Auszug - "Lio"-Anbau  

 
 
36. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Naturschutz
TOP: Ö 3.2
Gremium: Ausschuss für Stadtplanung und Naturschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 10.11.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:40 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Herr Pechtold als Architekt stellt eine Alternative zur Planung anhand von ausgestellten Plänen des Alt-Zustands und des neuen Sachstands vor

Herr Pechtold als Architekt stellt eine Alternative zur Planung anhand von ausgestellten Plänen des Alt-Zustands und des neuen Sachstands vor. Neu sei die Randfassung des Bahnhofsvorplatzes nach Absprache mit dem Fachbereich Stadtplanung geplant. Im EG sei weiterhin eine Mall geplant, der Parkverkehr solle weiterhin rückwärtig erfolgen.

Herr Stäglin stellt heraus, dass die Weiterentwicklung, wie vom Architekten formuliert, der richtige Weg sei, die vorliegende Planung jedoch nicht endgültig sei. Das Absetzen eines Neubaus müsse deutlich hervorgehen, hier sei die Größenordnung des Rücksprungs des Anbaus zu prüfen. Auch die Anzahl der Fahrradabstellplätze müsse erhalten bleiben. Diese müssten jedoch auch angenommen werden, daher würde ein Konzept der rückwärtigen Anbindung für Fahrradfahrer nicht greifen.

Auf eine Frage der SPD-Fraktion eingehend erläutert der Architekt, dass der Ansatz des Absetzens des Neubaus den Erhalt des Solitärs des Tortenstücks zur Grundlage habe und deutlich gemacht werden solle, dass hier etwas Neues entstanden sei.

BV Köhne (SPD) äußert, dass der ursprüngliche Anbauentwurf sich viel besser am Platz einfüge als der neue, BV Krenz und der Vorsitzende schließen sich explizit an.

Die CDU-Fraktion (BV Krenz) fragt, warum das Tortenstück erhalten bleiben müsse, da doch die bisherige Planung viel besser zum Platz passe. Außerdem verstehe sie nicht, warum ein Architekturpreis, der kürzlich an den Architekten des LIO vergeben wurde, für den Ausschuss maßgeblich sein solle, das Tortenstück zu erhalten. Auch das Thema Ampelanlage wäre jetzt hinfällig, wenn die Verkehrsführung rückwärtig erfolgen soll. Auch interessiere der Zeithorizont zur Umsetzung der Planung.

BD Krohm erläutert, dass Grund für das bessere Einfügen des Ursprungsentwurfes der bessere Abschluss des Bahnhofsvorplatzes und dessen Befreiung vom Verkehr sei.

Herr Stäglin stellt heraus, dass das Bestandsgebäude des Tortenstücks Ausfluss eines Disputs des Architekten mit seinem seinerzeitigen Investor sei, der maßgeblich Einfluss genommen habe. Die im Rahmen des jetzigen Vorbescheidsantrags formulierten Planungen waren ursprüngliche Ideen des Architekten, die nicht umgesetzt werden konnten. Der BDA-Berlin-Preis sei allerdings nicht maßgeblich. Vielmehr hätte die bisherige Planung einen stilistischen Bruch bedeutet, der architektonisch nicht zu begründen wäre. Frau Lappe ergänzt, dass es, wie in anderen Bereichen auch, einige Grundregeln der Architektur gebe, die man beherzigen müsse. Aus dieser Sicht heraus bemühten sich der Architekt und der Fachbereich Stadtplanung, das Gebäude weiterzuentwickeln. Den Grundsätzen entspräche es nicht, ein Gebäude mit einer klaren Fassadenform zu überformen und in eine andere Form zu transponieren. Die Lösung müsse geeignet sein, das Platzgefüge vernünftig zu regeln, dem Vorplatz genügend Fläche für die Fahrradabstellplätze zu lassen und dem Tortenstück nicht die Spitze zu nehmen. Vielmehr müsse sich der Anbau an diese Spitze anlehnen. Frau Lappe betont, dass eine architektonisch-fachliche Auseinandersetzung notwendig sei und eine Diskussionsebene, die sich wie bisher ausschließlich über Geschmack definiere, an dieser Stelle nicht hilfreich sei.

