Charkiw / Oktober 2025
Am 22. Februar 2022 begann Russland seine großangelegte Invasion der Ukraine. Mit großen Schritten bewegt sich das Land – und damit auch unsere Partnerstadt Charkiw – auf den vierten Kriegswinter zu. Der Aggressor macht nach wie vor keine Anstalten, seine Attacken auf zivile Ziele und die Energieinfrastruktur einzustellen. Am 22. Oktober 2025 wurde sogar ein Kindergarten ins Visier genommen: Bei einem Drohnenangriff sei ein Mensch getötet worden, außerdem seien sieben Verletzte zu beklagen, so Oberbürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Nachdem in dem privaten Kindergarten ein Feuer ausgebrochen war, wurde das Gebäude geräumt. Bereits Anfang Juni 2025 hatte es besonders massive Luftangriffe auf Charkiw gegeben, denen drei Zivilisten zum Opfer fielen. Im Onlinedienst Telegram sprach OB Terechow von den schwersten Attacken seit Beginn der russischen Großinvasion. Allein am 7. Juni 2025 wurden 22 Menschen verletzt, darunter ein Säugling und ein 14-jähriges Mädchen.
Während der Kreml auf Druck des US-Präsidenten Donald Trump gelegentlich seine Bereitschaft zu Friedensgesprächen bekundet, gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Die angebliche Bereitschaft erweist sich als leere Worthülse, da Russland bislang kein Jota von seinen Maximalforderungen abrückt. Ein Diktatfrieden ist kein Frieden.
Hinter den Ende Mai 2025 geäußerten Absichten Russlands, eine Art „Pufferzone“ entlang der Grenze zur Ukraine zu errichten, versteckt sich der Plan, weitere Gebiete militärisch zu kontrollieren – darunter Charkiw.