Auszug - "Lio"-Anbau
Herr Pechtold als Architekt stellt
eine Alternative zur Planung anhand von ausgestellten Plänen des Alt-Zustands
und des neuen Sachstands vor. Neu sei die Randfassung des Bahnhofsvorplatzes
nach Absprache mit dem Fachbereich Stadtplanung geplant. Im EG sei weiterhin
eine Mall geplant, der Parkverkehr solle weiterhin rückwärtig erfolgen. Herr Stäglin stellt heraus, dass die
Weiterentwicklung, wie vom Architekten formuliert, der richtige Weg sei, die
vorliegende Planung jedoch nicht endgültig sei. Das Absetzen eines Neubaus
müsse deutlich hervorgehen, hier sei die Größenordnung des Rücksprungs des Anbaus
zu prüfen. Auch die Anzahl der Fahrradabstellplätze müsse erhalten bleiben.
Diese müssten jedoch auch angenommen werden, daher würde ein Konzept der
rückwärtigen Anbindung für Fahrradfahrer nicht greifen. Auf eine Frage der SPD-Fraktion
eingehend erläutert der Architekt, dass der Ansatz des Absetzens des Neubaus
den Erhalt des Solitärs des Tortenstücks zur Grundlage habe und deutlich
gemacht werden solle, dass hier etwas Neues entstanden sei. BV Köhne (SPD) äußert, dass der
ursprüngliche Anbauentwurf sich viel besser am Platz einfüge als der neue, BV
Krenz und der Vorsitzende schließen sich explizit an. Die CDU-Fraktion (BV Krenz) fragt,
warum das Tortenstück erhalten bleiben müsse, da doch die bisherige Planung
viel besser zum Platz passe. Außerdem verstehe sie nicht, warum ein
Architekturpreis, der kürzlich an den Architekten des LIO vergeben wurde, für
den Ausschuss maßgeblich sein solle, das Tortenstück zu erhalten. Auch das
Thema Ampelanlage wäre jetzt hinfällig, wenn die Verkehrsführung rückwärtig
erfolgen soll. Auch interessiere der Zeithorizont zur Umsetzung der Planung. BD Krohm erläutert, dass Grund für
das bessere Einfügen des Ursprungsentwurfes der bessere Abschluss des
Bahnhofsvorplatzes und dessen Befreiung vom Verkehr sei. Herr Stäglin stellt heraus, dass das
Bestandsgebäude des Tortenstücks Ausfluss eines Disputs des Architekten mit
seinem seinerzeitigen Investor sei, der maßgeblich Einfluss genommen habe. Die
im Rahmen des jetzigen Vorbescheidsantrags formulierten Planungen waren ursprüngliche
Ideen des Architekten, die nicht umgesetzt werden konnten. Der BDA-Berlin-Preis
sei allerdings nicht maßgeblich. Vielmehr hätte die bisherige Planung einen
stilistischen Bruch bedeutet, der architektonisch nicht zu begründen wäre. Frau
Lappe ergänzt, dass es, wie in anderen Bereichen auch, einige Grundregeln der
Architektur gebe, die man beherzigen müsse. Aus dieser Sicht heraus bemühten
sich der Architekt und der Fachbereich Stadtplanung, das Gebäude
weiterzuentwickeln. Den Grundsätzen entspräche es nicht, ein Gebäude mit einer
klaren Fassadenform zu überformen und in eine andere Form zu transponieren. Die
Lösung müsse geeignet sein, das Platzgefüge vernünftig zu regeln, dem Vorplatz
genügend Fläche für die Fahrradabstellplätze zu lassen und dem Tortenstück
nicht die Spitze zu nehmen. Vielmehr müsse sich der Anbau an diese Spitze
anlehnen. Frau Lappe betont, dass eine architektonisch-fachliche
Auseinandersetzung notwendig sei und eine Diskussionsebene, die sich wie bisher
ausschließlich über Geschmack definiere, an dieser Stelle nicht hilfreich sei. Die Fraktion der GRÜNEN findet den
