Auszug - Maßnahmen im Rahmen Konjunkturpaket II a) John-F.-Kennedy-Schule, Erweiterung der Mensa, Herrichtung der Aula b) Gymnasium Steglitz, Umbau und Erweiterung des Nebengebäudes für Mensa und Mehrzweckräume c) Droste-Hülshoff-Oberschule, Erweiterung der vorhandenen Cafeteria d) Musikschule Grabertstraße, Energetische Sanierung des Gebäudes  

 
 
34. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen, Liegenschaften und Gebäudeverwaltung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bauen, Liegenschaften und Gebäudeverwaltung Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Mi, 05.05.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Auf dem Grat 2, 14195 Berlin
Ort: Dienstgebäude Auf dem Grat, Zimmer 34
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Einleitend teilt BzStR Stäglin mit, dass zum Stichtag 30

Einleitend teilt BzStR Stäglin mit, dass zum Stichtag 30.04.10 Festlegungen von insgesamt 97,35 % über alle Maßnahmen getroffen sind und damit die Vorgaben der Landesebene von 100 % bzw. dem Ansatz abzüglich der Positionen der BPU´s für unvorhergesehenen Mehrkosten erfüllt seien. Er bedankt sich ausdrücklich bei den beteiligten Mitarbeitern des Fachbereichs Baumanagement, der Vergabestelle und insbesondere beim bezirklichen Koordinator für K II, Herrn Schramm, sowie beim Projektsteuerer S.T.E.R.N.. Insbesondere betont er die aufwändige Nachsteuerung und den besonderen Einsatz in der letzten Woche Seitens des Fachbereichs Baumanagement, die den Erfolg letztlich auch möglich gemacht habe. Auch bei der Maßnahme im Portfolio „Energetische Gebäudesanierung“ „Musikschule Graberstraße“ wurde mit 98,745 % Festlegungen das Ziel klar erreicht. Nun starte die Umsetzung. Die Fertigstellung der großen Projekte wird wie geplant im Sommer 2011 avisiert, bei kleineren Maßnahmen wird die Fertigstellung dieses Jahr erwartet.

a)                  John-F.-Kennedy-Schule

Erweiterung der Mensa, Herrichtung der Aula

Der Architekt Herr Schagemann von der Architekturcontor Schagemann Schulte GmbH stellt die geplante Maßnahme an der John-F.-Kennedy-Schule vor. Prägend für das Objekt ist das komplexe Gefüge an Bauwerken. Einleitend erläutert er, dass sich die Maßnahme eher mit dem Erschließungsbereich der Aula und der Küche beschäftige und daher der Titel nicht ganz zutreffend sei. Er beschreibt den Hergang der Planung und die Aufgabenstellung als sehr intensiv, da die Problemstellung beinhaltete, die Aula sowohl für die Beköstigung als auch für Schulveranstaltungen nutzbar zu machen. Dies war ein Konflikt, der aufzulösen war. Zudem gab es den Wunsch der Schule, die Akustik der Aula zu ändern. Die Aula ist in der Regel mit Reihenbestuhlung im Betrieb, daher muss das Mobiliar entsprechend zwischengelagert werden. Aus dieser Problemlage heraus stand der Brandschutz auf dem Prüfstand. Eine flexible Trennwand zwischen den beiden Nutzungsarten war außerdem gewünscht. Die Lufttechnik musste ebenfalls überarbeitet werden.

Bei einer Kostenkalkulation über alle Module wurde ein Bedarf von insgesamt 1,475 Mio € festgestellt, im Budget waren aber nur 337 T€ vorhanden. Von den erarbeiteten Modulen kamen daher nur 4 zum Tragen:

1. Lagerraum schaffen

Dies wird durch einen Wanddurchbruch im hinteren Teil der Aula erreicht, damit die Ausstattung der Aula und des Foyers mit Mobiliar geregelt werden kann.

