Auszug - Entfernung der Stalin-Inschriften am Treptower Ehrenmal
Frau
Bernikas begründet den Antrag. Herr
Igel stellt einen Änderungsantrag
vor. Frau
Bernikas: Änderungsantrag reicht
nicht aus; vor allem muss es um die Stalin-Zitate gehen. Frau Bernikas schlägt
eine Änderung und eine Ergänzung vor: die vorhandenen Stalin-Zitate
sollen durch Informationsstelen in den historischen Kontext eingeordnet werden.
Ergänzung: “Hierbei ist im besonderen auf das menschenverachtende System des
Stalinismus und seiner Opfer einzugehen.” Herr
Wohlfeil: hat kein grundsätzliches Problem mit dem Änderungsantrag der SPD;
legt Wert auf Einbeziehung der russischen Förderation; eine Intention sollte
aber nicht vorgegeben werden; verweist darauf, dass es schon einmal bis Mitte
der neunziger Jahre Informationstafeln gab Frau
Kant: ist fassungslos, was man mit Denkmalen machen will; hat auch ein
Problem mit Informationstafeln; wenn, dann nur in Zusammenarbeit mit der
russischen Botschaft; das Denkmal ist als Gräberstätte bereits historisch; sie
kann keinem der Änderungsanträge zustimmen Herr
Laube: ist sehr befremdet über diese Initiative; das wäre eine Anmaßung des
Bezirkes, sich hier einzumischen; Herr Laube ist aber für Aufklärungsarbeit,
aber keine Beschädigung der Denkmäler Frau
Grimm: das Denkmal spricht für sich; Informationstafeln zur Geschichte des
Denkmals sollten separat aufgestellt werden Frau
Mendl: es handelt sich um eine Kriegsgräberstätte, die strittigen
Inschriften befinden sich auf Sarkophagen, diese Inschriften werden Stalin
zugeschrieben, sicher ist das auch nicht; Frau Mendl zeigt Bücher, die sich mit
dem Denkmal beschäftigen, es sind nur zwei, die aus DDR-Zeiten stammen und sind
wahrscheinlich die einzige Beschäftigung damit; Frau Mendl kann sich
vorstellen, in Zusammenarbeit mit Historikern und Studenten die
Entstehungsgeschichte des Denkmals zu recherchieren, dies könne das Bezirksamt
initiieren; Frau Mendl hat ein Problem damit, vor dem Eingang auf Stalin als
Verbrecher zu verweisen, wenn innen junge Soldaten liegen und fragt danach,
welches Verhältnis man so zu diesen toten Soldaten hätte Frau
Schubert: verweist auf eine radikal linke Gruppe, die immer am 8. Mai ein
“Fest” im Treptower Park veranstaltet; die Informationstafeln könnten auch
außerhalb der Denkmalanlage aufgestellt werden Frau
Bernikas: die russische Förderation muss selbstverständlich einbezogen
werden; die Perspektive der Opfer des Stalinismus darf nicht vergessen werden,
Stalin muss in den richtigen historischen Kontext gestellt werden Herr
Weinert: sieht die Gefahr, Menschen vorzugeben, wie sie zu denken haben, es
sollte dem Willen jedes einzelnen überlassen werden, sich über die Geschichte
zu informieren Herr
Kneidel: junge Leute wissen heute nicht mehr, wie sie mit Denkmalen umgehen
und wissen auch über die Geschichte zu wenig Frau
Weise: schlägt vor, den SPD-Änderungsantrag mit der Ergänzung “im
Einvernehmen mit der russischen Förderation” zu beschließen Herr Igel:
der Antragsteller übernimmt diese Ergänzung Abstimmung:
Änderungsantrag
in der Fassung der CDU: 2:8 mehrheitlich abgelehnt Änderungsantrag
in der Fassung der SPD: 6:4 mehrheitlich angenommen. Die
Beschlussempfehlung lautet damit: Dem
Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen,
dass im Einvernehmen mit der russischen Förderation im Zuge der Sanierung des
Treptower Ehrenmals die Entstehungsgeschichte des Ehrenmals durch
Informationstafeln erläutert und die Stalin-Inschriften in den historischen
Kontext eingeordnet werden. Es wird folgender Beschluss gefasst: Dem
Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen,
dass im Einvernehmen mit der russischen Förderation im Zuge der Sanierung des
Treptower Ehrenmals die Entstehungsgeschichte des Ehrenmals durch
Informationstafeln erläutert und die Stalin-Inschriften in den historischen
Kontext eingeordnet werden. Abstimmungsergebnis: dafür: 6. dagegen: 4. |
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