Auszug - "Parks Range" Lichterfelde-Süd  

 
 
11. öffentliche Sitzung des Stadtplanungsausschusses
TOP: Ö 3.1
Gremium: Stadtplanungsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 06.11.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:20 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Anhand einer Tischvorlage, die an alle Ausschussmitglieder verteilt wird, stellt der Investor Herr Groth den Stand der Überlegungen der Groth-Gruppe zur Entwicklung des Geländes „Parks Range“ in Lichterfelde Süd vor

Anhand einer Tischvorlage, die an alle Ausschussmitglieder verteilt wird, stellt der Investor Herr Groth den Stand der Überlegungen der Groth-Gruppe zur Entwicklung des Geländes „Parks Range“ in Lichterfelde Süd vor. (Anmerkung zum Protokoll: Da die von Herrn Groth berührten Punkte dem Protokoll als Anlage beigefügt sind, werden sie hier nicht nochmals dargestellt, sondern es wird auf sie verwiesen.)

Herr Groth erklärt, in seiner langjährigen Erfahrung als Entwickler habe er sich noch nie mit einem Grundstück befasst, für das so viele Ideenwettbewerbe, Workshops usw. durchgeführt wurden wie für das Parks Range-Gelände. Er verweist speziell auf die Bürgeranhörung am 19.04.2012, die Grundlage für die weiteren Entscheidungen zur Entwicklung des Geländes gewesen sei (s. Anlage, Grafik 1 und 2), sowie den Workshop, der im Juli 2012 gemeinsam von Bezirk, Senat und der CA Immo durchgeführt wurde, und bei dem letztere die Vorgabe für eine zukünftige mögliche Nutzung dargelegt habe (Grafik 3). Zu den weiteren Grundlagen gehören u.a. der Flächennutzungsplan von 1994, der Stadtentwicklungsplan Wohnen des Senats, der an dieser Stelle 3.300 Wohneinheiten vorsehe sowie die von der CA Immo erstellten Gutachten (Grafik 4). Eine Analyse dieser Gutachten habe jedoch ergeben, dass diese erheblich vertieft werden müssen (Grafik 5). Derzeit werde zu einer Reihe von Bereichen von der Natur bis zur sozialen und technischen Infrastruktur eine Bestandsaufnahme durchgeführt (Grafik 6), die die Grundlage für die weiteren Planungen bilden soll. Voraussichtlich im Januar oder Februar 2013 dürften alle Angaben vorliegen. Mittels einer Kartierung von 1:1000 sollen speziell die (Natur-)Schutzzonen festgestellt und in weiteren Abstimmungen mit Bezirk und Senat definiert werden.

Herr Groth weist auf die weiteren anstehende Aufgabenstellungen hin (Grafik 7) und geht dabei besonders auf den Naturbereich ein. Da das 100 ha große Gelände jeweils zur Hälfte für Wohnen und Arbeiten sowie Natur genutzt werden soll ( - evtl. auch in einem Verhältnis von 40:60 - ), muss nunmehr festgelegt werden, wie und mit welchen Inhalten und Nutzungen die Natur- und Landschaftsfläche entwickelt und bewirtschaftet werden soll (Grafik 8). Näher behandelt werden soll das Thema in einem städtebaulichen Workshop, an dem neben einer Reihe von nationalen und internationalen Architekten auch Bezirk und Senat teilnehmen werden. Herr Groth verweist in diesem Zusammenhang auf weitere Ziele und Aufgabenstellungen (Grafik 9) sowie die weitere Terminplanung (Grafik 10). Angesichts der besonderen Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Natur an dieser Stelle erwäge man sogar die Durchführung eines Modellvorhabens mit Hilfe von Bund und Land, über das später näher berichtet werden soll.

Des Weiteren erklärt Herr Groth, dass die Entscheidung über die Zahl der Wohneinheiten bei Bezirk und Senat liege. Die Groth-Gruppe gehe bei ihren weiteren Überlegungen und Planungen von ca. 1.500 bis 3.500 Einheiten aus. An den weiteren Planungen können zwar auch Genossenschaften, Baugruppen, städtische Wohnungsbaugesellschaften usw. beteiligt werden; die Federführung bleibe jedoch bei der Groth-Gruppe (Grafik 7). Hinsichtlich des Naturbereichs könnte eine Trägergesellschaft mit zahlreichen Mitgliedern gegründet werden, in der die Inhalte und Bewirtschaftungsformen erörtert und festgelegt werden können (Grafik 9). Bereits jetzt gibt es eine Arbeitsgruppe zur Anwendung regenerativer Energien und zum Bauen nach ökologischen Gesichtspunkten. Ihre Ergebnisse werden in die genannten Workshop einfließen.

Nach Ende seines Vortrags beantwortet Herr Groth Fragen seitens des Ausschusses wie folgt: Es sollen je zur Hälfte Miet- und Eigentumswohnungen entstehen; letztere in Form von Geschosswohnungsbau oder Doppelhäusern. Bei der Planung werde insbesondere auf Familien- und Kinderfreundlichkeit geachtet. Insgesamt sei eine gesunde Mischung aller Topographien geplant, weshalb auch auf Bitten des Senats städtische Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften usw. einbezogen werden sollen. Allerdings seien von diesen in Hinblick auf das gesamt Projekt nur Miniaturvolumen zu erwarten. Es solle auf keinen Fall ein Billigwohnungsbau betrieben werden; dennoch werde es eine Durchmischung unterschiedlicher Kategorien und Preisklassen geben, so dass auch Singles und junge Familien sich dort eine Wohnung leisten können. Auch die spätere Bewirtschaftung der Straßen, Wege, Plätze usw. werde man selbst durchführen. Die überörtliche Verkehrsanbindung werde derzeit verstärkt geprüft; ein Schwerpunkt liege auf der S-Bahn. Des Weiteren werde die Schaffung öffentlicher Räume, z.B. eines Stadtplatzes, geprüft. Hier bestehe allerdings die Gefahr, dass er nicht angenommen wird und unbelebt bleibt.

Da Bezirk und Senat kein Interesse an der Übernahme und Betreuung der Naturflächen haben, sei hierfür die Gründung einer Trägergesellschaft geplant, deren zahlreiche Mitglieder Verantwortung übernehmen könnten. Ob und wie die Reitgemeinschaft, deren Pferde das Gebiet derzeit beweiden, in diese Trägergesellschaft einbezogen wird, lässt sich derzeit nicht sagen, da deren Engagement fast vollkommen vom Idealismus der Leiterin abhängt.

 
 

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