2. Brandabschottung im Bereich der Küche

3. Herrichtung des inneren Bereichs der Küche,

4. Behinderten WC

Die Ausschreibung für die Brandwand musste neu getätigt werden, da aufgrund der angespannten Marktlage für dieses Gewerk nur ein Angebot eingereicht wurde, welches jedoch zu teuer war. Nach Auswertung der Angebote aufgrund der neuerlichen Ausschreibung werden weitere Abstimmungen mit dem Schulamt folgen.

b)              Gymnasium Steglitz

Umbau und Erweiterung des Nebengebäudes für Mensa und Mehrzweckräume

Herr Lehrecke von der Lehrecke Gesellschaft von Architekten mbH stellt das Projekt vor. Betrachtet wurde die seit längerem anderweitig genutzte ehemalige Hausmeisterwohnung. Hierbei handele es sich um einen eingeschossigen Anbau, der sich nicht in das Gefüge einpasse. Im Erweiterungsbau bestehe zudem bereits eine Speiseausgabe. Zu beachten war bei diesem Anbau das Flachdach sowie eine Dachterrasse. Aufgrund der fehlenden Belastbarkeit für eine Aufstockung musste im Bereich des Flachdachs die Hausmeisterwohnung abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Der Bereich der Dachterrasse konnte weiterhin genutzt werden. Zudem waren ein zweiter baulicher Rettungsweg zu planen sowie ein WC für Menschen mit Behinderung. Die Sanierung und Installation weiterer WC-Anlagen war nicht Bestandteil der BPU und wird daher nicht durchgeführt. Allerdings werden für eine spätere Installation die Bodenplatte und die Zuleitungen vorgehalten. Die Installation der Toiletten könnte unter anderem durch Eigenleistung der Schule oder der Elternschaft erfolgen. Es wird einen Durchbruch zum Speisesaal geben. Auf das Erdgeschoss wird ein kreisrunder Aufbau gesetzt, der den Bedarf von über 200 Essen sicherstellen wird. Die kreisrunde Form wurde vom Schulamt favorisiert. Hierbei wird auf zwei tragenden Wänden Träger gelegt, die den Baukörper des Rundes halten.

Die SPD-Fraktion kritisiert die teure Form. Weiterhin wäre eine Eigenleistung der Eltern für WC-Anlagen nicht erwartbar und unangemessen.

BzStR Stäglin erläutert, dass die Mehrkosten durch den Entwurf begründet würden. Für die Installation der WC-Anlagen stehe derzeit kein Geld zur Verfügung. Die Erfahrung habe zudem gezeigt, dass Elternengagement in solch komplexen Angelegenheiten manchmal zu Problemen für den Fachbereich Baumanagement im Nachgang führen würde, wenn es nicht die erforderliche Abstimmung gibt.

Eine Frage der CDU-Fraktion nach der Differenz der Kosten zwischen den runden und den eckigen Entwürfen beantwortend teilt Herr Lehrecke mit, dass der eckige Entwurf nicht wesentlich günstiger gewesen wäre, da konstruktive Maßnahmen trotzdem aufgelaufen wären, die hauptsächlich die Mehrkosten begründen würden.

Die CDU-Fraktion erklärt, sie halte den vorgestellten Entwurf für eine Verbesserung der städtebaulichen Situation. Das Vorhaben sei eine gute Maßnahme, wenn der Kostenrahmen eingehalten werden würde.

Herr Lehrecke bestätigt ebenfalls die bereits erwähnte Beobachtung, dass Ausschreibungsergebnisse regelmäßig nicht im Rahmen des Budgets geblieben seien.

Die CDU-Fraktion erklärt, dass sich die Kosten von den ursprünglichen 375 T€ über 649 T€ auf zuletzt 780 T€ entwickelt hätten und dies eine immense Kostensteigerung bedeute.

Eine Frage der SPD-Fraktion nach Anzahl der gleichzeitig zu verköstigenden Kinder beantwortend teilt Herr Lehrecke mit, dass 150 Plätze zur Verfügung stehen werden.

