Auszug - Bericht aus der Verwaltung  

 
 
6. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 10
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 21.11.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin 21.11.2017

Jugendamt                                                       Tel.:  90 299 1610

Jug L Fax:  90 299 3374

Bericht aus der Verwaltung zur Jugendhilfeausschusssitzung am 21.11.2017

1.0

Regionaler Dienst Nord

1.1

Der Regionale Dienst (RD) stabilisiert sich weiter und unterstützt mit langjährig erfahrenen Fachkräften die anderen Regionen – insbesondere die Region Südost – bei der Einarbeitung der neuen Kolleg_inn_en.

2.0

Regionaler Dienst Südost

2.1

Von einer ausreichenden Stabilisierung des Regionalen Sozialpädagogischen Dienstes (RSD) kann noch nicht gesprochen werden. Die nächsten neuen Kolleg_inn_en kommen im Dezember 2017 und Januar 2018. Dann ist der Dienst zwar wieder fast voll ausgestattet, aber die Einarbeitungszeit beginnt erneut. Die Regionalteamleitung, Frau König, verlässt aufgrund einer beruflichen Veränderung und Verbesserung den Dienst Ende Dezember. Die Stelle ist ausgeschrieben. Im November gab es vor dem Dienstgebäude in der Beethovenstraße einen Gewaltvorfall. Ein hochstrittiges, getrennt lebendes rumänisches Elternpaar hatte eine Übergabe der Kinder von der Mutter zum Vater allein und ohne Kenntnis des Jugendamtes vor dem Haus organisiert und trug den dabei eskalierenden Konflikt mit hohem Gewaltpotential aus. Dabei stießen rivalisierende Gruppen von ca. 10 Erwachsenen mit Kindern aufeinander. Es kam zum Einsatz von Waffen (Pistole/ Messer). Ein Großvater wurde dabei durch einen Messerstich schwer verletzt. Mehrere Kolleg_inn_en zeichneten sich durch sehr besonnenes und gleichzeitig beherztes Eingreifen aus. So wurden zum einen die Kinder geschützt und ins Haus geholt, zum anderen wurde der Verletzte notversorgt. Polizei und Krankenwagen wurden gerufen. Hier gilt den Beteiligten der Dank des Bezirksamtes!

Dieser Vorfall beförderte allerdings auch die sehr berechtigten Sorgen der Mitarbeiter_innen um die eigene Sicherheit. Für involvierte Mitarbeiter_innen übernahm die Erziehungs- und Familienberatung (EFB) vor Ort eine sofortige, psychologische  Krisenunterstützung. Der RSD wurde für 3 Tage geschlossen und durch die anderen Regionen vertreten. Weitere Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen sind bereits eingeleitet

2.2

Die Sozialraumkoordination (SRK) steht im intensiven Austausch mit den Kolleg_inn_en der anderen Regionen und den angrenzenden Fach- und Aufgabenbereichen zur Planung und Strukturierung des noch neuen Verantwortungsbereiches.

2.3

Der sozialpädagogische Bereich  der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (UMF) konnte personell verstärkt werden. Die Leitung hat seit Oktober 2017 Herr Litta übernommen.

2.4

Der wachsenden Mitarbeiterzahl steht zunehmend eine räumliche Enge gegenüber. In mehreren Bereichen der Beethovenstraße – Amtsvormundschaft (AV UMF), RSD, EFB, UMF – fehlt es an Büroräumen. 

3.0

Regionaler Dienst Südwest

3.1

Der RSD hat eine aktuelle Besetzung von 85% erreicht. Eine weitere Kollegin wird das Team ab Februar 2018 in Teilzeit verstärken. Ein nächstes Auswahlverfahren fand bereits im November statt. Erfreulich ist auch eine hohe Anzahl von Praktikantenanwärter_inne_n, die gern im Bezirk tätig werden wollen – oder es schon sind. Mehrfach konnten gut ausgebildete Jahrespraktikant_inn_en in anschließende Arbeitsverträge übernommen werden. Die Arbeitsatmosphäre unter den Kolleg_inn_en und den beteiligten Partnern hat sich verbessert. Befasst ist der Dienst weiterhin mit der Optimierung der Anwendung des neu eingeführten Fachverfahrens SoPart, der Einarbeitung neuer Kolleg_inn_en und der Steuerung der Kostenentwicklung in der Hilfe zur Erziehung (HzE).

3.2

Die Wirtschaftliche Jugendhilfe (WJH) wird im Dezember  erstmals seit 2015 wieder voll besetzt sein.

3.3

Gleichfalls konnte eine personelle Stabilisierung im Beratungs- und Leistungszentrum für behinderte junge Menschen (BLB) erzielt werden.

3.4

Die Sozialraumkoordinatoren (SRK) stehen im intensiven Austausch mit den angrenzenden Fach- und Aufgabenbereichen zur Planung und Strukturierung ihrer Verantwortungsbereiche, sie befinden sich noch in der Aufbauphase. Ihre Übernahme der bisherigen Tätigkeit der Regionalen Verbundkoordinatoren (RVK) zur Koordinierung der Verbundarbeit im Bezirk erfolgt planungsgerecht zu Januar 2018. Die Auswertung des Fachtages am 10.10.2017 „Schule trifft Jugendhilfe“ ist in Arbeit. Der Aufbau der Netzwerkarbeit wird durch die Teilnahme der Gremien von der Koordinierung Schule-Jugendhilfe,  „Bündnis für Bildung“, u.a. auch durch internes Coaching begleitet und extern durch Teilnahme am Kommunalcoaching "Steuerung im Datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagement (DKBM)" am 14.-15.11.2017.

