Auszug - Bericht aus dem Bezirksamt  

 
 
1. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau, Landschaftsplanung und Bürgerbeteiligung
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Tiefbau, Landschaftsplanung und Bürgerbeteiligung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 16.02.2017 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Umwelt- und Naturschutzamt

 

Um4 Frau Dr. Ehrig berichtet aus dem Amt.

 

  1. Mehlschwalben am S-Bahnhof Wannsee

Seit mehr als 10 Jahren nisten im Sommer zahlreiche Mehlschwalben in Gesellschaft von Sperlingen am Bahnhofsgebäude Wannsee. Die Nähe zum Wasser bietet den Vögeln ein reiches Nahrungsangebot. Zeitweise konnten bis zu 26 Mehlschwalbennester an dem Bahnhofsgebäude festgestellt werden. Im Jahr 2006 waren im Zuge einer Fassadenrenovierung künstliche Nisthilfen angebracht worden, die von Schwalben und Sperlingen in den vergangenen Jahren auch eifrig genutzt wurden.

Im Mai 2016 wurde der desolate Zustand von einigen Nestern bei der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) gemeldet.

Die UNB nahm daraufhin Kontakt mit der Deutschen Bahn auf. Dort teilte man mit, dass für den Herbst 2016 eine Sanierung der Fassade des Bahnhofsgebäudes geplant sei, bei der man dann auch neue Nisthilfen anbringen würde. Die UNB sorgte mit stetigem Kontakt zur Deutschen Bahn dafür, dass das Versprechen auch eingehalten wurde. Ende 2016 konnte das Amt feststellen, dass neben den gut erhaltenen, benutzten Nestern neue Doppelnester für Mehlschwalben und Kolonie-Nistkästen für Sperlinge, am Bahnhofsgebäude angebracht worden waren.

Somit steht am Bahnhofsgebäude Wannsee ein Nistplatzangebot von mehr als 30 Nestern für die kommende Brutzeit zur Verfügung.

 

  1. chtliche Filmaufnahmen unter Verwendung von Generatoren mit Partikelfilter

Seit Beginn dieses Jahres müssen die im Rahmen von nächtlichen Filmarbeiten im Bezirk eingesetzten Generatoren mit Rußpartikelfiltern nach dem Stand der Technik ausgerüstet sein. Steglitz-Zehlendorf ist damit Vorreiter in Berlin und wahrscheinlich auch in Deutschland. Filmproduktionsfirmen benötigen im Allgemeinen eine Ausnahmezulassung nach dem Landes-Immissionsschutzgesetz, wenn sie zur Nachtzeit drehen. Werden Stromaggregate eingesetzt, ist darüber hinaus auch eine Ausnahmezulassung nach der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung erforderlich. Das Abgas dieser Geräte wird von der Weltgesundheitsorganisation als kanzerogen (krebserzeugend) eingestuft. Inzwischen gibt es verfügbare Technik, die die im Abgas enthaltenen Rußpartikel zu mehr als 95 % herausfiltert.

Gemäß § 10 Abs. 3 des Landes-Immissionsschutzgesetzes soll die zuständige Behörde die Ausnahmen mit Nebenbestimmungen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen erteilen. Hiervon macht das Umwelt- und Naturschutzamt nun insofern Gebrauch, als dass es den Einsatz von Rußpartikelfiltern nach dem Stand der Technik bei Generatoren im Rahmen von Ausnahmezulassungen regelmäßig verlangt.

Als Nachweis hierfür dient die „Grüne Plakette“ gemäß der Veröffentlichung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt vom 29.03.2016 (ABl. S. 728). Alternativ können auch Filtersysteme eingesetzt werden, die über die Zertifizierungssysteme VERT (Verification of Emission Reduction Technologies Schweizer Standards), FAD (Förderkreis Abgasnachbehandlungstechnologien für Dieselmotoren) oder UNECE-Richtlinie 132 für Nachrüstsysteme (United Nations Economic Commission for Europe) verfügen. Das Bezirksamt bedient sich somit eines Standards, der im Rahmen der Senatsinitiative zur Erhöhung der Umweltstandards von Baumaschinen auf öffentlichen Baustellen eingeführt wurde.

