Auszug - Präsentation des Projekts Schneewagen  

 
 
12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Immobilienverwaltung
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Bauen und Immobilienverwaltung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 23.05.2013 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Auf dem Grat 2, 14195 Berlin
Ort: Dienstgebäude Auf dem Grat, Zimmer 34
 
Wortprotokoll

Der Gruppenleiter der Arbeitsgruppe Bauunterhaltung gibt einen aktuellen Sachstand und die Entwicklung vom Pilotprojekt Schneewaage und digitale Schneekarte

Der Gruppenleiter der Arbeitsgruppe Bauunterhaltung gibt einen aktuellen Sachstand und die Entwicklung vom Pilotprojekt Schneewaage und digitale Schneekarte. Grundlage bildet die Handlungsempfehlung der Bauministerkonferenz vom Sep. 2006 für wiederkehrende Prüfungen weitgespannter Gebäudeteile (Decken > 12m Spannweite). Der Hochbauservice hat daraufhin mit der Ermittlung des Gebäudebestandes (351 Gebäude) begonnen und die Untersuchungsergebnisse in Bauwerksbüchern dokumentiert. Häufig wurden bei den Untersuchungen Probleme entdeckt: Decken und Gebäudeteile entsprechen nicht den statischen Vorgaben. Daher rührt eine Vielzahl von Sperrungen und kostenintensiven Sanierungen auch in diesem Jahr. Besonders kritisch sind die Gebäude, bei denen die zulässigen Lasten überschritten werden und im Winter zusätzliche Lasten durch Schnee wirken. In den vergangenen schneereichen Wintern führte dies zu aufwendigen, kosten- und personalintensiven Beräumungen (tägliche Lastlistenfortschreibung). Die Idee der Erfassung und Überwachung über ein digitales Warnsystem für Steglitz-Zehlendorf entstand. Das Warnsystem besteht aus den Schneewaagen und der digitalen Schneekarte.

Vorbild für das Projekt war die Stadt Zürich, die seit 2007 mit Schneewaagen auf öffentlichen Gebäuden arbeitet. Die Technik ist sehr anspruchsvoll und in Deutschland gibt es nur eine Firma mit Erfahrung in Bezug auf Schneewaagen. Diese installierte zwei Schneewaagen 2012 auf Gebäudedächern, die strategisch sinnvoll und exemplarisch für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf ausgewählt wurden (Willi-Graf-OS und Buschgraben-Schule). Nach erfolgreichem Testbetrieb sind trotzdem Vergleichsmessungen gemacht worden um eine größere Datenbasis zu sammeln. Bei Überschreitung der festgelegten Lastgrenzen wird ein Alarm per SMS an 4 Telefone im Bezirk versendet. Aus den Angaben der Schneewaagen, den festegelegten Lastgrenzen und einer Vielzahl weiterer Faktoren (spezifische Besonderheiten des Gebäudes wie Art und Zustand der Dachkonstruktion, bekannte Schäden, Dämmung,…) wird nun eine digitale Schneekarte entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Beuth-Hochschule für Wirtschaft und Technik konnten Fördermittel vom europäischen Sozialfond generiert werden und in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung ist das Projekt „BE-SAFE: Beobachtung von Schneeauflasten auf Flachdächern in Echt-Zeit“ entstanden. Weitere Informationen befinden sich unter http://projekt.beuth-hochschule.de/schneelasten/ . Am 8. Juni (Nacht der Wissenschaften) findet an der Beuth-Hochschule eine Projektpräsentation statt.

Die CDU-Fraktion lobt die Vorreiterstellung des Bezirks und erfragt die Kosten pro Waage. Die Mitarbeiterin des Hochbauservice erläutert, dass inkl. Installation, Entwicklung, etc. die Kosten pro Waage bei 25.000€ liegen.

Die Fraktion der Piraten möchte wissen, ob auch meteorologische Daten in die digitale Karte einfließen. Der Gruppenleiter erklärt, dass auch diese Daten (Dt. Wetterdienst, Flughafeninformationen,…) Berücksichtigung finden.

Die CDU-Fraktion möchte wissen, ob weitere Schneewaagen geplant sind und welche Weiterentwicklung geplant ist. Der Gruppenleiter erklärt, dass der letzte Winter relativ schneearm ausgefallen ist und Daten eines schneereichen Winters in die Auswertungen mit einfließen werden. Die ursprüngliche Planung sah drei Schneewaagen vor. In Absprache mit Fachleuten und aus Erfahrungen aus der Vergangenheit wurde sich auf zwei Standorte geeinigt. Die Vergleichsmessungen belegen, dass die Daten der Schneewaagen sehr repräsentativ für den Bezirk sind. Die Installation weiterer Schneewaagen ist nicht geplant.  

 
 

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