Drucksache - 1025/IV  

 
 
Betreff: Benennung des Platzes vor dem Rathaus in Lankwitz
Status:öffentlichAktenzeichen:749
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-FraktionCDU-Fraktion
Verfasser:Hippe, Hahnfeld 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
17.09.2014 
30. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Bildung, Kultur und Bürgerdienste Empfehlung
08.10.2014 
26. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste vertagt   
05.11.2014 
27. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste vertagt   
03.12.2014 
28. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Entscheidung
14.01.2015 
34. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Ursprungsantrag vom 08.09.2014
2. Antragsänderung vom 05.11.2014
3. BE BiKuBüD vom 03.12.2014
4. Beschluss vom 14.01.2015
5. Vorlage zur Kenntnisnahme vom 08.09.2015

Die BVV möge beschließen:

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den Platz beim Thalia-Kino in Lankwitz in Hanna-Renate-Laurien-Platz zu benennen.

 

Begründung:

 

Als am 12. März 2010 Hanna-Renate Laurien im Alter von 81 Jahren verstarb, war die von der „EMMA“ bis zum „Rheinischen Merkur“, von der „FAZ“ bis zur „taz“ fast durchgängig positiv dargestellte Bilanz ihres politischen Werdegangs längst nicht nur der sui generis des Nachrufs geschuldet. Zu deutlich sind die Spuren der gebürtigen Danzigerin an ihren Wirkungsstätten, erst in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, schließlich in Berlin zu sehen, sei es als Pädagogin, Kultusministerin, Schulsenatorin oder Parlamentspräsidentin. Der Berliner Volksmund gab ihr schon früh den liebevollen Spitznamen „Hanna-Granata“; ein Hinweis auf die unerschrockene Natur der Laiendominikanerin. Obwohl zeitlebens Landespolitikerin, gehörte sie zu den „prägenden politischen Persönlichkeiten der letzten Jahrzehnte“, wie es die Bundeskanzlerin als Reaktion auf den Tod Lauriens erklärte. Im Frühjahr 2015 jährt sich ihr Tod nunmehr zum fünften Mal. Die Frist, vor der man im öffentlichen Raum, durch Benennungen von Straßen oder Plätzen, eine verstorbene Person ehren darf, beträgt eine halbe Dekade.

Nichts liegt näher, als diese als eine der wenigen herausragenden Berliner Landespolitiker jüngerer Zeit in die Erinnerungskultur ihres Heimatbezirkes Steglitz-Zehlendorf in Form einer Platzwidmung aufzunehmen. Hanna-Renate Laurien lebte in Lankwitz seit 1981 und musste ihre bibliophile Wohnung erst ganz zum Schluss aufgeben. Den letzten Lebensabschnitt verbrachte sie in einer katholischen Senioreneinrichtung in Lichterfelde. Im Bezirk ansässig ist ebenfalls ihre Lankwitzer Heimatgemeinde Mater Dolorosa.

Laurien prägte die Berliner Schulpolitik über fast ein Jahrzehnt; schon vor ihrem Berliner Engagement hatte sie durchgesetzt, dass eine schwangere Schülerin – entgegen den damals geltenden Vorschriften – ihr Abitur ablegen konnte. Ebenso couragiert unterband sie die gängige Praxis, dass unehelich schwangere Lehrerinnen disziplinarisch zur Rechenschaft gezogen werden konnten („Zölibatsklausel“). Die einsetzende didaktisch-curriculare Planungshysterie lehnte die promovierte Altphilologin aber ebenso entschieden ab wie eine Politisierung der Schule im Sinne universitärer Seminarfolklore der 1970er Jahre.

Als erste Präsidentin des Abgeordnetenhauses war sie ab 1991 über alle Parteigrenzen hinweg angesehen und gewürdigt.

 

 

 

Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 8. September 2014

 

 

Für die Fraktion der CDU

 

 

H i p p e               H a h n f e l d

 

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Der Antrag wurde am 05.11.2014 in der 27. Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste beraten und wie folgt geändert:

 

„Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den Platz vor dem Rathaus in Lankwitz in Hanna-Renate-Laurien-Platz zu benennen.“

 

Begründung:

Unverändert.

 

Außerdem wurde der Betreff geändert von „Umbenennung Platz am Thalia-Kino in Lankwitz“ in „Benennung des Platzes vor dem Rathaus in Lankwitz.“

 

Der Antrag in der geänderten Fassung wurde vertagt.

 

 

Dr. Lehmann-Brauns

Stellv. Ausschussvorsitzende

 

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Der Antrag in der geänderten Fassung vom 05.11.2014 wurde am 03.12.2014 in der 28. Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Bürgerdienste beraten und wiederum wie folgt geändert:

 

„Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den Platz vor dem Rathaus Lankwitz nach der früheren Schulsenatorin und Präsidentin des Abgeordnetenhauses künftig „Hanna-Renate-Laurien-Platz“ zu nennen. Der bislang unbenannte Ort – als Marktplatz hochfrequentiert – bietet einen würdigen Rahmen für das Andenken an eine allseits geschätzte Persönlichkeit, die in Lankwitz lebte und nunmehr im Herzen von Lankwitz in die Erinnerungskultur der Stadt und des Bezirks aufgenommen werden soll.“

 

Begründung:

Unverändert.

 

Bei einer Abstimmung wurde der Antrag in der geänderten Fassung mit 14 Ja-Stimmen und 1 Nein-Stimme bei keiner Enthaltung angenommen.

 

Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Annahme des Antrags in der geänderten Fassung empfohlen.

 

 

Dr. Lehmann-Brauns

Stellv. Ausschussvorsitzende

 

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Die BVV hat in ihrer 34. Sitzung am 14.01.2015 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, den Platz vor dem Rathaus Lankwitz nach der früheren Schulsenatorin und Präsidentin des Abgeordnetenhauses künftig „Hanna-Renate-Laurien-Platz“ zu nennen. Der bislang unbenannte Ort – als Marktplatz hochfrequentiert – bietet einen würdigen Rahmen für das Andenken an eine allseits geschätzte Persönlichkeit, die in Lankwitz lebte und nunmehr im Herzen von Lankwitz in die Erinnerungskultur der Stadt und des Bezirks aufgenommen werden soll.

 

 

Rögner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher

 

 
 

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