Drucksache - 0853/VI  

 
 
Betreff: Lebendiger Kranold-Markt-Platz
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Bürgerinnen und BürgerBürgerinnen und Bürger
Verfasser:Bürgerinnen und Bürger 
Drucksache-Art:EinwohnerantragEinwohnerantrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
21.02.2024 
24. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf überwiesen   
Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen Empfehlung
12.03.2024 
20. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen      
09.04.2024 
21. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen      
14.05.2024 
22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen      
11.06.2024    23. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wohnen      
Ausschuss für Mobilität, Verkehr, Ordnung Empfehlung
29.02.2024 
18. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Verkehr, Ordnung vertagt   
25.04.2024 
19. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Mobilität, Verkehr, Ordnung      
Ausschuss für Gebäude, Wirtschaft, Inklusion, Verwaltungsmodernisierung, Digitalisierung Empfehlung
26.03.2024 
14. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gebäude, Wirtschaft, Inklusion, Verwaltungsmodernisierung, Digitalisierung vertagt   
23.04.2024 
15. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gebäude, Wirtschaft, Inklusion, Verwaltungsmodernisierung, Digitalisierung      
Ausschuss für Haushalt, Personal, Europa, Klima Empfehlung

Sachverhalt

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, im Wege der eigenen Zuständigkeit oder in Zusammenarbeit mit anderen Behörden den Kranoldplatz und seine Umgebung schnellstmöglich zu einem attraktiven und lebendigen Zentrum von Lichterfelde-Ost zu entwickeln und damit die Aufenthalts- und Einkaufsqualität grundlegend zu verbessern. Dabei ist sicherzustellen, dass die Größe der derzeitigen Marktfläche mindestens erhalten bleibt.

 

Um diese Ziele zu erreichen,

  • ist im Einklang mit dem Berliner Mobilitätsgesetz ein integriertes Gesamtkonzept r eine klimafreundliche, umwelt- und gesundheitsverträgliche sowie nachhaltige Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung (siehe Gebietskarte unten) zu entwickeln und umzusetzen,
  • legt das Bezirksamt im Rahmen eines Moratoriums fest, dass bis zur Umsetzung des o.g. Gesamtkonzepts keine Baumaßnahmen außer notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen und ggf. solchen Maßnahmen, die sich mit vertretbarem Aufwand zurückbauen lassen, in dem auf der Karte dargestellten Bereich (siehe unten) stattfinden,
  • wird den Markthändler:innen, um ihre Existenz nicht zu gefährden, hrend der Baumaßnahmen eine zusammenhängende Marktfläche am Platz und ggf. in den umliegenden Straßen zur Verfügung gestellt und ist die Dauer der Umbaumaßnahmen so weitgehend wie möglich zu begrenzen,
  • sind bei der Umgestaltung des Platzes und seiner Umgebung insbesondere Probleme der Verkehrsinfrastruktur im Sinne von Nutzer:innenfreundlichkeit und Sicherheit von Fußnger:innen, Fahrradfahrer:innen, Nutzer:innen des ÖPNV sowie speziell von Schulkindern, älteren Menschen und von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu lösen,
  • ist für das Zentrum von Lichterfelde-Ost ein geeignetes Parkraumkonzept zu entwickeln,
  • sind die Flächen des Platzes so weitgehend wie möglich zu vergrößern und zu entsiegeln und die nördliche Straße „Kranoldplatz“ nicht zu Lasten des Platzes zu verbreitern,
  • sind die Straßen um den Kranoldplatz (Kranoldplatz [Südseite] und das Ende der Ferdinandstraße) auf ein Niveau mit dem Platz zu bringen,
  • tut der Bezirk alles ihm Mögliche dafür, dass auf allen Straßen des in der Karte dargestellten Gebiets (siehe unten) künftig generell Tempo 30 gilt,
  • wird für Kultur und Gastronomie auf dem Kranoldplatz und für eine auch kindgerechte Aufenthaltsqualität auf dem Platz die notwendige Infrastruktur bereitgestellt,
  • werden Bürger:innen, Markthändler:innen und Marktbesucher:innen über das Umbaugeschehen und die Neugestaltung des Platzes vor Ort zeitnah und fortlaufend informiert.

 

Zur Realisierung der Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung

       werden seitens des Bezirksamts städtebauliche Fördermittel des Landes und des Bundes sowie ggf. andere Mittel beantragt,

       hrt das Bezirksamt einen geeigneten Wettbewerb durch. In dessen Rahmen müssen Wettbewerber:innen die in diesem Einwohnerantrag formulierten Ziele sowie Kriterien bzw. Vorgaben für die Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung berücksichtigen und darlegen, inwieweit ihre Planungen diesen gerecht werden.

 

Um den unterschiedlichen Interessen bzgl. der Nutzung des Kranoldplatzes gerecht zu werden, werden alle Wettbewerber:innen vom Bezirksamt aufgefordert, jeweils zwei alternative Planungen für die Umgestaltung des Platzes einzureichen:

a)   Planungen für einen vergrößerten und autofreien Kranoldplatz, bei denen die südlich vom Kranoldplatz gelegene Straße „Kranoldplatz“ und der an den Platz angrenzende Teil der Ferdinandstraße für den motorisierten Individualverkehr geschlossen (mit Ausnahmen für die Besitzer:innen von Parkplätzen in den dortigen Höfen) werden und

b)   Planungen für einen vergrößerten Kranoldplatz mit nur noch einer geringen Anzahl von zeitlich eingeschränkt nutzbaren Parkplätzen, bei denen die südlich vom Platz gelegene Straße „Kranoldplatz“r den motorisierten Individualverkehr geschlossen (Ausnahme s.o.) wird.

 

Transparenz zu jeder Zeit und Bürger:innenbeteiligung, die auch die Sicht von Kindern becksichtigt, sind im Kontext der Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung von der Planung bis zur Realisierung zu gewährleisten. Der Beteiligungsprozess muss u.a. zu einem Votum der Bürger:innen zu den oben genannten alternativen Planungen führen.

 

 

Begründung:

 

Das Herzstück des Zentrums von Lichterfelde-Ost, der Kranoldplatz, besteht seit Jahren aus einem komplett versiegelten tristen Platz, der außer zu Marktzeiten als Parkplatz genutzt wird, obwohl an allen Wochen- und sogar Markttagen ausreichend freie und zu Fuß sehr schnell erreichbare Parkplätze zur Verfügung stehen. Dadurch bleibt das vielfältige Potenzial des Platzes sowohl als Marktplatz als auch darüber hinaus ungenutzt. Nicht nur hier besteht dringender Handlungsbedarf, sondern auch bzgl. der den Platz und das Zentrum von Lichterfelde-Ost erschließenden Verkehrsinfrastruktur: Sie ist für alle, die dort nicht mit dem Auto unterwegs sind, gefährlich und nutzer*innenunfreundlich. Die in diesem Antrag geforderte Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung trägt wesentlich dazu bei, dass das Zentrum von Lichterfelde-Ost als ein Ort der Einzelhandelskonzentration, der die wohnortnahe Versorgung sicherzustellen hat, durch eine deutlich verbesserte Aufenthalts- und Einkaufsqualität und verkehrliche Infrastruktur an Attraktivität gewinnt und so wirtschaftliche Existenzen auch künftig sichert. Darüber hinaus leistet sie einen wesentlichen Beitrag dazu, dass sich der Kranoldplatz und seine Umgebung zu einem lebendigen Zentrum von Lichterfelde Ost entwickeln können und der Platz selbst zu einem Ort vielfältiger sozialer und kultureller Begegnung von Bürger:innen wird sowohl an Markttagen als auch an allen anderen Tagen der Woche.

 

 

 

Vertrauenspersonen der Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Einwohnerantrages:

 

Jutta Gödicke (Mein LiLa)

Andrea Kuner (Initiative Lebenswerter Kranoldplatz)

Walter Kaschubat (Initiative Brauerkiez)

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen