Auszug - Sachstand der Baumaßnahmen an der Max-von-Laue-Oberschule mit Führung durch das Gebäude  

 
 
13. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Immobilienverwaltung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bauen und Immobilienverwaltung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 26.09.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:50 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll

Eine Organisation der Führung durch das Gebäude war aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich

Eine Organisation der Führung durch das Gebäude war aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich. Eine Führung soll unfallvorschriftenkonform organisiert werden.

Der Stadtrat berichtet zum Sachstand der Baustelle:

Die Baumaßnahme, die seit 2009 gestartet ist, bereitete bereits in der Planung Probleme. Zu Beginn waren 4,26 Mio. € an Mitteln aus dem K2-Programm angesetzt. Aufgrund der Unvereinbarkeit mit den Zeitabläufen der K2-Programme wurde die Baumaßnahme in eine Investitionsmaßnahme mit geringerem Kostenansatz (3,6 Mio. €) überführt. Die vorliegende BPU-Summe nach der 2. Ergänzungsunterlage weist Kosten in Höhe von 7,5 Mio. € aus. Es waren 3 Bauabschnitte geplant: 1. Ausbau des Dachgeschosses, 2. Neubau eines Gebäudes und 3. Aufstockung des Dachgeschosses (Quergebäude). Bei Übernahme der Planungsaufgaben durch ein neues Architekturbüro wurden durch diese zusätzlichen Eingriffe in das Bestandsgebäude unterhalb der Dachaufstockung für notwendig erkannt, wodurch ein „4. Bauabschnitt“ erforderlich wurde.  Der Bauablauf bereitet aus unterschiedlichen Gründen viele Probleme und führt zu zeitlichen Verzögerungen und zusätzlichen Mehrkosten (Umplanungen durch Klagen der Nachbarschaft, Insolvenz vom Hauptauftragnehmer, Unvorhersehbares, Änderungen im Raumprogramm). Ende 2012 wurde die Schule an dem Standport Plantagenstr. ausgelagert. Die Planung sah vor die Schule in den Sommerferien zurückziehen zu lassen. Dieser und der Umzugstermin in den Herbstferien konnten nicht gehalten werden. Diverse technische und witterungsbedingte Probleme (u.a. defekte Gasleitungen) sind für die Verzögerung im Bauzeitenplan ursächlich. Die am Bau beschäftigten unterschiedlichen Gewerke haben sich nun auf den verbindlichen Bauzeitenplan verpflichtet. Ein definitiver Abschlusstermin kann aber nicht verbindlich bekannt gegeben werden. Dem Bezirksamt ist aber der 10. Januar, Tag der offenen Tür der Schule bekannt und unternimmt alle Anstrengung, dass dieser hier am Standort durchgeführt werden kann.

Der Neubau ist unproblematisch und gemäß Bauzeitenplan nicht vorm Frühjahr fertig.

Der Schulleiter Herr Schrenk berichtet seine Sichtweise zur Baumaßnahme:

Der Schulleiter erwähnt, dass er dem Hochbauservice Informationen bzgl. der Schlechtleistung des Hauptauftragnehmers gegeben hat. Als das Dach geöffnet wurde, war klar, dass es eine Absicherung für den Winter benötigt. Eine Absicherung erfolgte nicht und es resultierten mehrere Wassereinbrüche über zwei Stockwerke. An Bausitzungsrunden hat der Schulleiter anfangs teilgenommen. Dort wurde erwähnt, dass Treppen in den Osterferien eingebaut werden. Am Ende der Herbstferien wurde dann eine Treppe eingebaut. Als der Schulleiter eine Erklärung in der Bausitzung erfragte, wurde er von den Sitzungen ausgeschlossen. Der Schulleiter bemängelt die Vertragsgestaltung  und -bedingungen. Die kostengünstigste Firma fordert zahlreiche Nachträge und die Qualität der Leistungen leidet. Die Bearbeitungszeiten der Verwaltung erscheinen dem Schulleiter auffallend lang. Er schildert diverse Beispiele und fordert, dass der Bauleiter täglich auf der Baustelle anwesend sein muss. Schüler, Eltern und Lehrer leiden unter dem provisorischen Zustand, der seit 4 Jahren vorherrscht. Es wurden bereits feste Zusagen der Eltern zurückgezogen und viele Eltern nehmen berechtigt Abstand von der Schule.

