Auszug - Vorstellung der AKB (Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin e.V.) Berichterstatter: Jürgen Schiebert   

 
 
17. öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Gesundheitsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 28.02.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:25 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Herr Schiebert berichtet den Ausschussmitgliedern, dass der AKB seine Räumlichkeiten in der Gustav-Meyer-Straße hat. Der AKB wird durch Herrn Holz (QPK 2) und durch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf unterstützt. In Deutschland sind zehn Millionen Menschen abhängig vom Alkohol oder stehen kurz vor der Abhängigkeit. Jedoch unternehmen höchstens 9 % etwas gegen ihre Alkoholsucht. In Deutschland entstehen jährlich Schäden durch Verkehrsunfälle, Fehlzeiten etc. in Höhe von ca. 40 Mrd.. Es sind heutzutage immer mehr Frauen von der Alkoholsucht betroffen, das jetzige Verhältnis beträgt ca. 60 % Männer zu 40 % Frauen. Der AKB unterstützt auch Angehörige oder Kinder von Alkoholikern, da diese sonst oft selbst zu Alkoholikern werden. Der AKB berät auch Menschen, welche mit anderen Drogen abschließen wollen. In Berlin verteilt gibt es 30 Selbsthilfegruppen. 300.000 Menschen sind in Berlin abhängig vom Alkohol. In Berlin gibt es 600 Suchtselbsthilfegruppen, welche zu den verschiedensten Uhrzeiten aufgesucht werden können, z.B. auch noch um 23 Uhr. Hierbei ist Berlin sehr vorbildlich. Zu den angebotenen Therapien kann jeder gehen, der seine Krankheit behandeln lassen möchte. Es werden keine Unterlagen vom Arbeitgeber, von der Krankenkasse oder eine Überweisung vom Hausarzt benötigt. Die Therapie geht über sechs Wochen und die Gruppen bestehen aus vier bis sechs Teilnehmern. Es entstehen wöchentliche Kosten in Höhe von 40 €r angebotene Lebensmittel etc. Die Betroffenen treffen sich jeden Tag um 9 Uhr zum Frühstück, danach erfolgt das gemeinsame Aufräumen. In der Zeit von 10-12 Uhr finden verschiedene Gruppenangebote statt. Um 12.30 Uhr erfolgt das gemeinsame Mittagessen und danach wieder das gemeinsame Aufräumen und Slen des Geschirrs. Das Abendessen folgt denselben Abläufen wie den anderen Mahlzeiten. Die feste Struktur ist für den Therapieerfolg wichtig. Um 19 Uhr ist dann eine Gruppe zu besuchen. Alkoholiker unterliegen einer Suchterkrankung und diese ist nie heilbar. Der AKB geht auch zur Aufklärung in die Schulen, wenn die Schulen das wünschen. In Krankenhäusern werden Alkoholiker auf unterschiedliche Weise beraten. Das AKB arbeitet mit den JobCentern, mit Ärzten oder auch mit Betrieben zusammen. Herr Schiebert berichtet, dass er selbst seit zwölf Jahren trockener Alkoholiker ist und Ärzte einem bei der Therapie wenig helfen können. Er ist der festen Überzeugung, dass trockene Alkoholiker im Umgang ohne Alkohol eine bessere Hilfe sind als Ärzte. Betroffene Menschen sind in jeder Gesellschaftsschicht vertreten, es ist sehr vielen Betroffenen unangenehm, ihre Alkoholsucht zuzugeben. Die Erfolgsquote des AKB liegt bei 60 %. Der AKB setzt sich für Werbeverbote und r here Preise r Alkohol ein. Ein eventuelles Verbot des Verkaufs an Tankstellen wäre wünschenswert, denn dann tten viele Alkoholiker weniger die Möglichkeit, sich neuen Alkohol zu kaufen.

 
 

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