alten Entwurf trotz der Ausführungen des Fachbereichs besser und den neuen
Entwurf langweiliger. Die SPD-Fraktion (BV Semler) stellt
heraus, dass es hier im Prinzip um einen Spagat zwischen dem Bemühen gehe,
einerseits den Bahnhofsvorplatz besser zu fassen, und andererseits der
bestehenden Architektur ein gewisses Recht zu schaffen. Sie schlägt daher vor,
den Fachbereich Stadtplanung und den Architekten weiter arbeiten zu lassen, um
den Platz vernünftig fassen zu können. Die CDU-Fraktion (BV Krenz) stellt
heraus, dass sie sich nicht nehmen lassen möchte, sich auch
„nicht-fachlich" - den Ausdrucke der Frau Lappe aufnehmend - mit solchen
Vorhaben auseinanderzusetzen, dies sollte der Fachbereichsleiterin ins
Stammbuch geschrieben werden. Herr Stäglin stellt klar, dass die
Äußerung der Fachbereichsleiterin eine Einschätzung aus der Verwaltung
hinsichtlich des Diskussionsniveaus im Ausschuss darstelle und dies auch
legitim sei. Jeder, insbesondere der, der in Funktionen stehe, müsse sich
dahingehend prüfen, ob Äußerungen, die eventuell politisch legitim den
politisch Verantwortlichen treffen sollen, nicht vielmehr die Kollegen der
Verwaltung treffen würden. Formulierungen wie „jemandem irgendetwas ins
Stammbuch schreiben", wie von der CDU-Fraktion geäußert, seien hier nicht
hilfreich. Der Fachbereich Stadtplanung ist beauftragt, mit dem Antragsteller
ein Konzept zu überarbeiten. Der Fachbereich Stadtplanung bewertet ein solches
Vorhaben nicht nur nach ästhetischen Einstellungen, sondern muss vielmehr die
Auswirkungen einer solchen Bebauung insgesamt bewerten und abwägen. Gerade bei
diesem Projekt gebe es ein verkehrliches Konzept, welches jetzt
schwerpunktmäßig überarbeitet werden müsse. Es gehe darum, die Grundlinien des
Entwurfs zu erhalten und abzuwägen, ob verschiedene Stilrichtungen an einem
Objekt sinnvoll seien. Beides müsse integrierbar sein. Das Projekt berge die
Chance, die städtebauliche Situation positiv zu verändern. Das Thema LZA müsse
die VLB bewerten, diesbezüglich verweist Herr Stäglin auf die den
Bezirksverordneten bekannte Diskussionen im Verkehrsausschuss und der daher
bekannten Rolle der VLB. Mit dem vorliegenden Entwurf wäre die Diskussion in
Ausschuss und vor allem die LZA überflüssig. Das Meinungsbild des Ausschuss
wird aufgenommen. Der Architekt ergänzt, dass der
Vorbescheidsantrag vor 2 Monate eingereicht worden sei, die statischen Probleme
gelöst seien. Der Bauantrag könnte dann schnellstmöglich eingereicht werden.
Auch die Frage der Vermietung sei bereits geklärt. Die Fraktion der GRÜNEN verteidigt
die Äußerungen der CDU-Fraktion. Eine Frage der SPD beantwortend,
erklärt Herr Stäglin, dass die Entscheidung der VLB nicht abschätzbar sei.
Diese Frage könne erst im Bauantragsverfahren im Rahmen der
Verkehrsbegutachtung geklärt werden. Der Vorsitzende merkt zu diesem Tagesordnungspunkt an, dass der
Protokollentwurf desob derartig tendenziös sei, was sich schon in der Länge und
der Detailtreue der Darstellung der Aussagen einer Seite - ganz im Gegensatz zu
der der anderen Seite - ergibt, dass das Protokoll an dieser Stelle nicht
objektiv die Sitzung wiedergibt. Mangels Rekonstruierbarkeit ist daher trotz
dessen Unterschrift dieser Vermerk angebracht. |
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