Die Fraktion der CDU erklärt, dass gewisse Schwierigkeiten über die Ausschussmitglieder mit politischem Druck schneller gelöst werden können und bittet den Schulleiter um entsprechende Informationen in Zukunft. Die Fraktion der CDU möchte wissen, ob es sich bei den defekten Gasleitungen um eine Gefahrenstelle oder ein Standartleitungsproblem handelt, warum der Schulleiter von der Bausitzung ausgeschlossen wurde und warum die qualitative Ebene vom Vergaberecht in der Auswahl des Architekten nicht berücksichtigt wurde, obwohl anscheinend Hinweise auf Schlechtleistung erfolgt sind.

Die Fraktion der Piraten möchte wissen, an welchen Schulen Baumaßnahmen geplant sind und was gemacht werden kann, damit dies zukünftig nicht passiert.

Der Stadtrat erklärt, dass in Bezug auf den behördlichen Umgang mit Baumaßnahmen bereits eine Verbesserung in der Zusammenarbeit mit den vielen Beteiligten erfolgte (Kommunikation zwischen Schulamt und Hochbauservice). Der Planungsprozess hätte neu gestartet werden müssen, als die Raumplanung geändert wurde. Bei der Erneuerung der Gasleitungen wurden Undichtigkeiten festgestellt. Unstimmigkeiten zwischen Fachtechnikbüro und Ausführungsfirma waren für die Verzögerung verantwortlich, jedoch bestand keine Gasgefährdung. Die Mitteilung über die Schlechtleistungen der Firma wurde erst nach Beauftragung bekannt. Vor Erteilung des Auftrages waren dem Hochbauservice keine derartigen Hinweise bekannt. Sowohl Auswahl wie Kündigung von Auftragnehmern müssen stets begründet werden und eine Neuausschreibung wie in diesen Fall führt zu zeitlichen Verzögerungen und Mehrkosten. Die Bausitzungen dienen der Klärung von bautechnischen Problemen und der Hochbauservice ist als Bauherrnvertreter anwesend.

Die Fraktion der Grünen möchte wissen, ob der Bauleiter täglich vor Ort ist und wie der Hochbauservice seine Steuerungsaufgabe wahrnimmt, weil der nächste Termin der Fertigstellung sonst aufgrund der mangelnden Kontrolle, Qualität der Prozesssteuerung witterungsbedingt nicht haltbar ist.

Die Fraktion der CDU schlägt vor, einen Prozessteuerer temporär einzustellen um die Fertigstellung zu gewährleisten.

Der Stadtrat erklärt, dass das zur Verfügung stehende Personal im Hochbauservice über die Jahre immer weiter geschrumpft ist und der zuständige Mitarbeiter nicht nur für diese Baumaßnahme zuständig ist.

Der Mitarbeiter ist häufig vor Ort und erfahren im Umgang mit schwierigen Baumaßnahmen (z.B. Rothenburg-Schule). Bei Investiven Baumaßnahmen ist der Bezirk nicht in der Lage die Planungsleistung selbst zu erbringen und beauftragt stets einen externen Architekten. Der Stadtrat sichert zu, dass darauf geachtet wird, dass der externe Bauleiter täglich vor Ort ist und die terminliche Bindung im Fokus steht. Eine temporäre Einstellung bedarf einer Einarbeitungszeit und müsste finanziert werden.

Die Ausschussvorsitzende schlägt vor, die nächsten beiden Ausschusssitzungen zu nutzen um einen aktuellen Bausachstand zu erhalten. Der Schulleiter ist dazu einzuladen. Der Stadtrat möge eine Übersicht der anderen Bauprojekte mitbringen. Die Veränderung (Meilensteine) vom aktuellen Bauzeitenplan der Schule wird erbeten. Die Führung durch das Gebäude soll organisiert werden und von jeder Fraktion sollen zwei Teilnehmer gemeldet werden. Der Zeitpunkt der Führung sollte nicht zu spät gewählt werden (15:00Uhr).

 
 

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