Die Fraktion der GRÜNEN findet den alten Entwurf trotz der Ausführungen des Fachbereichs besser und den neuen Entwurf langweiliger.

Die SPD-Fraktion (BV Semler) stellt heraus, dass es hier im Prinzip um einen Spagat zwischen dem Bemühen gehe, einerseits den Bahnhofsvorplatz besser zu fassen, und andererseits der bestehenden Architektur ein gewisses Recht zu schaffen. Sie schlägt daher vor, den Fachbereich Stadtplanung und den Architekten weiter arbeiten zu lassen, um den Platz vernünftig fassen zu können.

Die CDU-Fraktion (BV Krenz) stellt heraus, dass sie sich nicht nehmen lassen möchte, sich auch „nicht-fachlich" - den Ausdrucke der Frau Lappe aufnehmend - mit solchen Vorhaben auseinanderzusetzen, dies sollte der Fachbereichsleiterin ins Stammbuch geschrieben werden.

Herr Stäglin stellt klar, dass die Äußerung der Fachbereichsleiterin eine Einschätzung aus der Verwaltung hinsichtlich des Diskussionsniveaus im Ausschuss darstelle und dies auch legitim sei. Jeder, insbesondere der, der in Funktionen stehe, müsse sich dahingehend prüfen, ob Äußerungen, die eventuell politisch legitim den politisch Verantwortlichen treffen sollen, nicht vielmehr die Kollegen der Verwaltung treffen würden. Formulierungen wie „jemandem irgendetwas ins Stammbuch schreiben", wie von der CDU-Fraktion geäußert, seien hier nicht hilfreich. Der Fachbereich Stadtplanung ist beauftragt, mit dem Antragsteller ein Konzept zu überarbeiten. Der Fachbereich Stadtplanung bewertet ein solches Vorhaben nicht nur nach ästhetischen Einstellungen, sondern muss vielmehr die Auswirkungen einer solchen Bebauung insgesamt bewerten und abwägen. Gerade bei diesem Projekt gebe es ein verkehrliches Konzept, welches jetzt schwerpunktmäßig überarbeitet werden müsse. Es gehe darum, die Grundlinien des Entwurfs zu erhalten und abzuwägen, ob verschiedene Stilrichtungen an einem Objekt sinnvoll seien. Beides müsse integrierbar sein. Das Projekt berge die Chance, die städtebauliche Situation positiv zu verändern. Das Thema LZA müsse die VLB bewerten, diesbezüglich verweist Herr Stäglin auf die den Bezirksverordneten bekannte Diskussionen im Verkehrsausschuss und der daher bekannten Rolle der VLB. Mit dem vorliegenden Entwurf wäre die Diskussion in Ausschuss und vor allem die LZA überflüssig. Das Meinungsbild des Ausschuss wird aufgenommen.

Der Architekt ergänzt, dass der Vorbescheidsantrag vor 2 Monate eingereicht worden sei, die statischen Probleme gelöst seien. Der Bauantrag könnte dann schnellstmöglich eingereicht werden. Auch die Frage der Vermietung sei bereits geklärt.

Die Fraktion der GRÜNEN verteidigt die Äußerungen der CDU-Fraktion.

Eine Frage der SPD beantwortend, erklärt Herr Stäglin, dass die Entscheidung der VLB nicht abschätzbar sei. Diese Frage könne erst im Bauantragsverfahren im Rahmen der Verkehrsbegutachtung geklärt werden.

Der Vorsitzende merkt zu diesem Tagesordnungspunkt an, dass der Protokollentwurf desob derartig tendenziös sei, was sich schon in der Länge und der Detailtreue der Darstellung der Aussagen einer Seite - ganz im Gegensatz zu der der anderen Seite - ergibt, dass das Protokoll an dieser Stelle nicht objektiv die Sitzung wiedergibt. Mangels Rekonstruierbarkeit ist daher trotz dessen Unterschrift dieser Vermerk angebracht.

 
 

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