Auszug - Vorstellung des Vorhabens "Rehabilitationsklinik am Wannsee" durch Vivantes International (12 Minuten Vorstellungszeit)  

 
 
4. öffentliche Sitzung des Stadtplanungsausschusses
TOP: Ö 3.1
Gremium: Stadtplanungsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 13.03.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Der Regionaldirektor und Ärztliche Direktor Nord der Vivantes International, Herr Dr

Der Regionaldirektor und Ärztliche Direktor Nord der Vivantes International, Herr Dr. Andreas Schmitt, stellt in einem Powerpoint-Vortrag deren Pläne für eine exklusive private Akut- und Rehabilitationsklinik am Wannsee vor (vgl. Anlage 1). Er stellt die Unternehmensentwicklung dar (Grafik 1), weist auf die regionale Marktführerschaft von Vivantes hin (Grafik 2) und erläutert die Vivantes Komfortkliniken speziell auch in Hinblick auf das bisher vorrangig betriebene internationale Angebot der Consulting und Management Firma (Grafik 3 und 4).

Er berichtet, dass Vivantes International im Ausland – z.B. Abu Dhabi – eine Reihe von Kliniken betreibt und nun auch in Berlin mit der Akut- und Rehabilitationsklinik am Wannsee ein Thema mit Auslandsbezug aufsetzen möchte. Dabei sei das ins Auge gefasste Grundstück der Klinik in Heckeshorn zwar für die Entwicklung eines Kranken- bzw. Gesundheitsbetriebes ausgewiesen; dennoch gebe es dort eine Reihe von Strukturkostennachteilen, z.B. die etwas abgelegene Insellage, die andere Interessenten abgeschreckt habe (Grafik 5). Vivantes International wolle nun an genau diesen Nachteilen ansetzen, um hier in Verbindung mit einem privaten Investor eine exklusive Privat-, Akut- und Rehabilitationsklinik zu gründen. In Anbindung an Vivantes und seine Geschäftsfelder sollen dort somatische, psychosomatische und Beauty-Angebote versorgt werden. Die am Standort zu generierenden Tagesumsätze wiederum würden die Strukturkostennachteile von Heckeshorn aufheben, so dass ein ökonomisch erfolgreicher Betrieb möglich sei (Grafik 6). Dr. Schmitt erklärt, er hoffe, mit Unterstützung des Liegenschaftsfonds und in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk innerhalb von sechs Monaten ein fertiges Konzept für das Projekt entwickeln zu können.

Im Anschluss an seinen Bericht beantwortet Dr. Schmitt Fragen des Ausschusses. Die CDU-Fraktion erkundigt sich nach der Art der Zuweisung des Grundstücks durch den Liegenschaftsfonds. Dr. Schmitt nennt drei Optionen, die dem Aufsichtsrat von Vivantes sowie dem Finanzsenator vorgeschlagen werden können. 1.) Ein privater Investor erwirbt das Grundstück, und Vivantes übernimmt das Management (geringes Risiko, geringer Profit); 2.) Ein privater Investor erwirbt das Grundstück, und Vivantes übernimmt den Betrieb (höheres Risiko, höherer Gewinn), und 3.) Vivantes erwirbt das Grundstück und kombiniert dieses mit einem PPP-Modell.

Die CDU-Fraktion erkundigt sich, auf welchen Bereich sich die Klinik spezialisieren soll und wie viele Arbeitsplätze entstehen sollen. Dr. Schmitt verweist auf die hohen Wachstumsraten internationaler Patienten in Berlin, so dass dies ein wichtiger Versorgungsbereich sein soll. Weiterhin solle für jene Patienten, die sich eine Anschlussheilbehandlung mit einem gewissen Komfort leisten wollen, in Heckeshorn eine entsprechende Rehabilitation angeboten werden. Weitere, z.B. Beauty-Angebote kommen auf dem Gesundheitscampus hinzu. Bereits in der ersten Nutzungsphase sollen 350 Arbeitsplätze entstehen.

Die Fraktion GRÜNE fragt, ob der medizinische oder der Beauty-/Wellness-Bereich im Vordergrund stehen soll. Dr. Schmitt weist darauf hin, dass es in Heckeshorn drei sehr hochwertige Operationssäle gibt, die in jedem Falle – und zwar auch für „Beauty-Surgery“ - genutzt werden sollen. Dieser Schönheitsbereich entstehe nicht neu, sondern würde lediglich aus den Vivantes-Kliniken in Heckeshorn zusammengeführt. Die Medizin stehe daher im Vordergrund.

BzBm Kopp erklärt, dass das Amt - speziell auch in Hinblick auf die in Heckeshorn bestehende schwierige verkehrliche Situation - nicht beabsichtigt, neues Planungsrecht für den Gesundheitsstandort zu schaffen. Stattdessen solle mit geltendem Planungsrecht eine Nachnutzung gefunden werden, die möglichst wenig neuen Verkehr erzeugt. Das Konzept von Vivantes International würde dem entsprechen. BzBm Kopp weist darauf hin, dass ein positives Signal der BVV bzw. des Stadtplanungsausschusses für Vivantes bei seinen Bemühungen mit dem Liegenschaftsfonds sehr hilfreich wäre.

Auf Nachfragen der SPD-Fraktion erklärt Dr. Schmitt, er wisse nicht, ob es neben Vivantes auch andere Interessenten für das Grundstück am Heckshorn gibt. Vivantes selbst gehe für die erste Bauphase von einem Bauvolumen von 140 Mio Euro aus.

Die CDU-Fraktion erkundigt sich, ob bei einer Realisierung des Projekts Gebäude abgerissen werden müssten. Dr. Schmitt erklärt, für die im vorderen Bereich befindlichen Gebäude aus den 50-er Jahren sei ein Vollabriss vorgesehen, da sie den Ansprüchen der ins Auge gefassten Klientel nicht gerecht würden. Die seit einem Jahrzehnt nicht mehr benutzten neueren Stationen müssten insbesondere im Funktionsbereich stark umgebaut werden, um dort eine moderne Krankenhausqualität herzustellen. Die CDU-Fraktion weist darauf hin, dass der Denkmalschutz beachtet werden müsse, wenngleich es um die Gebäude aus den 50-er Jahren nicht schade sei. Sie hoffe, dass für diesen Gesundheitsstandort nun endlich eine tragfähige Lösung gefunden wird.

Zum Abschluss des Tagesordnungspunkts stellt der Ausschussvorsitzende mit Hinweis auf die Beifallsbekundungen seitens des Ausschusses fest, dass dieser den vorgestellten Plänen offenbar nicht ablehnend gegenüber steht. Er bittet Dr. Schmitt, in späteren Sitzungen über den Fortgang des Projekts zu berichten.


Abstimmungsergebnis:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Präsentation (558 KB)    
 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Parlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen