Zikavirus

Was ist das Zikavirus?

Das Zikavirus (ZIKV) wird von Mücken der Gattung Aedes, die auch das Gelb- und Denguefieber übertragen, und evtl. auch anderen Stechmückenarten übertragen. Eine Infektion verläuft in vielen Fällen unbemerkt. Die Symptome einer Zikavirus-Infektion können Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und manchmal Fieber sein. Im Vergleich zu anderen tropischen, mückenübertragenden Erkrankungen werden diese aber als milder ausgeprägt beschrieben. Ebenfalls beschrieben im Zusammenhang mit einer ZIKV-Infektion ist das sehr seltene, mit Lähmungen einhergehende Guillain-Barré-Syndrom. Des Weiteren wird ein Zusammenhang zwischen der Infektion in der Schwangerschaft und dem Auftreten von Störungen der intrauterinen Kindesentwicklung als sicher eingestuft.

Das Virus wurde 1947 erstmals bei einem Affen im Zikawald in Uganda, Afrika, isoliert. Es zirkuliert offenbar auch in Asien. Größere Ausbrüche beim Menschen wurden 2007 in Mikronesien und ab 2013 in anderen Inselstaaten im pazifischen Raum, wie etwa Französisch Polynesien, beobachtet.

Welche Länder sind aktuell vom Zikavirus betroffen?

Seit 2015 hat sich das Virus in mehr als 40 Ländern in Mittel- und Südamerika ausgebreitet, auch in Süd-Florida (USA) wurden offenbar durch Mücken übertragene Fälle registriert. Derzeit werden auch vereinzelt neue Fälle aus Südostasien gemeldet, unter anderem in Thailand, auf den Philippinen, in Malaysia und auf den Malediven und bei Reiserückkehrern von dort. Zikavirus-Infektionen kommen darüber hinaus auch im tropischen Afrika vor. Aktuelle Karten zu Ländern mit bekannter Übertragung stellen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zur Verfügung. Die Überträger-Mücken sind in allen tropischen und einigen subtropischen Gebieten der Welt verbreitet.

Für wen ist eine Infektion gefährlich?

Eine Infektion mit dem Zikavirus kann vor allem im ersten Drittel einer Schwangerschaft beim Fötus zu Fehlbildungen des Gehirns führen. Außerdem werden weitere Fehlbildungen wie Plazentainsuffizienz, intrauterine Wachstumsretardierung bis hin zum Tod des Fötus mit der Infektion in Verbindung gebracht.

Die bei ZIKV-Infektionen beschriebenen einzelnen Todesfälle traten offenbar bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf. Über besonders schwere Verläufe bei Kindern ist bislang nichts bekannt.

Eine relevante Verbreitung durch eingeschleppte Fälle in Deutschland ist nicht zu erwarten, da eine Übertragung von Mensch zu Mensch bis auf Einzelfälle einer sexuellen Übertragung nicht vorkommt. Bislang existiert weder eine zugelassene Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe. Daher wird, nach einer Exposition in den ZIKV-Ausbruchsgebieten, bei Sexualverkehr mit Schwangeren der Kondomgebrauch für die Dauer der Schwangerschaft empfohlen. Alle Reisenden sollten sich und ihre Sexualpartner generell nach Rückkehr aus den ZIKV-Ausbruchsgebieten für die Dauer von mindestens sechs Monaten durch Kondomgebrauch schützen. Schwangere Reisende sollten die aktuelle Situation in ihrem Zielland verfolgen und sorgfältig Nutzen und Risiken ihrer Reise abwägen.

Generell sollten sich Reisende in einer tropenmedizinischen Beratungsstelle (z.B. beim Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit) oder von einem Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und ihren Impfschutz bezüglich anderer Infektionen anpassen lassen, auch wenn sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben.