Drucksache - 0894/IV  

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, das soziale Bildungsprojekt der Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf für benachteiligte junge Erwachsene als Ausbildungsrestaurant in Kooperation mit dem gemeinnützigen Träger Kiezküche e.V., der auch als Träger der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt ist, nach dem Auslaufen des derzeitigen Pachtvertrages mit dem Gewerbebetrieb in den Räumen des Hauses der Weiterbildung in der Goethestr. 9 – 11, Lichterfelde, zu unterstützen.

Begründung:

Die o. g. Räumlichkeiten befinden sich im Fachvermögen der Volkshochschule, die gemäß ihrem Bildungsauftrag in § 123 des Schulgesetzes diese Räume nicht mehr an Gewerbetreibende verpachten, sondern für ein eigenes sozial-integratives Bildungsprojekt in Kooperation mit der Kiezküche e.V. nutzen möchte.

Geplant ist eine niederschwellige Qualifizierung bzw. Ausbildung mit Inklusionsanspruch im Gastronomie- bzw. Servicebereich.

Das Projekt richtet sich an benachteiligte junge Erwachsene, die keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben: Deutschlernende an der VHS mit Migrationshintergrund, die ihre Sprachförderung mit Erreichen des B1 Sprachniveaus abgeschlossen haben, junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten und geistigen Behinderungen des Kooperationsprojektes ERWIN (Inklusion in der Erwachsenenbildung, Kooperationsvertrag zwischen Aktionsbündnis Mensch und den Berliner Volkshochschulen), an Abbrechende des Zweiten Bildungsweges und Teilnehmende der Alphabetisierungskurse an der VHS. Die Teilnehmenden für das Projekt sollen über die verschiedenen Netzwerkpartner der VHS (z.B. Jugendeinrichtungen im Bezirk und dem JobCenter) rekrutiert werden.

Die Kiezküche e.V. übernimmt die fachliche Ausbildung und die sozialpädagogische Betreuung der Projektteilnehmenden und stellt dafür rd. 200.000,00 Euro eingeworbene Fremdmittel zur Verfügung. Die Kiezküche e.V. hat eine erfolgreiche Vermittlungsquote der Teilnehmenden in Jobs nach Abschluss der Qualifizierung von fast 90 %.

Die VHS stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und übernimmt die außerfachliche Weiterbildung der Projektteilnehmenden.

Die Vertretung der Kursleitenden und der VHS-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen begrüßt das von der VHS geplante Kooperationsprojekt ausdrücklich.

Den kameralen Einnahmeverlust von rd. 16.000,00 Euro/Jahr infolge des Verzichtes auf eine Neuverpachtung wird die VHS durch eine zusätzliche geringfügige Entgelterhöhung (1 Euro pro Kurs) ausgleichen.

Ab 2016 werden die gemeinsamen im Rahmen des Projektes durchgeführten Unterrichtsstunden budgetiert (Budgetprognose 150.000,00  - 200.000,00 Euro zusätzlich pro Jahr).

Von Vorteil ist auch, dass die VHS den Gastraum am Abend für eigene Veranstaltungen nutzen kann (Lesungen, Gesprächskreise, Vernissagen u. a.), was während der 15-jährigen Pachtsituation nicht möglich war.

Berlin Steglitz-Zehlendorf, den 17. März 2014

Für die Fraktion GRÜNE

Köhne                            Berger

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Antrag wurde am 03.04.2014 in der 38. Sitzung des Haushaltsausschusses beraten und von der Antrag stellenden Fraktion zurückgezogen.

Buchta

Ausschussvorsitzender