Die SPD-Fraktion fragt weiterhin, ob und wann eine Alternativplanung, die potentielle Einsparungen ermöglicht, vorliegen könnte.

Herr Lehrecke erklärt, dass die ursprüngliche Planung mit Kosten von 375 T€ eine Variante ohne Aufstockung der Hausmeisterwohnung beinhaltete.

BzStR Stäglin erklärt ergänzend, dass das Bauvorhaben städtebaulich und architektonisch anspruchsvoll sei, dass es aber bei diesem Projekt von Anfang an Probleme gegeben habe. Der ursprüngliche Vorschlag der Schule sei nicht akzeptabel gewesen, da dieser eine Wegnahme eines Teils der Hoffläche beinhaltete. Dies sei insbesondere im Hinblick auf die Diskussion der Umwidmung der Robert-Lück-Straße aufgrund zu enger Verhältnisse auf dem Hof nicht begründbar. Die vorhandene Planung sei daher städtebaulich die bessere Lösung. Zudem sei eine 1 zu 1 Vergleichsbasis nicht vorhanden. Er stellt heraus, dass es weitere Budgetüberschreitungen und Bereitstellungen von Mittel Seitens des Bezirks nicht geben werde.

Eine Frage der SPD-Fraktion nach der Herkunft der Mittel beantwortend erklärt BzStR Stäglin, dass die durch die Herausnahme der Max-von-Laue-Schule aus dem K II-Programm freigewordenen Mittel auf die weiteren Maßnahmen umgelegt wurden, es also eine Umschichtung innerhalb des Portfolio Schulen gegeben habe. Die noch offenen Reste werden über eine Sperre bei der baulichen Unterhaltung finanziert.

Die CDU-Fraktion gibt zu Bedenken, dass es bei einem vermuteten immer gleichen Bewerberkreis auch Probleme hinsichtlich der Zuverlässigkeit, einen Auftrag tatsächlich auch umsetzen zu können, geben könne.

Frau Metz vom Projektsteuerer S.T.E.R.N. erklärt, dass dies noch nicht vorgekommen sei. Insgesamt haben sich die Gewerke aufgrund der Marktlage verteuert, speziell Gewerke wie Metallbau, die eine entsprechende Spezialisierung der Firmen voraussetze.

BzStR Stäglin erläutert ergänzend, dass die Aufträge in der Regel beschränkt ausgeschrieben worden seien. Hinsichtlich der Firmenauswahl achte die Vergabestelle auf eine Rotation. Grundsätzlich wird öffentlich ausgeschrieben, aber wegen der knappen Fristen hätten die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen per Rundschreiben die Vergabegrenzen gesenkt, allerdings würden diese nicht Maßnahmen des UEP oder anderer Programme gelten. Besonders in diesem Fall werden Maßnahmen aus verschiedenen Förderprogrammen durchgeführt.

Die SPD-Fraktion weist auf durch diese Unterschiedlichkeit hervorgerufenen unterschiedlichen Belastungen des Fachbereichs Baumanagement hin.

c)             Droste-Hülshoff-Oberschule

Erweiterung der vorhandenen Cafeteria

Aufgrund technischer Probleme wird die Vorstellung dieses Vorhabens vertagt.

d)              Musikschule Grabertstraße

          Energetische Sanierung des Gebäudes

Herr Pauly-Kayser vom Büro Pauly-Kayser + Grünwald Architekten stellt das Vorhaben vor. Es handele sich um ein ca. 4.800 qm großes Grundstück. Die Zuwegung erfolge von Westen. Als besondere Herausforderung liegt der Denkmalschutz des Hauses vor, welches mutmaßlich die älteste Villa der ehemaligen Kolonie Südende darstelle. Das Gebäude weist sowohl bauliche als auch funktionale Mängel auf, insbesondere ist das Brandschutzproblem sehr massiv. Weiterhin bestehen erhebliche energetische Mängel, auch ein zweiter Rettungsweg fehle. Leider sind die historischen Fliesen im Untergeschoss zu entfernen. Hier wird ein mit dem Denkmalpfleger ausgearbeitetes Ausstellungskonzept auf die alten Fliesen hinweisen. Das Treppenhaus, ausgestattet mit einem Stahlhandlauf und einer Betontreppe wurde in den 60er Jahren leider nicht denkmalgerecht ausgebaut und bleibt erhalten.

