Auszug - Bericht der Gleichstellungsbeauftragten zu den Projekten der Frauenförderung  

 
 
28. (öfftl.) Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 09.06.2004 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 21:15 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, East-Norriton-Township-Zimmer (Raum 6)
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin

Frau Hartmann-Kraatz verteilt an die Mitglieder eine schriftliche Darstellung der in Treptow-Köpenick angesiedelten Frauenprojekte

Frau Hartmann-Kraatz verteilt an die Mitglieder eine schriftliche Darstellung der in Treptow-Köpenick angesiedelten Frauenprojekte. Ihre Ausführungen sind der Anlage zu entnehmen.

 

Anlage:

BA Treptow-Köpenick                                                                                22.6.2004

GleichstellB

2309

 

Zuarbeit zum Protokoll des Ausschusses für Soziales und Gesundheit

Sitzung vom 9.6.2004

 

Hier: Bericht zu den Projekten der Frauenförderung

 

Ziel der Europäischen Gemeinschaft von Lissabon ist es, die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum in der Welt zu machen. Daraus resultiert das Politikziel “Förderung der Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt”. Die Beschäftigungsquote für Frauen liegt in der EU bei nur 55,6 %; der geschlechtsspezifische Unterschied bei den Beschäftigungsquoten ist noch sehr groß:

17,2 %.

 

Lissaboner Ziel ist es, bis 2010 eine Frauenerwerbstätigenquote von 60 % zu erreichen.

 

Frauen mit niedrigen Bildungsstand und ältere Frauen sind immer noch stärker von Arbeitslosigkeit und Nichterwerbstätigkeit bedroht. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle in der EU beträgt 16 %. Dabei ist die Diskrepanz im Privatsektor größer als im öffentlichen Sektor.

 

35 % der allein erziehenden Eltern der EU, zumeist Frauen, leben in Armut.

 

Es ist ein starkes Engagement der Sozialpolitik erforderlich, um Gleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen. Durch das Lissaboner Ziel besteht die Verpflichtung, das geschlechtsspezifische Lohngefälle bis 2010 wesentlich zu verringern.[1]

 

Die Strategie der EU besteht in Gender Mainstreaming + Frauenförderung; dies wurde 1999

im Vertrag von Amsterdam festgelegt.

 

Die Artikel 2, 3 (Abs.2) und 141 verpflichten die Mitgliedsstaaten zu einer aktiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming:

“Artikel 2

Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und einer Wirtschafts- und Währungsunion sowie durch die Durchführung der in den Artikeln 3 und 4 genannten gemeinsamen Politiken und Maßnahmen in der ganzen Gemeinschaft (...) die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern.

Artikel 3

(1)     Die Tätigkeit der Gemeinschaft im Sinne des Artikels 2 umfasst nach Maßgabe dieses Vertrages und der darin vorgesehenen Zeitfolge:

 a)   ... (es folgt eine Auflistung der Tätigkeiten in 21 Punkten)

(2)     Bei allen in diesem Artikel genannten Tätigkeiten wirkt die Gemeinschaft darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern.

Artikel 141

(1)     Jeder Mitgliedsstaat stellt die Anwendung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für Männer und Frauen sicher.

(4)     Im Hinblick auf die effektive Gewährleistung der vollen Gleichstellung von Männern und Frauen im

Arbeitsleben hindert der Grundsatz der Gleichbehandlung die Mitgliedsstaaten nicht daran, zur Erleichterung der Berufstätigkeit des unterrepräsentierten Geschlechts oder zur Verhinderung bzw. zum Ausgleich von Benachteiligungen in der beruflichen Laufbahn spezifische Vergünstigungen beizubehalten oder zu beschließen.”

 

Die Diskrepanzen lassen sich auch für Treptow-Köpenick feststellen. Unter den Nettoeinkommen bis 1300 Euro dominieren die Frauen, bei den Nettoeinkommen über 1300 Euro die Männer. Das mittlere Pro-Kopf-Einkommen der Männer beträgt 1075 Euro, das mittlere Pro-Kopf-Einkommen der Frauen 875 Euro.[2] Das geschlechtsspezifische Lohngefälle beträgt 19 % (EU siehe oben: 16 %).

 

Um das Blickfeld für die Möglichkeiten der Berufswahl zu erweitern, hat sich Treptow-Köpenick engagiert am Girls´ Day beteiligt und mehr als 1000 Plätze von gut 6000 Plätzen in Berlin zur Verfügung gestellt. Hierfür boten sich nicht nur die örtlichen KMUs an, sondern auch der Wissenschaftsstandort Adlershof und der Innovationspark Wuhlheide, alle mit großem Interesse an Nachwuchsförderung. Um dies Angebot auch in zukünftigen Jahren den Schülerinnen machen zu können, wurde am 24.5.2004 ein Regionaler Arbeitskreis Girls´ Day Treptow-Köpenick von Unternehmen, Einrichtungen, Projekten und der Gleichstellungsbeauftragten gegründet.

 

Die Projekte der Frauenförderung wurden anhand einer Projekteliste erläutert (vgl. lfd. Aktualisierungen auf Laufwerk T).          

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



[1] Zahlen aus dem Bericht zur Gleichstellung von Frau und Mann, 2004 (Kommission der Europäischen Gemeinschaften)

[2] Statistisches Landesamt Berlin, Ergebnisse des Mikrozensus 2002 für Treptow-Köpenick

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:               .                       dagegen:         .                       Enthaltung:     .


 
 

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