Drucksache - 1471/V
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt entfernt die rassistische Skulptur „Negerin“, die sich in der Leuchtenburgstraße vor der Hausnummer 35 befindet, bei eigener Zuständigkeit selbst oder wendet sich an die zuständigen Stellen für deren Entfernung. Die Skulptur könnte z.B. dem ethnologischen Museum übergeben werden.
Begründung:
Die besagte Figur stellt eine afrikanische Frau nackt, affenartig und einfältig dar und ist daher stark geeignet, rassistische Stereotypen zu transportieren. Der Erschaffer der Figur gerierte sich ab 1932 als „Kulturwart“ der NSDAP für die Zehlendorfer Künstler und fand direkt nach dem Krieg Anklang und bezahlte Beschäftigung beim DDR-Regime. Weder Skulptur noch die künstlerische Vita sind derart herausragend, dass sie eine Ausstellung und Würdigung in dieser Weise rechtfertigen würden. Im Rahmen von Ausstellungen im ethnologischen Museum könnte ein entsprechender Kontext geschaffen werden, durch den Rassismus erklärt und verhindert werden könnte.
Der Antrag wurde am 08.01.2020 in der 27. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur beraten und wie folgt geändert:
„Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt entfernt die rassistische Skulptur „Negerin“, die sich in der Leuchtenburgstraße vor der Hausnummer 35 befindet, bei eigener Zuständigkeit selbst oder wendet sich an die zuständigen Stellen für deren Entfernung. Die Skulptur könnte z.B. dem ethnologischen Museum übergeben werden. An den Standort der Skulptur im Straßenland soll ein geeignetes Erinnerungszeichen auf den Vorgang hinweisen und auch den Wohnort des Künstlers anzeigen.“
Begründung: Unverändert.
Der Antrag in der geänderten Fassung wurde mit 8 Ja-Stimmen und 0 Nein-Stimmen bei 5 Enthaltungen beschlossen.
Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags in der geänderten Fassung empfohlen.
Specht-Habbel Ausschussvorsitzende
In der 73. Sitzung des Ältestenrats am 15.01.2020 ist die SPD-Fraktion dem Antrag beigetreten.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher
Die BVV hat in ihrer 36. Sitzung am 22.01.2020 beschlossen:
Das Bezirksamt entfernt die rassistische Skulptur „Negerin“, die sich in der Leuchtenburgstraße vor der Hausnummer 35 befindet, bei eigener Zuständigkeit selbst oder wendet sich an die zuständigen Stellen für deren Entfernung. Die Skulptur könnte z.B. dem ethnologischen Museum übergeben werden. An den Standort der Skulptur im Straßenland soll ein geeignetes Erinnerungszeichen auf den Vorgang hinweisen und auch den Wohnort des Künstlers anzeigen.
Rögner-Francke Bezirksverordnetenvorsteher |
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