Der 10. RegioTalk im Studentendorf Schlachtensee: „Es werde Licht! – Wirkungen und Effizienz von Ausleuchtung, Beleuchtung und Lichtdesign“

Pressemitteilung vom 30.05.2023

v.l.n.r. Prof. Dr. Kai Kummert, Reinhard Gütz, Günter Gdanitz, Günter Manske, stehend: Prof. Dr. Frank Schaal im Klubhaus 14 des Studentendorfs Schlachtensee

Der zehnte RegioTALK des RIK Berlin Südwest, ausgerichtet am vergangenen Mittwoch, 24. Mai 2023, im Studentendorf Schlachtensee, beschäftigte sich unter dem Überthema „Es werde Licht! – Wirkungen und Effizienz von Ausleuchtung, Beleuchtung und Lichtdesign“ mit der vielschichtigen Entwicklung von Lichtinstallationen. Die Referenten des Abends berichteten den rund 30 anwesenden Gästen von gelungenen Projekten, ebenso wie von noch offenen Potenzialen und präsentierten darüber hinaus Best-Practice-Beispiele aus ihrer täglichen Praxis.

„Es werde Licht!“, steht auf der Einladung zum 10. RegioTALK des Regionalinkubators Südwest (RIK), aber glücklicherweise ist es schon da. Also: das Licht. Es blinzelt durch die großen Panoramafenster hinein ins Klubhaus 14 des Studentendorfs, wo RIK-Chef Professor Frank Schaal diesmal seine Gäste begrüßt.

Professor Kai Kummert erzählt davon in seinem eröffnenden Vortrag, es geht dabei um visuelle Behaglichkeit, „einen Erfolgsfaktor im Workplace- und Faciliy-Engineering“. Viel anglizistisches Vokubular, aber den US-Amerikanern ist das Licht am Arbeitsplatz so wichtig, dass sie es frühzeitig in allerlei Gesetze gegossen haben, und deshalb gebührt ihnen auch ein gewisser Anspruch auf terminologische Hoheit.

Kai Kummert lehrt an der Berliner Hochschule für Technik. In ein paar Jahren zieht er mit seinen Studenten und Studentinnen dorthin, wo früher mal ein Flughafen war, in die Urban Tech Republic Tegel. Und schon jetzt ärgert es ihn maßlos, dass dort in Sachen Licht wohl nicht die Standards eingehalten werden, wie sie für das Arbeiten, Lehren und Lernen eigentlich selbstverständlich sein sollten.

Künstliches Licht zählt zu den revolutionären Errungenschaften des Industriezeitalters, und es hat eine dramatische Entwicklung genommen seit den Tagen des Thomas Alva Edison. Moderne und energieeffiziente Beleuchtung soll auch ökologische und biologisch wirksame Ansprüche erfüllen. Zur Audiovisualisierung von wahlweise gutem und nicht ganz so gutem Kunstlicht ist Günter Gdanietz nach Schlachtensee gekommen. Er leitet ein Unternehmen mit dem schönen Namen „Lichtwerkstatt“ und wird von Frank Schaal liebevoll als „Licht-Junkie“ vorgestellt. Der Licht-Junkie platziert gleich zur Begrüßung seinen Lichtkoffer, eine längliche und silbern glänzende Konstruktion, in der verschiedene Beleuchtungssysteme auf ihre Anfälligkeit für Lichtflimmern getestet werden.

Es geht dabei um Schwankungen in der Helligkeit, die der Mensch optisch gar nicht wahrnimmt, aber über die Augen ans Gehirn zur Stressbildung weitergeleitet werden. Als erstes kommt eine billige Leuchtstoffröhre dran. Heftiges Flimmern ist auf Günter Gdanietz‘ Handykamera zu sehen, und noch unangenehmer ist das enervierende Geräusch, das sein akustisches Lichtmeter im Klubhaus verbreitet. Ähnliches erfolgt bei einer Discount-LED-Röhre. Erst beim dritten Probanden, einer Röhre aus dem gehobenen Sortiment, geben Handy und Lichtmeter Ruhe. So schreibt es die Ökodesign-Verordnung seit 2021 vor.

Was daraus folgt, liegt auf der Hand. Qualität hat ihren Peis und ist ihn auch wert. Zu diesem Thema referiert Günter Manske, er berät hauptberuflich beim Einkauf für Leuchtmittel und verweist darauf, dass Unternehmen seit diesem Jahr dazu verpflichtet sind, auf energiesparende Beleuchtung umzustellen. „Besser nicht zu lange warten“, empfiehlt Günter Manske.

Auf diesem Gebiet kennt sich Reinhard Gütz von der REIMA GmbH bestens aus. Er ist Diplom-Ingenieur und verweist einschränkend drauf, „dass nur gewerbliche Einrichtungen gefördert werden, keine Privathaushalte“. Zuständig für staatliche Förderung ist die BAFA, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die BAFA bietet verschiedene Pakete an, alle setzen sie voraus, dass die geförderten Beleuchtungssysteme einen gewissen Qualitätsstandard einhalten.