Sderot / Februar 2025
Unsere Partnerstadt befindet sich im unmittelbaren Grenzbereich zum Gazastreifen. Seit 2001 ist sie regelmäßig Ziel von Raketenangriffen. Als einziger Bahnhof der Welt ist der Sderoter Bahnhof aber gegen solche Attacken geschützt.
Infolge des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 war der Bahnverkehr zwischen Sderot und der rund 20 km nördlich gelegenen Küstenstadt Aschkelon unterbrochen. Seit dem 3. Februar 2025 ist die Verbindung jedoch wieder intakt und die Frontstadt über den Schienenweg an den Großraum Tel Aviv angebunden.
Israels Streitkräfte messen der Bahnstrecke eine hohe strategische Bedeutung für die nationale Infrastruktur bei. Um die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner dauerhaft zu gewährleisten, haben sie umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Herzstück ist eine neue Schutzmauer, die entlang des Schienenstrangs errichtet wurde.
Die Armee hatte im Januar 2025 grünes Licht für die Streckenfreigabe gegeben. Sie gilt als zentraler Bestandteil für die Sanierung der westlichen Negev-Wüstenregion. Um die Strecke sicher zu machen, wurden neue Überwachungstechnologien eingesetzt. Kosten wurden dabei nicht gescheut. Die Wiederherstellung der Verbindung nach Tel Aviv und Netanya wird als wichtiger Bestandteil der regionalen Infrastruktur und des Alltagslebens in Sderot betrachtet.
Dass am Bahnhof Sderot wieder Züge rollen, löste bei vielen Fahrgästen Freude aus. Bürgermeister Alon Davidi kritisiert allerdings die stündlichen Verbindungen und die Beschränkung auf Sonntag bis Donnerstag. Er fordert zusätzliche Angebote, insbesondere für Pendler im Großraum Tel Aviv, sowie Züge am Freitag- und Samstagabend, um den Einwohnern ein normales Leben zu ermöglichen. Davidi äußerte auch Unzufriedenheit mit der Mauer und bezeichnete sie als unzureichend.