3.5

Die AG 78 tagte am 15.11.2017 in der Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Schottenburg. Frau Linke wird die „Frühen Hilfen“ und das Familienbüro vorstellen.

3.6

Aktuell berichtete Herr Schönbauer, Bereichsleitung Schulkooperationen - NBH Mittelhof, von einer zurzeit anwachsenden Zahl rumänischer Grundschüler_innen (ca. 10), ohne polizeiliche Meldung und ohne festen Wohnsitz, die ohne Hort-Gutschein versorgt und betreut werden. Die Schule ist eingeladen, die Problematik im zugehörigen Verbundprojekt zur Diskussion zu stellen, um Maßnahmen zu erarbeiten. Die Flüchtlingskoordinatorin des Jugendamtes, Frau Jungius, wird in die Planung mit einbezogen.

4.0

Fachdienst Amtsvormundschaft und Kindschaftsrechtliche Beratung

4.1

Bei Bedarf kann mündlich berichtet werden.

5.0

Fachreferat Planung und Steuerung der Jugendarbeit und der Hilfen zur Erziehung

5.1

Die neue Leitung, Frau Winzer, arbeitet sich kontinuierlich ein. Die Vernetzung mit allen SRK´en ist dabei genauso ein Schwerpunkt, wie die Verhandlungen zu den Leistungsverträgen im kommenden Jahr mit den Trägern der freien Jugendhilfe. Die Ausschreibung, Sichtung der eingereichten Bewerbungen und Auswahl des Trägers für die Jugendarbeit in der Jugendkunstschule (JKS) am Standort der JFE Albert Schweitzer nach Kriterien war ein gewichtiger weiterer Arbeitskernpunkt. Das Ergebnis wird im JHA am 21.11.2017 vorgestellt.

6.0.

Fachreferat Familienförderung und frühe Bildung

6.1

Bei Bedarf kann mündlich berichtet werden.

7.0

Fachreferat Psychosoziale Dienste

7.1

In der EFB hat eine weitere Mitarbeiterin ihren Dienst aufgenommen. Sie ist einerseits erziehungs- und familienberatend tätig und andererseits unterstützt sie die Kitaförderung.

Ab jetzt beginnen die Jahresgespräche mit den Mitarbeitenden zur Bilanzierung des laufenden und Planung des kommenden Jahres.

Gemeinsam mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des St. Josephs-Krankenhau-ses fand ein Austausch zum Procedere bei Konflikten und zur Planung von Therapien statt.

Die EFB unterstützte notfallpsychologisch den RSD Südost (siehe 2.1) bei der Bewältigung eines schweren Körper verletzenden Vorkommnisses.

8.0

Fachdienst unbegleitet minderjährige Flüchtlinge

8.1

Das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf übernimmt ab 01.11.2017 (Einreisedatum) auch für die durch sonstige Erziehungsberechtigte begleiteten minderjährigen Flüchtlinge die Vormundschaft. Alle Altfälle für diesen Personenkreis sind weiterhin gemäß der bisherigen Festlegung im Informationsschreiben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) vom 29.04.2016 in der Zuständigkeit der Berliner Jugendämter.

9.0

Jugendausbildungszentrum (JAZ)  am Standort Lissabonallee 6

9.1

Vom 06.11. bis 09.11.17 waren 2 Kolleginnen von der Mission Locale Marne aux Bois“ (Jugendberufsagentur Paris) zum Arbeitstreffen im JAZ. Ziel der zukünftigen Zusammenarbeit ist es, den jungen Auszubildenden beider Länder ein Auslandspraktikum zu ermöglichen.

9.2

30 Jahre JAZ, die Jubiläumsveranstaltung fand am 16. November 2017 statt und wurde im Beisein von Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski durch die Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit Carolina Böhm eröffnet. Über 160 Gäste, ehemalige Azubis und Mitarbeitende waren der Einladung gefolgt.

10.0

Zusammenarbeit „Jugendhilfe/Schule“

10.1

Am 14. und 15.11.2017 nahmen aus der Koordinierungsgruppe des bezirklichen „Bündnis für Bildung“ Kolleginnen und Kollegen der Schulaufsicht, des Schulamtes, des Jugendamtes und der Träger der freien Jugendhilfe an einem Kommunalcoaching der Transferagentur teil. Zentrales Anliegen ist die Überprüfung und Ausrichtung der bezirklichen Steuerungsstrukturen. Hier zeigt sich, dass durch die Etablierung von acht Verbünden, die Schaffung der neuen Funktion der Sozialraumkoordination (SRK) und einer gestiegenen Zahl von Beteiligten die Notwendigkeit besteht, die bisherigen Strukturen zu überarbeiten. Am Kommunalcoaching nimmt als weiterer Bezirk Lichtenberg teil. Die Transferagentur möchte mit diesem Format, Bezirke mit ähnlichen Fragestellungen in den kollegialen Austausch bringen und den Blick über den „Tellerrand“ ermöglichen.

 

Doris Lehmann

Leiterin der Verwaltung des Jugendamtes

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