Auszug - Umbenennung der im Ortsteil Adlershof zwischen Rudower Chaussee und Köpenicker Straße gelegenen Agastraße in "Am Studio"  

 
 
40. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 10.5
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: mit Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Do, 23.06.2005 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 22:00 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
V/1244 Umbenennung der im Ortsteil Adlershof zwischen Rudower Chaussee und Köpenicker Straße gelegenen Agastraße in "Am Studio"
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BASPD
Verfasser:BA, BauStadt 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeÄnderungsantrag

Dazu gibt es einen ÄA der SPD-Fraktion

Dazu gibt es einen ÄA der SPD-Fraktion.

Aussprache:

Frau Weise: Begründet die Ablehnung der PDS-Mitglieder im A.f.Ku: Das Wort Agastraße hat keine schlechten Assoziationen hervorgerufen, die allerwenigsten wussten, was Aga bedeutet. Man hat dieses Chemiewerk nicht in diesem Zusammenhang gesehen und insofern bestand kein Grund zu Umbenennung. Straßenumbenennungen treffen die Bürger vom Aufwand her immer mehr als Straßenbenennungen. Wenn aber ein tatsächliches Interesse zur Umbenennung vorhanden ist, würde man sich dem nicht entgegen stellen. Die Informationen im A.f.Ku dazu waren recht spärlich. Kulturpolitik (z.B. Benennung von Frauennamen) sollte aber nicht zum reinen Selbstzweck werden, es muss auch wirtschaftspolitischen Aspekten Rechnung getragen werden. Das hat der A.f.WiT getan. Es kommt auf eine Abwägung an, aber aus kulturpolitischer Sicht ist für sie die Kenntnisnahme abzulehnen.                  Herr Förster: Umbenennung ist ein Stück aus dem Tollhaus; es gibt weder einen Bedarf noch eine Notwendigkeit, den weit über den Bezirk hinaus bekannten Namen zu ändern. Kein Investor wird seinen Standort von einem Straßennamen abhängig machen. Auch um den Begriff Gas im Namen Aga wissen nur die Insider. Die WISTA selbst möchte bei einer Entscheidung für “Studio Berlin” nicht vorgeschoben werden, sie hat diese Umbenennung weder initiiert noch voran getrieben. Der Vorschlag kam ganz klar von Studio Berlin. Wenn Namen schädlich sind, dann müssten viele Straßen umbenannt werden. Straßennamen können nicht immer nur positiv besetzt sein, sie sollen auch mahnen und erinnern. Eine weitere Frage ist die Einbeziehung der Anlieger, denn gerade klein- und mittelständische Unternehmen haben sich dort erst neue Flyer, Karten usw. drucken lassen. Wenn Studio Berlin, dann sollten auch von dort die Kosten übernommen werden. Wie ernst die BVV genommen wird, zeigt ein Schreiben des BzStR Dr. Schmitz vom 27.04.05 an die Anlieger zur Umbenennung der Straße (am 28.04.05 war die Vorlage erst in der BVV). Dann braucht man keine Vorlagen zur Kenntnisnahme. Der BE des A.f.Ku sollte gefolgt werden und die Umbenennung nicht zur Kenntnis genommen werden.                Herr Ebel: Es ist dort ein privater Anwohner vorhanden und von diesem sind keine Einwände zu erwarten. Die Vertreter der IG Agastraße haben einstimmig der Umbenennung in “Am Studio” zugestimmt und dieser Beschluss ist dem BA vorgelegt worden. Der Fraktion der PDS kann nur empfohlen werden zuzustimmen. Zur Rolle der WISTA: Studio Hamburg, oder als Teil Studio Berlin, ist ein großer Teil der Medienlandschaft dort. An welchen Frauennamen hätte man denn gedacht? Aus wirtschaftspolitischer Sicht ist es schade, dass der A.f.Ku diesen Antrag ohne nennenswerten Gründe abgelehnt hat. Dem ÄA der Fraktion der SPD sollte zugestimmt werden.              