Auszug - Bebauung Am Hegewinkel 3, 5, 7  

 
 
55. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Naturschutz
TOP: Ö 3.7
Gremium: Ausschuss für Stadtplanung und Naturschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 28.06.2011 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:50 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Rathaus Zehlendorf
 
Wortprotokoll

Herr Ernst vom Büro Fissler Ernst Architekten stellt in einem Powerpointvortrag das Bauvorhaben Am Hegewinkel 3 – 7 vor

Herr Ernst vom Büro Fissler Ernst Architekten stellt in einem Powerpointvortrag das Bauvorhaben Am Hegewinkel 3 – 7 vor. Das Grundstück weist eine ungewöhnliche Topografie auf, da es zwischen seiner nordöstlichen und seiner südwestlichen Ecke einen Höhenunterschied von 3,5 m gibt. Dort befinden sich drei seinerzeit von der amerikanischen Schutzmacht genutzte und derzeit leer stehende viergeschossige Wohngebäude, die sich aufgrund ihrer zu schmalen Form und veralteten Gestaltung für eine Modernisierung nicht eigenen und daher abgerissen werden sollen. Auf der großen Grünfläche zwischen den Gebäuden hat sich im Laufe der Zeit sehr viel Vegetation herausgebildet.

Stattdessen sollen auf dem knapp 18.000 m2 großen Grundstück 14 neue Gebäude mit gehobenem Standard und größtmöglicher Typologie der Wohnformen errichtet werden (sechs Apartmenthäuser mit Tiefgaragen, 14 Doppelhäuser sowie eine kleine Reihenhauszeile mit vier Gebäuden). Über eine interne Erschließungsstraße wird das Areal an den Hegewinkel angebunden. Herr Ernst erläutet ausführlich die geplante Parzellierung des Grundstücks und stellt die Fassadengestaltung vor. Von der Typologie her handelt es bei den Gebäuden um moderne Kubaturen mit klassischen Akzenten. Planungsrechtlich gilt eine GRZ von 0,3 und eine GFZ von 0,6. Für die aufgrund des Höhenunterschieds tiefer liegenden östlichen Apartmenthäuser ist eine höhere Geschossigkeit mit dem Stadtplanungsamt abgestimmt worden. Sie erhalten drei Geschosse plus ein Dachgeschoss und entsprechen von der Höhe ihrer Oberkante den übrigen Zweigeschossern. Im Juni 2011 wurde der Antrag auf Baugenehmigung gestellt. Das Projekt soll ab August 2011 mit dem Beginn der Abbruchmaßnahmen realisiert werden und 2012 beendet sein.

Herr Janotta vom Büro Fugmann und Janotta Landschaftsarchitekten erläutert den Baumbestand und die geplante Freianlagengestaltung des Grundstücks. Unter den insgesamt 91 Bäumen befinden sich 49 Kiefern, 34 Eichen und acht Birken. Während die Kiefern überwiegend in einem guten Zustand sind, weisen die Eichen zahlreiche Schädigungen auf. Durch das Bauvorhaben wäre zunächst ein Baumverlust von 27 Bäumen eingetreten, der inzwischen auf 19 Bäume reduziert werden konnte. Herr Janotta stellt die vorgesehene Bepflanzung mit Gräsern und blühenden Pflanzen vor und berichtet, dass für das Projekt eine ökologische Bauleitung eingesetzt werden soll.

Im Anschluss an ihren Vortrag beantworten Herr Ernst und Herr Janotta Fragen seitens des Ausschusses. Auf eine entsprechende Frage der Fraktion GRÜNE erklärt Herr Janotta, er könne spontan nicht sagen, wie viele der 19 zu fällenden Bäume krank sind; eine Reihe von ihnen seien jedoch stark geschädigt. NG L  Frau Osteresch erklärt, dass Ausgleichsmaßnahmen nach den Vorgaben der Baumschutzverordnung vorrangig auf dem Grundstück selbst erfolgen sollen. Herr Janotta weist darauf hin, dass sich dort schon ein erheblicher Baumbestand befindet, so dass dieser nur geringfügig ergänzt werden kann.

Die CDU-Fraktion kritisiert eine „gewisse Monotonie in der Dachform“ der geplanten Häuser wie der Neubauten im Bezirk insgesamt und fragt, ob auch andere Dachformen als nur Flachdächer möglich sind. Die FDP-Fraktion sowie Herr Ernst weisen darauf hin, dass sich auch in der Umgebung zahlreiche Häuser mit Flachdächern befinden. Die Fraktionen der CDU und der SPD erklären, dass sie davon ausgehen, dass die heute vorgestellte Fassadengestaltung noch nicht endgültig sei.

Auf Nachfrage der CDU-Fraktion erklärt Herr Ernst, dass der Vertrieb der neuen Häuser und Wohnungen noch nicht begonnen habe, so dass er deren Preis noch nicht nennen könne. Allerdings seien sie schon wegen des parkähnlichen Charakters der Anlage im höherpreisigen Immobiliensegment angesiedelt. Herr Berke, der in der Projektplanungsgruppe für den Vertrieb zuständig ist, erklärt, dass sich der Kaufpreis auf ca. 4.000 €/m2 belaufen wird.

Auf eine entsprechende Frage der SPD-Fraktion erklärt Herr Ernst, es seien sehr umfangreiche Überlegungen angestellt worden, wie alternative Energieformen – z.B. Solaranlagen – in den Bau der Häuser einbezogen werden könnten. Allerdings habe sich herausgestellt, dass die vorhandene Fernwärmeversorgung sowohl unter ökonomischen wie unter ökologischen Aspekten die bessere Variante ist. Die Untersuchungen zu Fotovoltaikanlagen seien noch nicht abgeschlossen.

Herr Timmermann vom Bezirksbehindertenbeirat erkundigt sich nach der Behindertengerechtigkeit der Wohnungen. Herr Ernst erklärt, alle Apartment­häuser seien barrierefrei geplant. Dies sei bei den Doppelhäusern nicht möglich gewesen, da diese über drei bis vier Ebenen angeordnet sind.

BzStR Stäglin bittet die Architekten, bei der Planung der Regenentwässerung das Gefälle im Grundstück zu berücksichtigen, um ähnliche Probleme wie im Parkviertel Dahlem zu vermeiden.

 
 

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