Auszug - Maßnahmen im Rahmen Konjunkturpaket II a) John-F.-Kennedy-Schule, Erweiterung der Mensa, Herrichtung der Aula b) Gymnasium Steglitz, Umbau und Erweiterung des Nebengebäudes für Mensa und Mehrzweckräume c) Droste-Hülshoff-Oberschule, Erweiterung der vorhandenen Cafeteria d) Musikschule Grabertstraße, Energetische Sanierung des Gebäudes
Einleitend teilt BzStR Stäglin mit,
dass zum Stichtag 30.04.10 Festlegungen von insgesamt 97,35 % über alle Maßnahmen
getroffen sind und damit die Vorgaben der Landesebene von 100 % bzw. dem Ansatz
abzüglich der Positionen der BPU´s für unvorhergesehenen Mehrkosten erfüllt
seien. Er bedankt sich ausdrücklich bei den beteiligten Mitarbeitern des
Fachbereichs Baumanagement, der Vergabestelle und insbesondere beim
bezirklichen Koordinator für K II, Herrn Schramm, sowie beim Projektsteuerer
S.T.E.R.N.. Insbesondere betont er die aufwändige Nachsteuerung und den
besonderen Einsatz in der letzten Woche Seitens des Fachbereichs Baumanagement,
die den Erfolg letztlich auch möglich gemacht habe. Auch bei der Maßnahme im
Portfolio „Energetische Gebäudesanierung“ „Musikschule Graberstraße“ wurde mit
98,745 % Festlegungen das Ziel klar erreicht. Nun starte die Umsetzung. Die Fertigstellung
der großen Projekte wird wie geplant im Sommer 2011 avisiert, bei kleineren
Maßnahmen wird die Fertigstellung dieses Jahr erwartet. a)
John-F.-Kennedy-Schule Erweiterung der Mensa, Herrichtung der Aula Der Architekt Herr Schagemann von
der Architekturcontor Schagemann Schulte GmbH stellt die geplante Maßnahme an
der John-F.-Kennedy-Schule vor. Prägend für das Objekt ist das komplexe Gefüge
an Bauwerken. Einleitend erläutert er, dass sich die Maßnahme eher mit dem
Erschließungsbereich der Aula und der Küche beschäftige und daher der Titel
nicht ganz zutreffend sei. Er beschreibt den Hergang der Planung und die
Aufgabenstellung als sehr intensiv, da die Problemstellung beinhaltete, die
Aula sowohl für die Beköstigung als auch für Schulveranstaltungen nutzbar zu
machen. Dies war ein Konflikt, der aufzulösen war. Zudem gab es den Wunsch der
Schule, die Akustik der Aula zu ändern. Die Aula ist in der Regel mit
Reihenbestuhlung im Betrieb, daher muss das Mobiliar entsprechend
zwischengelagert werden. Aus dieser Problemlage heraus stand der Brandschutz
auf dem Prüfstand. Eine flexible Trennwand zwischen den beiden Nutzungsarten
war außerdem gewünscht. Die Lufttechnik musste ebenfalls überarbeitet werden. Bei einer Kostenkalkulation über
alle Module wurde ein Bedarf von insgesamt 1,475 Mio € festgestellt, im Budget
waren aber nur 337 T€ vorhanden. Von den erarbeiteten Modulen kamen daher nur 4
zum Tragen: 1. Lagerraum schaffen Dies wird durch einen Wanddurchbruch
im hinteren Teil der Aula erreicht, damit die Ausstattung der Aula und des
Foyers mit Mobiliar geregelt werden kann. 2. Brandabschottung im Bereich der Küche 3. Herrichtung des inneren Bereichs der Küche, 4. Behinderten WC Die Ausschreibung für die Brandwand
musste neu getätigt werden, da aufgrund der angespannten Marktlage für dieses
Gewerk nur ein Angebot eingereicht wurde, welches jedoch zu teuer war. Nach
Auswertung der Angebote aufgrund der neuerlichen Ausschreibung werden weitere
Abstimmungen mit dem Schulamt folgen. b)
Gymnasium
Steglitz Umbau und Erweiterung des Nebengebäudes für Mensa und Mehrzweckräume Herr Lehrecke von
der Lehrecke Gesellschaft von Architekten mbH stellt das Projekt vor.