BzStR Dr. Schmitz: Ist in der Angelegenheit völlig leidenschaftslos. Aber in den Entwicklungsstandort Adlershof sind bereits 2 Mio€ öffentliche Gelder geflossen, um Arbeitsplätze zu schaffen und auch um im Bereich Agastraße einen Medienstandort zu entwickeln. Zu einem Medienstandort gehört immer eine Marketing-Adresse und der Name “Am Studio” ist eine solche. Wenn der eine oder andere Investor dadurch neugierig wird, dann ist schon ein klein wenig erreicht. Die Sache sollte zu Ende gebracht werden. Das BA hat in seiner Kompetenz entschieden und seiner Pflicht Genüge getan, die BVV in Kenntnis zu setzen.                     BzVV: Verweis auf BezVG § 12 (3).                  Herr Dr. Sattelkau: Die Formulierung “Am Studio” ist zu weich, warum nicht “Studio Berlin”?              Herr Scholz: Sieht das auch leidenschaftslos, weil er dieser Entscheidung diese große Bedeutung nicht beimisst. Er sieht diesen großen Werbeeffekt nicht. Man hätte schon längst ein Gesamtkonzept für das WISTA-Gelände machen können, die Einzelmaßnahme wird für eine “Schnapsidee” gehalten.                   BzBm Dr. Ulbricht: Ihn lässt das gar nicht kalt, denn Straßennamen sind ein wichtiges Instrument einer Kommune, sich zu irgend etwas zu bekennen. Und es muss zur Kenntnis genommen werden, dass die Zukunft des Bezirkes sehr viel mit dem Medienstandort zu tun hat. Studio Berlin leitet bereits Studio Hamburg und es wird ein zweites Großstudio geplant. Es kann auch nicht “Studio Berlin” heißen, weil dort noch 150 andere Firmen angesiedelt sind, die etwas mit Medien zu tun haben. Die Umbenennung der Agastraße ist nichts weiter als das Bekenntnis des Bezirkes zu diesem Medienstandort und was gibt es Wichtigeres, als sich zu dem zu bekennen, was für die Menschen der Region Arbeit bedeutet? Die WISTA hat mit dem Mediengelände organisatorisch nichts zu tun. Dort sind die Straßen alle nach Wissenschaftlern benannt. Bei Medien ist es schwierig, einen passenden Namen zu finden (Marlene Dietrich ist bereits vergeben). Man sollte sich zu diesem Medienstandort bekennen.                Herr Retzlaff: Findet den Antrag so logisch und hätte nie gedacht, dass er ein solches Politikum würde. Noch lokaler als “Am Studio” geht es gar nicht. “Studio” ist neutral und somit nicht frauenfeindlich (Beispiel Schwefelberg).                 Herr Franzke: Sieht die Sache anders als seine Fraktionsmitglieder aus dem A.f.Ku. Es besteht jetzt die Möglichkeit, den Firmen die Hand zu reichen und zu sagen, dass man gemeinsam etwas entwickeln will für den Bezirk, einen Medienstandort. Da sollte man wirklich nicht dagegen sein, er ist für die Ablehnung der BE und für den ÄA der SPD-Fraktion.                   Herr Schmidt: Spricht für die BE. Viele Bürger aus Adlershof verstehen die Umbenennung nicht. Sie sind froh, dass “Studio Berlin” nach Adlershof gekommen ist, aber es gibt dort auch noch andere Anlieger. Es gab auch eine Menge neuer Straßen dort, von denen eine in “Am Studio” hätte benannt werden können. Die Agastraße ist etabliert und ein bekannter Name im Bezirk. Die Aga-Werke sind zwar nicht mehr da, aber man könnte an sie erinnern. Es gibt auch keine Ewigkeit, vielleicht heißt das Studio einmal ganz anders. Man sollte bei Agastraße bleiben.       Frau Schubert: Es gibt eine rückgewandte (Agastr.) und eine der Zukunft zugewandte Fraktion, sie gehört zu der letzteren. “Am Studio” ist ein zukunftsweisender Begriff. Die Abstimmung im A.f.Ku war mit 4:4 sehr knapp.               Frau Kappel: Viele Adlershofer und auch sie selbst als Adlershoferin sind für den neuen Namen.

Abstimmung ÄA: Mit Mehrheit angenommen.

Abstimmung BE i.g.F: Mit 8 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen.

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin nimmt den in der 159. Sitzung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick am 22.03.05 gefassten Beschluss Nr. 416/05 über die Umbenennung der im Ortsteil Adlershof zwischen Rudower Chaussee und Köpenicker Straße gelegenen Agastraße in “Am Studio” zur Kenntnis.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:mehrheitlich.dagegen:8.


 
 

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