Videos über kaputte Schultoiletten, ein Terrarium für Zwergbartagamen, eine Fotowand im Tanzstudio und Workshops zur Interviewführung – die Projektideen der Kinder- und Jugendjury in Steglitz-Zehlendorf sind vielfältig. Am Donnerstag, 22. Mai 2025, entschieden Vertreter*innen der 22 zugelassenen Projekte als Kinder- bzw. Jugendjury gemeinsam über das Budget von 16.500 Euro.
Insgesamt waren 36 Anträge von Gruppen aus mindestens 3 jungen Menschen zwischen 6 und 21 Jahre eingegangen – ein Beleg für den enormen Bedarf an Fördermitteln für selbstorganisierte Projekte und Anschaffungen. Um faire Teilhabechancen zu gewährleisten, konnte pro Einrichtung (Schule, Jugendclub, Verein etc.) nur eine Gruppe teilnehmen.
Jury entscheidet demokratisch über Mittelverteilung
Das Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf (KiJuB) prüfte alle Anträge und begrenzte die maximale Antragssumme aufgrund der Vielzahl an Anmeldungen auf 700 Euro. Die Vertreter*innen der zugelassenen Gruppen trafen sich zu Vor- und Nachmittagssitzungen.
Ihnen kam eine wichtige Rolle zu – gemeinsam mit den Vertreter*innen der anderen Gruppen entschieden sie selbst über die Budgetverteilung: Nach gegenseitigen Kurzvorstellungen diskutierten die Gruppenvertreter*innen über die Förderung. Überraschend entstanden Restmittel durch Kostenbegrenzungen und Abmeldungen. Beide Jurys entschieden, dass Gruppen ihren Mehrbedarf angeben und dieser ausgeglichen wird. In der Kinderjury-Sitzung wurden die Restmittel schließlich gleichmäßig auf alle Gruppen verteilt. Die Jugendjury wählte einen anderen Weg: Gruppen, die zunächst ihre ursprünglich beantragte Summe erhielten, glichen am Ende die Differenz zwischen beantragtem und verfügbarem Budget aus.
Beteiligung fördert demokratische Kompetenzen
“Die Aushandlungsprozesse fördern Teamarbeit, Perspektivenwechsel und die Entwicklung von Gerechtigkeitsvorstellungen”, erklärt das Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf (KiJuB). Fast alle Gruppen blieben bei ihren ursprünglich beantragten Summen oder sogar ihren Anpassungen nach Begrenzung der Höchstsumme auf 700€ – ein Zeichen für verantwortungsvollen Umgang mit Fördergeldern.
Die Projekte werden durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin finanziert. Das KiJuB plant, Projektgruppen und begleitende Fachkräfte künftig verstärkt beim Verständnis des Projektbegriffs und der Umsetzung zu unterstützen.
Die Gruppen können nun ihre Vorhaben zur Mitgestaltung ihrer Lebenswelt umsetzen.
Folgende Projektgruppen aus Steglitz-Zehlendorf werden über die Jugendjury 2024 gefördert:
- Bau neues Terrariums für Zwergbartagamen im Hort einer Schule
- Produktion eines Musikvideos über Schultoiletten zur Spendensammlung
- Organisation eines FREIday Umzugs und Fests
- Bau eines Pizzaofens aus Lehm
- Umgestaltung der Rasenfläche eines Jugendclubs zum Garten mit Grillplatz
- Veranstaltung eines Trampolinturniers mit vorgängigem Workshop
- Einrichtung eines Chill-Raums in einer Schule und Übernachtungsparty
- Verkauf von selbstgemachter Pizza zur Spendensammlung
- Gestaltung eines Chillraums in einem Jugendclub
- Organisation eines Workshops zu Layout und Interviewtechnik für die Redaktion einer Schüler*innenzeitung
- Die Welt besser machen für Kinder in der Umgebung: Freizeitgestaltung, Spiele und Verschönerung von Schulgarten und Schulgelände
- Gründung einer Skate-AG und Organisation von Workshops
- Gestaltung von Video zum Zustand der Schultoiletten und Aufklärungsplakate zu Menstruationsprodukten
- Organisation eines Klima-Projekttags in einer Schule
- Einrichtung eines Krankenzimmers für den Schulsanitätsdienst
- Workshops zu Reanimdation für Besucher*innen von Sommerfesten
- Renovierung des Musikstudios im Bunker
- Organisation eines Übungswochenendes für Blaulichtjugendorganisationen aus dem Bezirk
- Verkauf selbstmachter Waffeln zur Spendensammlung
- Gestaltung einer Foto-/Videowand in einem Tanzstudio
- Veranstaltung eines Schüler*innenduathlons
- Einrichtung eines Wohlfühlorts für Mitglieder von Pfadfinder*innen
Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf wünscht allen Gruppen viel Erfolg und Spaß bei der Umsetzung!
Das Projekt wird finanziell gefördert durch den JugendDemokratiefonds und das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf.
Pressekontakt:
Katta Epstude
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