Betont werden muss, dass dies nur einen kleinen, weiteren Schritt für saubere Luft in Steglitz-Zehlendorf und Berlin darstellt, weil eine Regulierung nur im Rahmen von nächtlichen Filmaufnahmen rechtlich möglich ist. Da die Technik jedoch verfügbar ist, besteht die Hoffnung, dass sie zunehmend auch zur Tageszeit Verwendung finden wird.

Vorläufig wird die Einhaltung der Anforderung im Einzelfall noch nicht überprüft. Über die Internetauftritte des Umwelt- und Naturschutzamts sowie der Berlin Brandenburg Film Commission wird in Kürze auf die neue Regelung hingewiesen.

 

3. Koordinationsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit:

Auch im Jahr 2017 führt der Aktionskreis Energie im Auftrag und mit Unterstützung des Amtes wieder Informationsveranstaltungen rund um das Thema energetisches Bauen und Sanieren durch. Das aktuelle Halbjahresprogramm liegt für jeden Bezirksverordneten zum Mitnehmen aus.

Im Auftrag der Koordinationsstelle hat der AK Energie außerdem gute Beispiele für klimagerechtes Bauen und Sanieren im Wohnungsbau im Bezirk Steglitz-Zehlendorf recherchiert und in einer Broschüre zusammengestellt. Neben den zahlreich verfügbaren allgemeinen Informationen soll damit den Hauseigentümern im Bezirk die Möglichkeit gegeben werden, praktische Beispiele in ihrer Nachbarschaft kennen zu lernen. Jede Fraktion erhält eine Broschüre.

Diese Informationen werden derzeit auch als Ausstellung aufbereitet, die. vom 28.2. bis zum 28.3.2017 in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek gezeigt wird. Im Begleitprogramm werden beteiligte Architekten und Planer einzelne Hausprojekte und ihre Besonderheiten vorstellen.

In der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek wird außerdem - auf Initiative der Koordinationsstelle seit gut einem Jahr jeden zweiten und vierten Montag von 16:00-19:00 Uhr eine Energieberatung der Verbraucherzentrale angeboten. Diese wurde gut angenommen. Der Standort hat sich bewährt.

 

Straßen- und Grünflächenamt

 

FB Tiefbau:

 

Tief 3 Herr Stumpe berichtet, dass der Fachbereich Tiefbau r die Planung und den Bau von Radverkehrsanlagen im Südwestraum Berlins („Pedelec-Korridor“) im Rahmen des Berliner Programms für nachhaltige Entwicklung (BENE) Fördermittel beantragt und eine Förderung in Höhe von 2.167.565 € erhalten hat. Weitere rund 240.000 € wurden von der Senatsverwaltung für UVK als Kompensation bewilligt. Inzwischen wurden ein Projektsteuerer sowie ein Planungsbüro inzwischen beauftragt um das Vorhaben weiter zu planen.

 

Auf der bezirklichen Radroute über die Clayalle verlaufen die vorhandenen, alten Radwege im Bereich der Sundgauer Straße Schützallee auf einer Länge von ca. 300 m unmittelbar neben der Fahrbahn und neben den parkenden Autos und sind dadurch gefährlich.
Zum Ausbau dieser Radroute wurden durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Planungen veranlasst, um diese gefährliche Situation zu beseitigen. (s. anhängende Karte)
Durch einen Umbau würden auf der Westseite auf einer Länge von ca. 200 m alle Parkplätze entfallen. Allerdings wird der Parkraumbedarf als nicht sehr hoch eingeschätzt. Herr Stumpe erläutert die möglichen Planungen anhand einer großen Wandkarte. Denkbar wäre auch ein Radstreifen bei einer überbreiten Fahrspur unter Beibehaltung der Parkplätze.

Des Weiteren schildert Herr Stumpe den Bezirksverordneten die aktuelle unschöne Verkehrssituation für Radfahrende entlang der Mühlenstraße. Hier sieht das Amt Handlungsbedarf. Allerdings ist es schwierig, die gewünschten Nutzungen Autofahrspur, Fahrradweg, parkende Autos, Fußweg und bestehende Hecken unter einen Hut zu bringen. Die Bezirksverordneten diskutieren unterschiedliche Möglichkeiten.

 
 

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