Betrachtet wurde die seit längerem anderweitig genutzte ehemalige
Hausmeisterwohnung. Hierbei handele es sich um einen eingeschossigen Anbau, der
sich nicht in das Gefüge einpasse. Im Erweiterungsbau bestehe zudem bereits
eine Speiseausgabe. Zu beachten war bei diesem Anbau das Flachdach sowie eine
Dachterrasse. Aufgrund der fehlenden Belastbarkeit für eine Aufstockung musste
im Bereich des Flachdachs die Hausmeisterwohnung abgerissen und durch einen
Neubau ersetzt werden. Der Bereich der Dachterrasse konnte weiterhin genutzt
werden. Zudem waren ein zweiter baulicher Rettungsweg zu planen sowie ein WC
für Menschen mit Behinderung. Die Sanierung und Installation weiterer WC-Anlagen war nicht Bestandteil der BPU und wird
daher nicht durchgeführt. Allerdings werden für eine spätere Installation die
Bodenplatte und die Zuleitungen vorgehalten. Die Installation der Toiletten
könnte unter anderem durch Eigenleistung der Schule oder der Elternschaft
erfolgen. Es wird einen Durchbruch zum Speisesaal geben. Auf das Erdgeschoss
wird ein kreisrunder Aufbau gesetzt, der den Bedarf von über 200 Essen
sicherstellen wird. Die kreisrunde Form wurde vom Schulamt favorisiert. Hierbei
wird auf zwei tragenden Wänden Träger gelegt, die den Baukörper des Rundes
halten. Die SPD-Fraktion
kritisiert die teure Form. Weiterhin wäre eine Eigenleistung der Eltern für
WC-Anlagen nicht erwartbar und unangemessen. BzStR Stäglin
erläutert, dass die Mehrkosten durch den Entwurf begründet würden. Für die
Installation der WC-Anlagen stehe derzeit kein Geld zur Verfügung. Die
Erfahrung habe zudem gezeigt, dass Elternengagement in solch komplexen
Angelegenheiten manchmal zu Problemen für den Fachbereich Baumanagement im
Nachgang führen würde, wenn es nicht die erforderliche Abstimmung gibt. Eine Frage der
CDU-Fraktion nach der Differenz der Kosten zwischen den runden und den eckigen
Entwürfen beantwortend teilt Herr Lehrecke mit, dass der eckige Entwurf nicht
wesentlich günstiger gewesen wäre, da konstruktive Maßnahmen trotzdem
aufgelaufen wären, die hauptsächlich die Mehrkosten begründen würden. Die CDU-Fraktion
erklärt, sie halte den vorgestellten Entwurf für eine Verbesserung der
städtebaulichen Situation. Das Vorhaben sei eine gute Maßnahme, wenn der
Kostenrahmen eingehalten werden würde. Herr Lehrecke
bestätigt ebenfalls die bereits erwähnte Beobachtung, dass
Ausschreibungsergebnisse regelmäßig nicht im Rahmen des Budgets geblieben
seien. Die CDU-Fraktion
erklärt, dass sich die Kosten von den ursprünglichen 375 T€ über 649 T€ auf
zuletzt 780 T€ entwickelt hätten und dies eine immense Kostensteigerung bedeute. Eine Frage der
SPD-Fraktion nach Anzahl der gleichzeitig zu verköstigenden Kinder beantwortend
teilt Herr Lehrecke mit, dass 150 Plätze zur Verfügung stehen werden. Die SPD-Fraktion
fragt weiterhin, ob und wann eine Alternativplanung, die potentielle
Einsparungen ermöglicht, vorliegen könnte. Herr Lehrecke
erklärt, dass die ursprüngliche Planung mit Kosten von 375 T€ eine Variante
ohne Aufstockung der Hausmeisterwohnung beinhaltete. BzStR Stäglin
erklärt ergänzend, dass das Bauvorhaben städtebaulich und architektonisch
anspruchsvoll sei, dass es aber bei diesem Projekt von Anfang an Probleme
gegeben habe. Der ursprüngliche Vorschlag der Schule sei nicht akzeptabel
gewesen, da dieser eine Wegnahme eines Teils der Hoffläche beinhaltete. Dies sei
insbesondere im Hinblick auf die Diskussion der Umwidmung der
Robert-Lück-Straße aufgrund zu enger Verhältnisse auf dem Hof nicht begründbar.