Als besondere Herausforderung beim Ausbau der Innenräume gilt die Herstellung von akustisch abgeschotteten Räumen. Im UG wird ein WC-Trakt hergerichtet. Als prägendes Merkmal des Baus gelten der Turm sowie die Stichflure im EG und im OG.

 

Herr Grünwald ergänzt, dass die energetische Bilanz des Bestandsgebäudes verheerend sei. Der Primärenergiebedarf liege aktuell bei 460 kw/h pro qm und Jahr. Nach der energetischen Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Altbaus würden jedoch 187 kw/h pro qm und Jahr erreicht.

 

Zur energetischen Sanierung war die Herrichtung einer entsprechenden Dämmung maßgeblich. Dabei ist des Denkmalschutzes wegen lediglich eine Innendämmung der Außenwände möglich. Um eine möglichst abschließende Dämmung zu erreichen, war auch der Boden sowie das Dach zu betrachten. Aufgrund dieser besonderen Erfordernisse wurde als Baustoff für die Dämmung Kalziumsilikat gewählt. Weiterhin war die Ertüchtigung der Kastendoppelfenster notwendig. Eine Außendämmung sei aus bauphysikalischen Gründen nicht möglich gewesen. Nach der Sanierung wäre eine CO2 Reduktion auf 35 Tonnen zu erreichen.

 

Die SPD-Fraktion bemerkt, dass vor Dämmung des Gebäudes die Feuchtigkeit raus müsse. Auch seien aufgrund der Dämmung Bohrlöcher zu verhindern. Hier müsse der Nutzer entsprechende Anweisungen erhalten.

 

Herr Grünwald betont, dass dies eine besondere Anforderung darstelle, die Wände jedoch durch die Beschaffenheit des Baustoffes austrocknen würden.

 

Eine Frage der Fraktion der GRÜNEN nach dem Umfang der Sanierung der bestehenden Kastenfenster sowie nach der Dämmung der Balkenköpfe beantwortend erklärt Herr Grünwald, dass die Isolierverglasung der Innenflügel weiterhin im Gespräch seien, jedoch aus Kostengründen aus der Maßnahme genommen wurden. Balkenköpfe würden schadensfrei gedämmt werden.

 

BzStR Stäglin ergänzt, dass die Musikschule die einzige Maßnahme im Portfolio energetische Sanierung sei. Das als Nachrücker angemeldete Rathaus Steglitz wurde nicht berücksichtigt. Die den Rahmen übersteigenden Kosten seien nicht aus der originären baulichen Unterhaltung bereit zu stellen, sondern würden aus Budgetgewinnen der Abteilung Bildung, Kultur und Bürgerdienste erbracht und auf die bauliche Unterhaltung übertragen.

 

Die CDU-Fraktion stellt heraus, dass die energetische Einsparung des Primärenergiebedarfs mit ca. 55 % ein hervorragendes Ergebnis sei.

 

Eine Frage der SPD-Fraktion nach der in der Vergangenheit schon öfter thematisierten Tragfähigkeit der Zwischendecke beantwortend erläutert Herr Pauly-Kayser, dass diese ebenfalls ertüchtigt würde.

 

Was noch an Maßnahmen unerledigt bleiben würde, kann erst nach Abschluss der Maßnahme ermittelt werden.

 

BiKu L, Frau Schwarz, ergänzt, dass die Fertigstellung 2011 geplant sei. Die Abteilung bemühe sich auch weiterhin um Einwerbung von Drittmitteln.

 

BzStR Stäglin bittet die Architekten um Herreichung der Kosten für die Balkenköpfe. Das Schreiben der Architekten ist als Anlage 1 beigefügt.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 (42 KB)    
 
 

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