Auszug - Schwerpunktthema: Drogensituation und Prävention unter Jugendlichen in Steglitz-Zehlendorf BE: Herr Hepprich  

 
 
26. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 8
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 28.01.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Herr Serowy (B’90 Grüne) begrüßt Herrn Hepprich (QPK 4) und übergibt ihm das Wort. Herr Hepprich stellt die Drogensituation und Präventionsmaßnahmen in Steglitz-Zehlendorf vor. Zur besseren Veranschaulichung wird eine PowerPointPräsentation gezeigt. Diese wird dem Protokoll beigefügt.

Herr Hepprich erklärt vorab, dass es zurzeit noch keine Gesundheitsberichterstattung gibt, da die Stelle der Gesundheitsplanerin/Gesundheitsplaner erst seit dem Jahresbeginn wieder besetzt ist. Perspektivisch wird es verlässliche bezirksspezifische Zahlen und Daten zum Drogenkonsum geben, in der heutigen Sitzung können jedoch nur Trends und Vergleiche der letzten Jahre dargestellt werden.

 

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf wurde 2013 im Rahmen der Veranstaltung „Fit für die Straße“ eine Befragung mit ca. 800 bis 900 Schülern durchgeführt. Diese Veranstaltung findet jedes Jahr statt und wird dieses Jahr im Februar durchgeführt. Die Befragung soll darstellen, wie häufig die Schüler*innen welche Art von Drogen konsumieren.

 

Herr Hepprich stellt kurz das HaLt-Projekt vor. Es handelt sich nicht um ein reines Präventionsprojekt. Die Jugendlichen werden mit einer Alkoholvergiftung eingeliefert, eine Mitarbeiter*in des HaLt-Projekts führt direkt nach der Behandlung im Krankenhaus ein Erstgespräch mit der/dem Jugendlichen und motiviert sie/ihn zu einem Beratungsgespräch beim HaLt-Projekt. Die Trinkmotivation bzw. Motivation Drogen zu nehmen, muss ebenfalls geklärt werden, berichtet Herr Hepprich. Aus den Gesprächen mit den Jugendlichen aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf wird deutlich, dass sie einem starken Druck durch verschiedene Faktoren ausgesetzt sind, wie dem Elternhaus oder der Schule.

 

Die Präventionsmaßnahmen sind ein weiterer wichtiger Punkt, sagt Herr Hepprich. Für die Präventionsarbeit gibt es verschiedene Ansätze und Strategien. Eine Möglichkeit ist die Abschreckung, wie die Bilder und Sprüche auf den Zigaretten-Schachteln. Die Präventionsforschung hat ergeben, dass sich diese Methode als nicht sehr effektiv herausstellt, erklärt Herr Hepprich. Er berichtet von der Unterscheidung zwischen verhältnispräventiven Maßnahmen, wie das Rauchverbot an Schulen und von verhaltenspräventiven Maßnahmen, die sich auf das Individuum beziehen. Weitere Strategien sind zum Beispiel Workshops in Schulklassen, Gespräche mit den Eltern auf Elternabenden oder Einzelgespräche mit Jugendlichen, die bereits auffällig geworden sind.

 

Nach der Präsentation eröffnet Herr Serowy (B’90 Grüne) die Aussprache.

 

Frau Hinze (BD) berichtet, dass in Steglitz-Zehlendorf seit November ein Eltern- und Angehörigenkreis für Eltern und Angehörige von Suchtgefährdeten und Süchtigen angeboten wird. Sie fragt, ob es einen Leitfaden an Schule gibt.

Frau Mosch antwortet, dass es einen Leitfaden bei Schuldistanz gibt und dort klare Ausführungen vorgegeben sind. Sie sagt, dass die Schuldistanz auch mit Drogenabhängigkeit korreliert, es jedoch auch Fälle gibt, in denen Drogen aus Neugier ausprobiert werden. Frau Mosch berichtet von Jugendlichen, denen auf dem Parkplatz Tabletten mit einem starken Psychopharmaka angeboten wurden, die ausprobiert wurden. Frau Mosch erwähnt, dass die Prävention sehr wichtig ist, aber die Ursache für den Drogenkonsum zu finden, ist genauso wichtig.

 

Frau Heinze (CDU) fragt, wie die Zusammenarbeit zwischen der Präventionsarbeit von QPK und die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten im Jugendschutzbereich vom Ordnungsamt klappt und ob die Präventionsmaßnahmen in der Praxis umgesetzt werden können.

Frau Böhm antwortet, dass eine Ressortübergreifende Zusammenarbeit gegeben ist, aber die Jugendschutzkontrollen bzw. das Ordnungsamt noch nicht so stark mit einbezogen sind. Zurzeit gibt es noch Debatten und Gespräche zur Aufgabenverteilung des Ordnungsamtes und der Zusammenarbeit mit anderen Ämtern.

 

Herr Ehrhardt (FDP) erkundigt sich, welche Unterstützung Herr Hepprich sich für die Zukunft wünscht. Herr Hepprich antwortet, dass er sich generell eine möglichst breite Unterstützung wünscht und eine gute Zusammenarbeit ermöglicht wird.

 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen