Auszug - Entwicklung Biesalski-Schule  

 
 
11. öffentliche Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 30.10.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Die beiden Konrektoren der Biesalski-Schule, Frau Kurandt-dos Santos und Herr Scholz, begrüßen den Ausschuss in ihren Räumen und stellen die Schule vor (vgl

Die beiden Konrektoren der Biesalski-Schule, Frau Kurandt-dos Santos und Herr Scholz, begrüßen den Ausschuss in ihren Räumen und stellen die Schule vor (vgl. auch Anlage 1). Diese ist ein Förderzentrum mit dem für alle ca. 200 Schülerinnen und Schüler geltenden Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“. Mehr die Hälfte der Schüler hat zudem den zusätzlichen Förderschwerpunkt „Lernen“. In Zusammenarbeit mit der Comenius-Schule in Wilmersdorf werden darüber hinaus auch autistische Kinder betreut.

Die Schule ist bemüht, die Klassengröße in den ersten beiden Schuljahren möglichst klein zu halten, da später noch die Rückläufer in die bestehenden Klassen integriert werden müssen. Die Nachfrage unterscheidet sich von Jahr zu Jahr sehr stark und variiert zwischen nur einer und bis zu vier Klassen pro Jahrgang. In den Fächern Deutsch und Mathematik wird klassen- und jahrgangsübergreifender Unterricht erteilt. Die Schülerschaft kommt aus den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg. Die Schule ist eine offene Ganztagsschule mit ergänzender Förderung und Betreuung, die u.a. von TANDEM in der Marshallstraße durchgeführt wird.

Weitere Aufgaben der Schule sind Integration und Ambulanz sowie Unterricht im Krankenhaus. Außerdem ist sie eine Ausbildungsschule für junge Pädagogen. Alle Lehrer sind Sonderpädagogen. Unterstützt werden sie von Erziehern, Betreuern, Schulhelfern, Therapeuten und einer Krankenschwester.

Nach der Vorstellung ihrer Schule beantworten Frau Kurandt-dos Santos und Herr Scholz Fragen seitens des Ausschusses wie folgt:

Die Schule hat derzeit ca. 50 Lehrer und 31 Klassen. Diese müssen sich die 22 vorhandenen Klassenräume teilen, d.h., oft werden zwei Klassen gleichzeitig in einem Raum per Team Teaching unterrichtet. Diese Unterrichtsform habe sich allerdings auch deshalb bewährt, weil die Kinder in größeren Klassenverbänden leichter Freunde finden. Trotz der kleinen Klassengrößen von ca. sechs bis zehn Schülern pro Klasse seien große Räume daher durchaus nötig und könnten nicht einfach geteilt werden, um mehr Raum zu schaffen. Allerdings wäre es bei der gegebenen Raumsituation problematisch, wenn künftig noch weitere Klassen eingerichtet würden.

Die Biesalski-Schule hat ein- und zweijährige BQL-Lehrgänge in den Bereichen Büro, Hauswirtschaft, Garten- und Landwirtschaft sowie Wirtschaft und Verwaltung.

Mit der benachbarten Quentin-Blake-Schule gibt es verschiedene Arten der Zusammenarbeit. Hierzu gehören u.a. gemeinsame Feste und Projekttage sowie die Ausbildung von Konfliktlotsen, die besonders dort wichtig sind, wo sich die beiden Schulen Räume teilen (z.B. beim Sport). Aufgrund des großen Unterschieds zwischen dem Förderzentrum und der Ganztags-Europaschule sind bisher allerdings alle Versuche gescheitert, einen gemeinsamen Unterricht zu organisieren. Ob sich auch eine Zusammenarbeit der Elternschaft beider Schulen entwickelt, bleibt abzuwarten.

BzStR’in Richter-Kotowski erklärt, dass es sich bei den beiden Schulen um einen Doppelstandort handelt. Aufgrund des bestehenden Schülerdrucks im Einzugsgebiet der Schulen sei es notwendig, an diesem Standort einen weiteren deutschsprachigen Regelzug einzurichten, da die neu hinzukommenden Schüler den Anforderungen der Bilingualität nicht gerecht werden. Außerdem werde die derzeitige Forderung nach mehr Inklusion auch Auswirkungen auf die Förderschulen haben. Der Druck auf die Schule werde sich noch verstärken, wenn die Bauprojekte in ihrer Umgebung fertig gestellt sind.

Allerdings habe auch die zweisprachige Quentin-Blake-Schule Raumwünsche, da sie sich von einer zweieinhalb- zu einer dreizügigen Schule weiterentwickeln möchte. Da es sich um einen Doppelstandort handelt, müssten bei allen Raumfragen stets beide Schulen in die Überlegungen einbezogen werden. Dem entsprechend erörtern diese bereits jetzt gemeinsam mit dem Schulamt die verschiedenen Möglichkeiten. Da ein weiterer deutschsprachiger Zug unabdingbar ist, müsse man sich angesichts der Raumproblematik jedoch fragen, ob die von der Quentin-Blake-Schule gewünschte Aufstockung in die Dreizügigkeit überhaupt machbar ist.

Die SPD-Fraktion kritisiert, dass BzStR’in Richter-Kotowski nicht auf eine frühere Äußerung des Schulamtes eingegangen sei, dass an der Biesalski-Schule die Klassenräume geteilt werden sollen. Des Weiteren weist sie darauf hin, dass die geplante Einrichtung eines Zuges mehr als nur die Notwendigkeit eines weiteren Klassenraums bedeute, da sich dieser Zug über alle Klassenstufen erstrecke. BzStR’in Richter-Kotowski erklärt, nach Räumen müsse auch im weiteren Einzugsbereich gesucht werden. Hier würden erste Gespräche mit dem Schulstandort Zinnowwald- / Pestalozzi-Schule geführt. Dennoch sei es notwendig, zunächst am Standort der Quentin-Blake- und der Biesalski-Schule selbst die Möglichkeit der Schaffung weiterer Räume auszuloten.

Die Ausschussvorsitzende fasst die Worte der Stadträtin dahingehend zusammen, dass beide Schulen in der jetzigen Form und ohne irgendwelche Verkleinerungen weiterarbeiten können sollen.

Schul L  Herr Speyer erklärt, es seien konkrete Vorgaben der Senatsverwaltung bezüglich der Schüler-Raum-Kapazitäten für ein sozialpädagogisches Förderzentrum notwendig. Anders als bei den Regelschulen wisse so z.B. niemand genau, wie groß ein Klassenraum in einer Förderschule zu sein habe.

Frau Kurandt-dos Santos weist auf die derzeit durchgeführten größeren Bauprojekte in der Nachbarschaft der Schule hin und erklärt, die Schule hoffe im Sinne der Inklusion auch auf Kinder aus diesem neuen Wohngebiet. Sie könne sich eine Weiterentwicklung zu einer Schwerpunkt-Modellschule gut vorstellen, wenn auch das Raumproblem zunächst gelöst werden müsste.


Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Biesalski Schule (181 KB)    
 
 

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