Die vorhandene Planung sei daher städtebaulich die bessere Lösung. Zudem sei
eine 1 zu 1 Vergleichsbasis nicht vorhanden. Er stellt heraus, dass es weitere
Budgetüberschreitungen und Bereitstellungen von Mittel Seitens des Bezirks
nicht geben werde. Eine Frage der
SPD-Fraktion nach der Herkunft der Mittel beantwortend erklärt BzStR Stäglin,
dass die durch die Herausnahme der Max-von-Laue-Schule aus dem K II-Programm
freigewordenen Mittel auf die weiteren Maßnahmen umgelegt wurden, es also eine
Umschichtung innerhalb des Portfolio Schulen gegeben habe. Die noch offenen
Reste werden über eine Sperre bei der baulichen Unterhaltung finanziert. Die CDU-Fraktion
gibt zu Bedenken, dass es bei einem vermuteten immer gleichen Bewerberkreis
auch Probleme hinsichtlich der Zuverlässigkeit, einen Auftrag tatsächlich auch
umsetzen zu können, geben könne. Frau Metz vom
Projektsteuerer S.T.E.R.N. erklärt, dass dies noch nicht vorgekommen sei.
Insgesamt haben sich die Gewerke aufgrund der Marktlage verteuert, speziell
Gewerke wie Metallbau, die eine entsprechende Spezialisierung der Firmen
voraussetze. BzStR Stäglin
erläutert ergänzend, dass die Aufträge in der Regel beschränkt ausgeschrieben
worden seien. Hinsichtlich der Firmenauswahl achte die Vergabestelle auf eine
Rotation. Grundsätzlich wird öffentlich ausgeschrieben, aber wegen der knappen
Fristen hätten die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen per Rundschreiben die
Vergabegrenzen gesenkt, allerdings würden diese nicht Maßnahmen des UEP oder
anderer Programme gelten. Besonders in diesem Fall werden Maßnahmen aus verschiedenen
Förderprogrammen durchgeführt. Die SPD-Fraktion
weist auf durch diese Unterschiedlichkeit hervorgerufenen unterschiedlichen
Belastungen des Fachbereichs Baumanagement hin. c)
Droste-Hülshoff-Oberschule Erweiterung der vorhandenen
Cafeteria Aufgrund
technischer Probleme wird die Vorstellung dieses Vorhabens vertagt. d)
Musikschule
Grabertstraße Energetische Sanierung des Gebäudes Herr Pauly-Kayser vom Büro
Pauly-Kayser + Grünwald Architekten stellt das Vorhaben vor. Es handele sich um
ein ca. 4.800 qm großes Grundstück. Die Zuwegung erfolge von Westen. Als
besondere Herausforderung liegt der Denkmalschutz des Hauses vor, welches
mutmaßlich die älteste Villa der ehemaligen Kolonie Südende darstelle. Das
Gebäude weist sowohl bauliche als auch funktionale Mängel auf, insbesondere ist
das Brandschutzproblem sehr massiv. Weiterhin bestehen erhebliche energetische
Mängel, auch ein zweiter Rettungsweg fehle. Leider sind die historischen
Fliesen im Untergeschoss zu entfernen. Hier wird ein mit dem Denkmalpfleger
ausgearbeitetes Ausstellungskonzept auf die alten Fliesen hinweisen. Das
Treppenhaus, ausgestattet mit einem Stahlhandlauf und einer Betontreppe wurde
in den 60er Jahren leider nicht denkmalgerecht ausgebaut und bleibt erhalten. Als besondere Herausforderung beim
Ausbau der Innenräume gilt die Herstellung von akustisch abgeschotteten Räumen.
Im UG wird ein WC-Trakt hergerichtet. Als prägendes Merkmal des Baus gelten der
Turm sowie die Stichflure im EG und im OG. Herr Grünwald ergänzt, dass die
energetische Bilanz des Bestandsgebäudes verheerend sei. Der
Primärenergiebedarf liege aktuell bei 460 kw/h pro qm und Jahr. Nach der
energetischen Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Altbaus würden jedoch
187 kw/h pro qm und Jahr erreicht. Zur energetischen Sanierung war die Herrichtung einer entsprechenden Dämmung
maßgeblich. Dabei ist des Denkmalschutzes wegen lediglich eine Innendämmung der
Außenwände möglich. Um eine möglichst abschließende Dämmung zu erreichen, war
auch der Boden sowie das Dach zu betrachten. Aufgrund dieser besonderen
Erfordernisse wurde als Baustoff für die Dämmung Kalziumsilikat gewählt.
Weiterhin war die Ertüchtigung der Kastendoppelfenster notwendig. Eine
Außendämmung sei aus bauphysikalischen Gründen nicht möglich gewesen. Nach der
Sanierung wäre eine CO2 Reduktion auf 35 Tonnen zu erreichen. Die SPD-Fraktion bemerkt, dass vor
Dämmung des Gebäudes die Feuchtigkeit raus müsse. Auch seien aufgrund der
Dämmung Bohrlöcher zu verhindern. Hier müsse der Nutzer entsprechende Anweisungen
erhalten. Herr Grünwald betont, dass dies
eine besondere Anforderung darstelle, die Wände jedoch durch die Beschaffenheit
des Baustoffes austrocknen würden. Eine Frage der Fraktion der GRÜNEN
nach dem Umfang der Sanierung der bestehenden Kastenfenster sowie nach der
Dämmung der Balkenköpfe beantwortend erklärt Herr Grünwald, dass die
Isolierverglasung der Innenflügel weiterhin im Gespräch seien, jedoch aus
Kostengründen aus der Maßnahme genommen wurden. Balkenköpfe würden schadensfrei
gedämmt werden. BzStR Stäglin ergänzt, dass die
Musikschule die einzige Maßnahme im Portfolio energetische Sanierung sei. Das
als Nachrücker angemeldete Rathaus Steglitz wurde nicht berücksichtigt. Die den
Rahmen übersteigenden Kosten seien nicht aus der originären baulichen
Unterhaltung bereit zu stellen, sondern würden aus Budgetgewinnen der Abteilung
Bildung, Kultur und Bürgerdienste erbracht und auf die bauliche Unterhaltung
übertragen. Die CDU-Fraktion stellt heraus,
dass die energetische Einsparung des Primärenergiebedarfs mit ca. 55 % ein
hervorragendes Ergebnis sei. Eine Frage der SPD-Fraktion nach
der in der Vergangenheit schon öfter thematisierten Tragfähigkeit der
Zwischendecke beantwortend erläutert Herr Pauly-Kayser, dass diese ebenfalls
ertüchtigt würde. Was noch an Maßnahmen unerledigt
bleiben würde, kann erst nach Abschluss der Maßnahme ermittelt werden. BiKu L, Frau Schwarz, ergänzt,
dass die Fertigstellung 2011 geplant sei. Die Abteilung bemühe sich auch
weiterhin um Einwerbung von Drittmitteln. BzStR
Stäglin bittet die Architekten um Herreichung der Kosten für die Balkenköpfe.
Das Schreiben der Architekten ist als Anlage
1 beigefügt. Abstimmungsergebnis:
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