Mit einer besonderen Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Die Blaue Wand nach Steglitz-Zehlendorf bringen“ wird in diesem Herbst in Steglitz-Zehlendorf an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde erinnert. Ziel ist es, die Geschichte der Opfer sichtbar zu machen und durch eine lebendige Erinnerungskultur Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenzuwirken.
Die Veranstaltungen werden gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie, umgesetzt durch die Zukunftssicherung Berlin e.V., unterstützt durch den Förderkreis Gedenkort T4 e.V. sowie Eileen Moritz, der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in Steglitz-Zehlendorf.
Hintergrund
Der Gedenk- und Informationsort Tiergartenstraße 4 erinnert heute an die mehr als 300.000 Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde wurden. Zentrales Element des Gedenkortes ist die Blaue Wand aus Glas. Sie ist der zentrale Erinnerungsort für Menschen mit Beeinträchtigungen, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Die Opfer kamen aus allen Schichten, von allen Orten, so auch aus Steglitz-Zehlendorf.
Durch den Gedenkspaziergang und die Veranstaltung mit Ausstellung soll dies sichtbar gemacht werden.
Programm Gedenkspaziergang & Ausstellung und Lesung
Gedenkspaziergang
Datum: Donnerstag, 9. Oktober 2025
Beginn: 11:30 Uhr
Startort: Erinnerungsort Ihnestraße 22, 14195 Berlin
Ablauf:
- 11:30 Uhr: Besuch des Erinnerungsortes Ihnestraße 22, 14195 Berlin. Ehemaliges „Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik“. Auseinandersetzung mit der menschenverachtenden und vermeintlich wissenschaftlichen Forschung, die der „Aktion T4“ zu Grunde lag. Projektvorstellung, Einführung in den historischen Kontext, Vorstellung zweier Opferbiographien, kurzer Vortrag über die gesamte Ausstellung und die Geschichte des Hauses.
- 13:00 Uhr: Besuch des Stolpersteins für Frau Blankenhorn, Leydenallee 66, 12167 Berlin. Vorstellung ihrer Biographie sowie die von Arno Hentze, einem Kind mit sogenannter geistiger Behinderung.
- 14:00 Uhr: Ehemaliges „Haus Kinderschutz“, Claszeile 57, 10785 Berlin
- 14:30 Uhr: Ende des Gedenkspaziergangs
Informationen zur Barrierefreiheit:
- Wir bewegen uns im öffentlichen Straßenland, mit Barrieren ist zu rechnen.
- An den Gedenkorten wird „verständliche Sprache“ verwendet.
- Unterstützung für gehbeeinträchtigte Personen: 5 Plätze im Bus, inkl. Rollstuhlplatz, stehen zur Verfügung. Bitte melden Sie sich dafür im Büro der Beauftragten: behindertenbeauftragte@ba-sz.berlin.de .
Ausstellung und Lesung
„Die Blaue Wand nach Steglitz-Zehlendorf bringen“
Ort: Ingeborg Drewitz Bibliothek, Grunewaldstraße 3, 12165 Berlin (3. OG, Aufzug vorhanden)
Datum: 13. November 2025
Uhrzeit: 16:30 bis 18:30 Uhr
Programm:
- Begrüßung und Vorstellung des Projekts
- Präsentation des inklusiven Spaziergangs mit aktuellen und historischen Bildern
- Die Veranstaltung wird von Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam moderiert. Es ist uns wichtig, der Sichtweise von Menschen mit körperlichen, kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen, die potenzielle Opfer gewesen wären, Gehör zu verschaffen.
- Wir möchten Gedenkorte besser bekannt machen und aufzeigen, wie Inklusion und eine lebendige Erinnerungskultur, der Ausgrenzung und Gefährdung von Menschen entgegenwirken kann.
Informationen zur Barrierefreiheit:
- Zugang über eine DIN-gerechte Rampe und Aufzug.
- Während der Veranstaltung wird „verständliche Sprache“ verwendet.
- Gebärdensprachdolmetscher stehen nach Bedarf zur Verfügung (bitte anmelden).
Es können höchstens 50 Personen teilnehmen. Bitte melden Sie sich für Rückfragen und zur Anmeldung im Büro der Beauftragten: E-Mail: behindertenbeauftragte@ba-sz.berlin.de .
Wir freuen uns auf Ihr Kommen und darauf, gemeinsam die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.