Anhaltende Trockenheit gefährdet Baumbestand die Sicherheit ist eingeschränkt!

Pressemitteilung vom 13.09.2019

Gelbes Laub, kahle Äste, herabfallende Blätter: Wer derzeit in die Baumwipfel schaut, könnte meinen, es sei schon Herbst. Der zweite Hitze- und Dürresommer in Folge setzt den Bäumen schwer zu. Ob in den Grünanlagen, auf Friedhöfen, entlang der Straßen oder auch auf Schulhöfen und Sportplätzen, sie leiden unter Trockenstress, der intensiven Sonneneinstrahlung und den hohen Ozonwerten mit sichtbaren Folgen.
Viele Baumkronen sind aufgrund der anhaltenden Wasserknappheit extrem vertrocknet. Und was oberirdisch allgemein sichtbar ist, findet im Untergrund in gleicher Weise statt. Sterbende Wurzeln können den Baum nicht mehr versorgen, bieten ihm aber auch keine stabile Befestigung mehr. Teilweise mussten abgestorbene Bäume bereits aus Sicherheitsgründen entfernt und einige Baumkronen stark zurückgeschnitten werden. Nach noch nicht abgeschlossener Zählung werden voraussichtlich über 6.500 Bäume im Bezirk die diesjährige Dürre nicht überleben, wodurch der gestalterische und funktionale Zusammenhalt aber auch die ökologische Funktion ganzer Parkanlagen und Grünverbindungen entlang der Straßen akut gefährdet wird. Bei fast allen Baumarten sind Trockenschäden in den Kronen sichtbar. Besonders stark betroffen sind Birke, Rotbuche, Bergahorn, Linde und Eiche aber auch Nadelgehölze wie Kiefer und Fichte.
Ein weiteres Warnzeichen für die akute Belastungssituation der Gehölze ist der deutlich sichtbare Fruchtbehang. Insbesondere Hainbuchen tragen aktuell mehr Samenstände als Blätter. Dieser starke Fruchtbehang führt in Verbindung mit dem Wassermangel dazu, dass Bäume ihre Äste hängen lassen, wie eine Zimmerpflanze, die lange nicht gegossen wurde. Und es kommt zu sogenannten Grünastausbrüchen. Einzelne augenscheinlich gesunde und voll belaubte Äste brechen unvermittelt ab. Auch für Experten ist diese Reaktion nicht vorhersehbar.
Begünstigt durch die herabgesetzte Widerstandsfähigkeit werden die Bäume zudem immer häufiger von sogenannten Schwächeparasiten (Pilze, Bakterien, tierische Schädlinge) befallen. Einige von ihnen können neben massiven Problemen für die betroffenen Pflanzen auch allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen (z.B. Rußrindenkrankheit, Eichenprozessionsspinner).
Trotz der aktuellen Niederschläge besteht aufgrund der angespannten Situation nach wie vor erhöhtes Astbruchrisiko. Wir bitten aufgrund der unvorhersehbaren Gefahren nachdrücklich um besondere Vorsicht beim Aufenthalt unter Bäumen. Dies gilt besonders im Falle möglicher Unwetter und im Hinblick auf einen stürmischen Herbst.

Hinweise zu festgestellten Mängeln, wie abgestorbene Bäume, Totholz oder abgebrochene Starkäste, Schrägstand mit angehobenem Wurzelteller nehmen wir gerne über unser Kontaktformular oder auch telefonisch entgegen.
Fachbereich Grünflächen, Sekretariat, Tel.: (030) 90 299-61 73