Auszug - Begrüßung durch Djamila Linke (www.der-coepenicker.de, djamilaLinke@heiraten-berlin.org) Vortrag zur Geschichte, der gegenwärtigen Situation und den zukünftigen Aussichten, Vorhaben und Problemen mit anschließendem Rundgang und Diskussion  

 
 
36. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Immobilien
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Immobilien Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 14.04.2016 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 21:00 Anlass: ordentliche
Raum: Flussbad Gartenstraße, Seminarraum
Ort: Gartenstr. 48, 12557 Berlin

Der Cöpenicker e. V. ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe im Ortsteil Kietzer Vorstadt und betreibt die älteste Flussbadeanstalt Berlins. Der Verein ist seit 1992 tätig und hat mit einem Jugendprojekt seine gemeinnützige Tätigkeit begonnen.

 

Das Flussbad wurde 1897 eröffnet. Es erfreut sich reger Nutzung als Badeanstalt für Kinder bis zu 14 Jahren im Sommer. Das Flussbad hat Platz für ca. 350 Kinder und ist ein Kostenfaktor für den Verein. Die Rettungsschwimmer pro Saison müssen bezahlt und der Sand am Strand muss alle drei Jahre erneuert werden.

 

Der Cöpenicker e. V. als gemeinnütziger Verein hat das Flussbad wiederbelebt. Die Gebäude waren bei der Übernahme des Geländes im desolaten Zustand, das Gelände glich einer Schutthalde. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Flussbad für die Öffentlichkeit zu erhalten. Eine Jugendherberge des Vereins wurde eröffnet. Heute verfügt das Gäste- und Seminarhaus über ein öffentliches Restaurant - ein Ausbildungsrestaurant mit sieben Auszubildenden. Imste- und Seminarhaus werden Seminare veranstaltet und Räume an Kooperationspartner zur Nutzung vermietet.

 

Nach dem die Jugendherberge 20 Jahre im Nachbarhaus bestand, wurde die Nutzung durch die Eigentümer gekündigt. Der Verein hat daher das nun bestehende Gäste- und Seminarhaus errichtet, in dem nach wie vor auch nationale und internationale Jugendgruppen untergebracht und betreut werden.

 

Beim Bau des Gäste- und Seminarhaus wurde festgestellt, dass das Gebäude auf einer Fläche von sechs Quadratmetern auf einem öffentlichen Grundstück steht. Die Verhandlungen über das Bezirksamt mit dem Liegenschaftsfonds waren zäh, es dauerte drei Jahre, diese zum Abschluss zu führen. Diese Verzögerung hat zu Mehrkosten geführt, da zwischenzeitlich die Baukosten gestiegen sind. Der Verein hat die Mehrkosten von 200.000 € über private Kredite finanziert. Darüber hinaus hat die finanzielle Lage des Vereins auch die Zahlung von Bereitstellungszinsen für den Baukredit belastet.

 

 

Der Cöpenicker e. V. versteht sich als Nachbarschafts- und Kommunikationszentrum. Der Sozialstatus in der Umgebung ist eher niedrig, es sind kaum Spielplätze vorhanden (ein nahegelegener Spielplatz ist gesperrt). Der Zulauf der Kinder aus dem Kiez ist groß.

 

Die Kinder werden in die Arbeit des Vereins einbezogen. Das Jugendprojekt verfügt über eine vom Jugendamt geförderte Personalstelle, allerdings ohne Sachkosten für die Kinder- und Jugendarbeit.

 

Der Steg des Flussbades konnte dank Sponsoren bisher auf einer Seite saniert werden, das war mit Kosten von 48.000 € verbunden. Nach der Stegsanierung fallen jährliche Gebühren von 1000 € vom Bundeswasserschifffahrtsamt wegen der Badestelle an. Der Badebetrieb selbst führt nicht zu nennenswerten Einnahmen, die diese Kosten decken.

 

Dem Verein wurde über die Wirtschaftsförderung ein Sponsor für die Erneuerung des Strandsandes (Kosten 3.000 €) vermittelt. Der Verein benötigt Unterstützung für die Sanierung der anderen Hälfte des Stegs.

 

Die Räume des Vereins werden gut ausgenutzt, neben Seminaren und Jugendarbeit finden hier auch Angebote für Senioren, beispielsweise zum Thema „Handynutzung“ statt.

 

Im Restaurant Krokodil werden schwer vermittelbare Jugendliche zum Koch ausgebildet, bisher konnte jeder Auszubildende seine Ausbildung erfolgreich abschließen, zwei ehemalige Auszubildende sind festangestellt.

 

Fragen der Ausschussmitglieder

 

 

Steffen Sambill fragt nach der perspektivische Planung des Vereins für die Zukunft:

 

Der Verein möchte zukünftig mehr Jugendliche ausbilden und weiterhin wird der Erhalt des Nachbarschaftszentrums und der Flussbadestelle im Mittelpunkt stehen. Eine Bewilligung für eine zweite Stelle durch das Jugendamt wäre wünschenswert, der Verein gilt zwar als kleines Jugendprojekt, seine Wirkung am Ort ist jedoch wichtig.

 

Petra Reichardt fragt, ob es durch den Betrieb der Einrichtung zu Beschwerden über Lärm von Nachbarn kommt:

 

Mit der Mehrzahl der Nachbarn gibt es hier keine Probleme, Beschwerden gab es eher gegen das Bauvorhaben, das Gäste- und Seminarhaus, da hier die Nachbarn mit verstärktem Zulauf, Reisebussen und ähnlichem rechneten. Diese Sorgen erwiesen sich als unbegründet. Ein Bürger aus der Nachbarschaft hat sich beim Umweltamt wegen Lärm beschwert. Djamila Linke weist darauf hin, dass die Hausanlage in der Lautsrke begrenzt ist, wenn der Dezibel-Wert überschritten wird, schaltet sich die Anlage aus. Der Badebetrieb erfolgt aus Rücksicht auf die Nachbarn erst ab 13 Uhr.

 

Norbert Pewestorff fragt nach der Anzahl der Vereinsmitglieder:

 

Der Verein hat derzeit 13 Mitglieder, er möchte sich nicht unbedingt vergrößern, sondern überlegt einen Förderverein zu gründen.

 

Insgesamt sind beim penicker e. V. sechszehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt.

 

Die Sitzung wird für einen Rundgang durch das Gäste- und Seminarhaus sowie das Außengelände unterbrochen und nach dem Rundgang wieder fortgesetzt. Zwischenzeitlich war der Ausschussvorsitzende Dr. Martin Sattelkau eingetroffen und übernimmt die Sitzungsleitung

 

Dr. Martin Sattelkau erklärt, dass ihm noch ein Änderungsantrag zur Tagesordnung vorliegt, er betrifft die Behandlung der Drucksache VII/1184 Lokalen Buchhandel stärken (Antrag Die Linke).

 

Petra Reichardt begründet den Änderungsantrag zur Tagesordnung. Es liegt zwischenzeitlich die Beantwortung der Kleinen Anfrage des Verordneten Johannes Eberlein vor, aus der sich ergibt, dass das Ressort nicht in die Abwicklung des Schulbuchhandels einbezogen wird. Es wird bei Aufruf des Antrages der Antrag gestellt werden, dass sich der Ausschuss für nicht zuständig erklärt.

 

Gegen die Änderung der Tagesordnung erfolgt kein Widerspruch, der Antrag VII/1184 Lokalen Buchhandel stärken wird als Punkt 6.4. auf die Tagesordnung gesetzt.


 
 

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