzipiert. Heute erfreuen sie sich großer Beliebtheit; die
meisten sind in Privatbesitz. Mit der
Fertigstellung der letzten Bauabschnitte im Jahr 1929 erhielt die
Onkel-Tom-Siedlung einen U-Bahn-Anschluss. Als erste Großsiedlung in Berlin
hatte sie damit Vorbildcharakter in der Kombination zwischen ÖPNV und
Nahversorgung.“ Außerdem
wurde der Betreff geändert von „Waldsiedlung Onkel-Toms-Hütte als
Weltkulturerbe“ in „Aufnahme der Waldsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in die
Welterbe-Liste der UNESCO.“ Bei einer
Abstimmung wurde der Antrag in der geänderten Fassung mit 11 Ja-Stimmen und
keiner Nein-Stimme bei 1 Enthaltung angenommen. Der
Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags in der geänderten
Fassung empfohlen. Ehrhardt Ausschussvorsitzender ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- In seiner
45. Sitzung vom 12.11.2008 befasste sich der Ältestenrat mit den beiden
Drucksachen Nr. 770/III, ein Antrag
der CDU-Fraktion mit dem Betreff „Aufnahme der Onkel-Tom-Siedlung in die
Welterbe-Liste der UNESCO“, und Nr. 777/III,
ein Antrag der SPD-Fraktion und Beschlussempfehlung des Ausschusses für
Bildung, Kultur und Bürgerdienste mit dem Betreff „Aufnahme der Waldsiedlung
’Onkel-Toms-Hütte’ in die Welterbeliste der UNESCO“. Da in den Fraktionen
Unklarheit hinsichtlich des Beratungsergebnisses der Drucksachen herrschte,
wird der Ausschuss für Bildung, Kultur und Bürgerdienste von allen vier
Fraktionen gebeten, beide Anträge noch einmal abschließend zu behandeln. Rögner-Francke BVVorsteher ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Der Antrag wurde am 20.11.2008 in der 18. Sitzung des
Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste beraten und von der Antrag
stellenden Fraktion zurückgezogen. Ehrhardt Ausschussvorsitzender |
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