Auszug - Fortführung des Projektes "fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf" ab dem 01.01.2016 (Der Ausschussantrag soll während der Sitzung formuliert werden.)  

 
 
31. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Gleichstellung
TOP: Ö 5.1
Gremium: Ausschuss für Gesundheit und Gleichstellung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 01.07.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Frau Dofivat von der „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ berichtet den Ausschussmitgliedern von dem aktuellen Stand der Fortführung des Projekts „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“. Es ist von Senatsseite wegen anderer Prioritätensetzung nicht vorgesehen die „fraueninfothek“ in die Regelfinanzierung mit aufzunehmen, so dass die Fortführung des Projektes auf der Kippe steht. Die zur Verfügung stehenden Gelder vom Europäischen Sozialfonds werden deutlich weniger, der Senat hat deshalb im Grundsatz beschlossen, nur die schon bislang in der Regelfinanzierung aufgenommenen Projekte weiterhin zu fördern. Die „fraueninfothek“ wird bislang mischfinanziert. Jährlich benötigt die „fraueninfothek“ ca. 130 000 Euro.

Die gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen haben sich im Vorfeld  der Sitzung auf einen Text verständigt, der allen Ausschussmitgliedern als Entwurf vorliegt. Der Entwurf wird in der Ausschussberatung textlich verändert.

Der Ausschussantrag lautet:

 

Fortführung des Projektes „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ ab dem 01.01.2016

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei der federführenden Senatsverwaltung für die umgehende, uneingeschränkte und lückenlose weitere Finanzierung des erfolgreichen Projektes „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ ab dem 01.01.2016 einzusetzen.

 

Begründung:

 

Das Projekt „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf ging aus dem Modellprojekt „Frau und Beruf: Perspektive Wiedereinstieg“ des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit hervor und wurde bis Mai 2013 mit EU-Mitteln aus dem Programm „Partnerschaft, Entwicklung, Beschäftigung“ finanziert. Auf Grund der großen Nachfrage und der nicht nachlassenden Inanspruchnahme wird das Projekt seit Juni 2013 unter dem Namen „fraueninfothek Steglitz-Zehlendorf“ aus Mittel des ESF sowie aus Landesmitteln durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen weiter finanziert. Träger ist Goldnetz e.V.

In Steglitz-Zehlendorf gibt es im Vergleich mit anderen Berliner Bezirken überdurchschnittlich viele hochqualifizierte Frauen (über 40% mit Hochschulabschluss), die u.a. durch Familien- und Pflegearbeit, persönliche Umbruchsituationen oder Umzug zeitweise aus dem Beruf ausgestiegen sind und aus unterschiedlichen Gründen einen Wiedereinstieg planen. So macht u.a. die Änderung des Unterhaltsrechts für viele den beruflichen Wiedereinstieg unumgänglich. Ein weiterer Grund für den Wunsch nach einer Erwerbstätigkeit ist die drohende Altersarmut vieler Frauen.

Die „fraueninfothek“ ist das einzige Projekt im Bezirk, das ein Beratungsangebot für erwerbslose oder von Erwerbslosigkeit bedrohte Frauen, Berufsrückkehrerinnen sowie Wiedereinsteigerinnen vorhält. Seit Projektbeginn wurden über 1.750 persönliche Beratungsgespräche mit rd. 800 Frauengeführt. Rd. 25% (200) der Kundinnen fanden bereits wieder eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt, weitere rd. 7% sind den Schritt in eine Selbstständigkeit gegangen. Rd. 15% verbessern ihre Ausgangsposition auf dem Arbeitsmarkt durch eine zielführende Qualifizierungsmaßnahme. Rd. 40% dieser Frauen sind nicht bei Arbeitsagentur oder Jobcenter gemeldet und gehören somit zur sogenannten „stillen Reserve“ des Arbeitsmarktes. Sie nutzen das unabhängige Angebot der „fraueninfothek“ zur Entwicklung einer beruflichen Perspektive. Durch den Fachkräftemangel ist es gleichzeitig für die Wirtschaft dringend erforderlich, dieser „stillen Reserve“, den Anschluss an das Erwerbsleben zu ermöglichen.

 

Das Projekt bietet auch Frauen mit anerkannten Abschlüssen und Migrationsbiografie die Chance, sich in das Arbeitsleben zu integrieren und für den Lebensunterhalt selbst sorgen zu können.

 

Der Ausschussantrag wird in der Fassung mit 14-Ja-Stimmen, keiner Nein-Stimme und keiner Enthaltung einstimmig angenommen.

 
 

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