Auszug - HzE - Nachfragen und Diskussion  

 
 
24. (öffentliche) Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 10.10.2018 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 21:05 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow Kleiner BVV-Saal, Raum 217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin

Frau Hölling teilt mit, dass nur Fragen von Frau Kant eingereicht wurden, welche im Folgenden beantwortet werden.

  1. Zur Tabelle Mengenentwicklung HzE o.Kh – Regionen zugeordnet: stehen die Zahlen für Fälle?

Frau Hölling: Die Zahlen stehen für KLR-Mengen.

 

  1. Zur Tabelle Fallübersicht nach Alter – auffällig ist, dass die Fallzahlen im 2. Lj gegenüber den anderen bis 8 Jahre sehr hoch und dann wieder ab 9 Jahre stark ansteigen – gibt es dafür Erklärungen?

Die Zahlen sind aus dem Monat September. Frau Schuld teilt mit, dass aus den Zahlen nicht die Gründe abgelesen werden können. Es sei nur bekannt, dass es erheblich mehr männliche Hilfeempfänger v.a. ab ca. 8 Jahren gebe. Frau Hölling unterstreicht noch einmal, dass es für die Zahlen keine fachliche Erklärung gebe.

 

  1. Wie erklärt sich die starke Steigerung in den Ausgaben HzE bis 06/2018 zu 06/2017, TK liegt auf Platz 1 – wachsende Stadt kann nur bedingt Begründung sein, da in TK hauptsächlich hochpreisiger Wohnraum gebaut wird, somit "Besserverdienende" in den Bezirk ziehen? Wie erklärt sich die von 2006 – 2011, in 2012 und 2013 stagnierend und von 2013 bis jetzt stetig steigenden Ausgaben für HzE?
    1.      Steigerung der Fachleistungsstunden und Unterbringungskosten?
    2.      Zunahme an Fällen?
    3.       Zunahme der Schwere an Fällen?

Frau Hölling teilt mit, dass die Verwaltung des Jugendamts diese Korrelation der ersten Teilfrage so nicht sehe und es ebenfalls Bedarfe für HzE in sozial weniger belasteten Familien gibt. Im Wesentlichen gibt es zwei Gründe und der Anstieg sei die Summe aus Mengensteigerung und Kostensteigerung, also aus der Zunahme von Fällen und den erhöhten Kostensätzen bzw. vermehrten teuren Hilfen. Frau Frömel teilt mit, dass die Spanne der Kosten teilweise auf Einzelfälle bezogen sehr hoch ist, was durch in Anspruch genommene zusätzliche Leistungen verursacht sei.

 

  1. In welchen sozialen Schichten häufen sich HzE-Fälle?
    1. sozial schwache Familien?
    2. Familien Alleinerziehender?
    3.       in allen Schichten ca. verteilt?

Frau Hölling teilt mit, dass dies nur für Alleinerziehende herausgefunden werden kann. Frau Schuld ergänzt und teilt mit, dass nach Sopart ein Anteil von 49 % alleinerziehend ist. Die am häufigsten genannten Gründe sind schulische / berufliche Probleme.

Frau Schuld bietet an, die Tabelle als Anhang des Protokolls zur Verfügung zu stellen.

 

  1. Der Bereich Vollzeit- und Familienpflege ist gegenüber 2005 bis 2012 ab 2013 zurückgegangen – wie begründet sich dies?

Frau Schuld: 2013 wurde festgestellt, dass es einen großen Anteil an Kindern mit erhöhtem Förderbedarf in Vollzeit- und Familienpflege gab. Ein Teil der Fälle wurde aus diesem Grund in den § 35a SGB VIII eingeordnet, sie wurden demnach lediglich woanders gebucht. Dies gab es auch bei Hilfen nach § 34 SGB VIII.

 

  1. Teilstationäre Hilfen nehmen durchgängig einen geringen Anteil im HzE – Bereich ein, ist diese Hilfeform nicht nachgefragt? Trifft diese Hilfeform so wenig zu, steht meist nur die Frage steht: stationär oder ambulant? Könnte diese Hilfeform – rechtzeitig eingesetzt – nicht punktuell stationäre Unterbringung vermeiden?

Frau Hölling: Die These mangelnder Nachfrage kann nicht bestätigt werden. Es wird immer nach der geeigneten Hilfe geschaut und wenn es die geeignete Hilfe ist, dann wird diese auch genutzt. Offensichtlich ist aber der Bedarf nach dieser Leistung nicht so groß.

 

  1. Die Zuweisung für 2018 und 2019 liegt unter dem IST 2017 – in einigen Hilfeformen weit drunter, in anderen wie §27, Inobhutn., Fam.hilfe, soz. Gruppenarb., Erziehungsbeistand drüber – wie kommt es zu dieser Zuordnung?

Frau Schuld: das "Ist 2017" ist die Summe aller Tätigkeiten in 2017. Der Haushalt 2017 basierte auf Zahlen aus 2015. Zudem gab es Planmengenmodelle für HzE in denen die Einwohner gewichtet wurden, was sehr kompliziert ist. Daraus entstand dann die Produktbudgetierung. Die Basis für 2018 ist 2016. Es wird auch für 2018 eine Basiskorrektur geben, diese ist aber jährlich immer wieder neu auszuhandeln. Herr Klemm bestätigt dies und teilt mit, dass es immer spannend ist, wie die Basiskorrektur ausfallen wird. Aus Sicht von Frau Kant ist es problematisch, dass demnach schon vorher immer bekannt ist, dass es am Ende schlecht ausgeht.

Frau Köpp möchte in diesem Rahmen anmerken, dass zu klären sei, welche Aufgaben Bürgerdeputierte in Bezug auf HzE haben, insbesondere auch innerhalb der UAG HzE. Es sei die Frage entstanden und zu klären, welchen Auftrag der JHA der UAG HzE gibt. Frau Rohde schlägt vor, dass Anregungen der Ausschussmitglieder für die UAG gegeben werden können.


 
 

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