Auszug - Bericht aus dem Bezirksamt  

 
 
24. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 27.02.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:35 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

  • Frau Dr. Bielecki kommt gerade aus der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung von einer Lagebesprechung zum Corona-Virus. Es wurde ein Krisenstab bei der SenGPG eingerichtet. Derzeit wird noch von einer Epidemie und nicht von Pandemie gesprochen. Innerhalb der verschiedenen Stadien der Bewältigung befinden wir uns momentan im Stadium Containment, es gehe darum, das ganze Geschehen möglichst einzudämmen. Es gehe vordringlich darum, durch schnelle Kontaktpersonennachfolge (was Aufgabe der Gesundheitsämter ist) die entstehenden Infektionsketten möglichst rasch zu unterbrechen. Das wird gerade auch in Nordrhein-Westfalen gemacht, dort wurden bis zu 100 Kontaktpersonen ermittelt. Es folgen dann häusliche Quarantäne, Tätigkeitsverbote oder sogar Kita- oder Schulbesuchsverbote ausgesprochen werden, um diese Infektionsketten möglichst sinnvoll zu unterbrechen. Das sind die momentanen Aufgaben der Gesundheitsämter. Es kommen sehr viele Anrufe, bei denen versucht werden muss zu filtern, was könnte wirklich ein Verdachtsfall sein, bei wem muss dann weitere Abklärung erfolgen oder wo reicht es aus, die Menschen einfach nur zu beruhigen und über das Krankheitsbild aufzuklären, zu erklären, auf was sie zukünftig achten müssen.

 

  • Es finden derzeit Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung statt, damit die ihre Praxen informieren. Wer muss einen Abstrich bekommen, wie werden diese Abstriche vorgenommen und an welche Labore können diese dann versandt werden, wie erfolgt die Abrechnung, also auch da kommen Fragen auf den verschiedensten Ebenen an unterschiedliche Akteure. Man versucht eben dadurch Gespräche mit diesen Zentralstellen, das Versorgungssystem sozusagen fit zu machen für die nächsten Phasen, die noch kommen werden. Am 28.02.2020 wird es Gespräche mit den Krankenhausträgern geben, um zu besprechen, wie sie individuell vorbereitet sind. Ein großes Problem scheint die Schutzausrüstung zu sein, die schon jetzt kaum noch lieferbar ist. Auch hierzu gibt es Gespräche auf Bundesebene und in Berlin. Auf Nachfragen der Ausschussmitglieder, antwortet das Amt wie folgt: Es muss jeder Verdachtsfall gemeldet werden, das ist ein Gesetz, es geht darum, dass man unterscheiden muss. Wir haben in Berlin in unserem Bezirk bisher noch keinen sogenannten Verdachtsfall gehabt. Wir haben viele, die meinen sie seien ein Verdachtsfall, aber es gibt Definitionen, wann es tatsächlich einen Verdacht gibt und bisher waren alle eher unbegründet. Es müssen bestimmte Kriterien eingehalten werden und nur, wenn diese bestätigt sind, tritt die Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter ein. Wichtig ist auch, für das private Umfeld folgende Regeln zu beachten: Bitte nicht die Krankenhäuser aufsuchen, wenn es keinen tatsächlichen konkreten Verdacht gibt. Das wird abgeklärt durch den Hausarzt, man ruft seine Praxis an, ggfs. die Hotline, die es gibt und wenn tatsächlich ein konkreter Verdacht besteht, wird es ans Gesundheitsamt weitergegeben, von dort erfolgt die Beratung und die Nachverfolgung. Beachten Sie die Hinweise zum Händewaschen und Husten in den Ellenbogen, reichen sie Ihrem Gegenüber nicht mehr die Hände. Im Krankenhaus sollen nur krankenhausbehandlungsnotwendige Personen behandelt werden und wer Symptome zeigt, solle zu Hause bleiben. Es gebe derzeit noch keinen bestätigten Verdacht in Berlin. Es wird wahrscheinlich übliche Schwankungen geben, so wie es einige Jahre schwere Fälle von Grippeerkrankungen gibt und andere Jahre wieder nicht. Man rechnet ungefähr alle 10 Jahre mit solch einem Erreger wie jetzt gerade. Kinder haben Glück, die sind bei dieser Art von Erreger prinzipiell weniger betroffen als Erwachsene, aber wie auch bei der normalen Influenza sind natürlich Menschen, die bereits mit der Lunge Vorerkrankungen haben oder Vorerkrankungen, die das Immunsystem betreffen, besonders empfänglich für den Erreger. Es gibt das Nottelefon bei der Senatsverwaltung, welches unter der Telefonnummer 030/9028 28 28 zu erreichen ist.

 

  • In der Woche vom 25.02.2020 bis 27.02.2020 fand wieder im Rathaus Zehlendorf der jährliche Parcours „Fit für die Straße“ für Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klassen statt. 700 Schülerinnen und Schülern nehmen an dieser Veranstaltung teil.

 

  • Im Bereich der QPK wurden Anfang des Jahres die letzten beiden Stellen besetzt mit Frau Dr. Susanne Bettge (Gesundheitsberichterstatterin) und Frau Patrizia Paplinski (Gesundheitsförderung und Prävention). Frau Böhm fände es gut, wenn in einer der kommenden Ausschussitzungen auch der Bereich der QPK einmal vorgestellt werden würde.

 

  • Das Modellprojekt mit dem JobCenter zur Verzahnung von Arbeitsförderung und Gesundheitsprävention, welches in guter gemeinsamer Kooperation mit Berlin-Brandenburg läuft, werden wir auch gemeinsam mit dem Jugendamt und dem Bereich der Schreibaby Ambulanz weiter gut ausbauen und auch weiter Geld hineinfinanzieren können.

 

  • Herr Holz (QPK 2) kündigt an, dass Frau Mikula – QPK 3 – gerade gemeinsam mit dem Altenhilfekoordinator Herrn Kroker aus dem Sozialamt eine Veranstaltung plant zum Thema „Gesundheit im Alter“. Dazu bereiten sie gemeinsam mit anderen Akteurinnen und Akteuren des Bezirks eine Veranstaltung zur Mundgesundheit bei älteren Menschen besonders in Pflegeeinrichtungen vor.

 

  • Am 13.02.2020 war Frau Böhm gemeinsam mit Herrn Holz und Frau Eggers (Jugendamt) im Gutshaus Steglitz mit etlichen Wohnungsbaugenossenschaften und der Kleinen Liga im Gespräch zu einem sogenannten Wohnraumbündnis. Derzeit wird ein Nachbereitungstermin koordiniert. Diese Sitzung wird vorerst auf der Arbeitsebene ablaufen, mit den Menschen die bereits mit diesem Thema arbeiten. Es ist ein großer Personenkreis mit knapp 30 Personen.
 
 

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