Auszug - Organisatorische Mitteilungen  

 
 
25. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 1
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)
Datum: Do, 30.01.2014 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 20:15 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin

Der BzVV eröffnet die Sitzung und begrüßt alle Anwesenden

Der BzVV eröffnet die Sitzung und begrüßt alle Anwesenden.

In würdigen musikalischen Rahmen führt Herr Stock das Gedenken an die am 12.01.2014 verstorbene Bezirksverordnete Freya Ojeda durch, zu dem sich alle Anwesenden erheben:

Manche von uns sind mit Freya Ojeda einige Schritte ihres Lebens gegangen, andere, ich denke dabei an ihre Familie, fast den gesamten Lebensweg.

Über die Zeit mit ihr haben wir gute Erinnerungen und können viel erzählen. Gerade in den Tagen nach ihrem plötzlichen Tod am 12. Januar werden viele dieser wunderbaren Erinnerungen an Freya Ojeda gegenwärtig. Der Tod einer geschätzten Kollegin der BVV zwingt uns innezuhalten und nachzudenken, was sie uns bedeutet hat. Ich glaube auch, dass ihr Tod uns selbst über die Endlichkeit der eigenen Existenz nachzudenken zwingt.

Freya Ojeda wurde 1946 in Westerland auf Sylt geboren. Sie verbrachte ihre Jungend in thüringischen Dingelstädt und in Erfurt. Sie studierte Ökonomie, bekam 4 Kinder, hatte 4 Pflegekinder und führte bis zu ihrem Tod eine wunderbare Ehe mit ihrem Michael.

In den 90er Jahren war sie in der BVV Köpenick, danach mit Unterbrechungen in der BVV Treptow-Köpenick aktiv. Freya Ojeda war kulturpolitische Sprecherin ihrer Fraktion und in den Ausschüssen für Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten, Weiterbildung und Kultur und versorgte uns oft im Rechnungsprüfungsausschuss mit Süßem und Herzhaftem. Und wer, wie viele von uns, parteiübergreifend, die Freude hatte bei Familie Ojeda/Greulich zu Gast zu sein, weiß, was Köstlichkeiten aus Küche und Keller sind.

Darüber hinaus war sie haupt- und ehrenamtlich im sozialen Bereich tätig. Hier nenne ich den Nachbarschaftstreff Kietzer Feld, die Hospizarbeit bei den Maltesern, hier war sie zugleich im Diozösanvorstand. Sie war im Vorstand der Sozialstiftung, im Beirat des Freiwilligenzentrums Sternenfischer und aktiv im Städtepartnerschaftsverein.

Der Koffer, mit dem Freya Ojeda auf ihre letzte Reise gegangen ist, ist vollgepackt mit schönen Erinnerungen an sie. So, wie wir sie kennenlernen durften, werden wir sie in Erinnerung behalten.

Ich wünsche der ganzen Familie, dass diese Erinnerungen sie trösten, stützen und ihnen Kraft und Zuversicht geben.

Wir trauern mit ihnen.

 

Im Anschluss erfolgt die Verleihung des Preises für Zivilcourage 2013. Der BzVV hält die Laudatio für den diesjährigen Preisträger Ulrich Haas:

Sehr geehrter Herr Ulrich Haas,

herzlich Willkommen, heute vor Eintritt in die Tagesordnung, in unserer BVV. Ich begrüße zugleich ganz viele Mitglieder der Bürgerinitiative "Flüchtlinge Willkommen", "Welcome refugees!", so sagt man das heute hochdeutsch.

Meine Damen und Herren,

nachdem das Bezirksamt die zivilgesellschaftlichen Organisationen des Allende-Viertels um Unterstützung bei der Einrichtung einer Notunterkunft für Flüchtlinge in einem ehemaligen Seniorenheim gebeten hatte, bildete sich die Bürgerinitiative "Welcome refugees!" im Allende-Viertel.

Maßgeblicher Inspirator dieser Initiative war Uli Haas. Gemeinsam mit Mitgliedern des Mieterbeirats, des Bürgervereins und anderen Bürgern stellte sich diese Bürgerinitiative unter seiner Leitung das Ziel, im Wohngebiet eine positive Willkommenskultur zu entwickeln, die Bürger für eine aktive Unterstützung des Flüchtlingsheims zu gewinnen und so präventiv rechten Kräften keine Chance für ausländerfeindliche Hetze zu erlauben. Ihm ist es zu verdanken, dass bereits nach kurzer Zeit sich weitere Bürger bereit erklärten, in dieser Bürgerinitiative aktiv mitzuwirken, sodass mittlerweile ca. 15 Personen darin direkt mitwirken und darüber hinaus weitere Unterstützer gewonnen werden konnten. So entstand ein breites Bürgerbündnis von Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Bindungen.

Wegen seines persönlichen, uneigennützigen Engagements wurde er auch als Moderator des Runden Tisches gewählt, an dem alle verantwortlichen Behörden und staatlichen Einrichtungen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Bürger des Wohngebiets ihre Unterstützungsaktivitäten für das Salvador-Allende-Haus, dem Heim für Flüchtlinge, koordinieren. Persönlich setzte er sich sehr dafür ein, dass es zu einer engen Kooperation mit den Schulen im Wohngebiet gekommen ist.

Uli Haas wird am Runden Tisch vorbehaltlos als Autorität anerkannt und wirkt auf alle Beteiligten inspirierend. Hervorzuheben ist, dass er ständig im persönlichen Kontakt mit dem Bezirksamt und anderen Verantwortlichen im Bezirk, so z. B. mit dem Zentrum für Demokratie, mit den Abgeordneten, mit der Bezirksverordnetenversammlung und deren Gremien steht. Er sucht auch die Erfahrungen bei anderen Flüchtlingsheimen, um diese im Allende-Viertel zu berücksichtigen. Auch mit dem Träger des Flüchtlingsheims, dem Evangelischen Jugend- und Sozialwerk, hat er sowohl auf Leitungsebene als auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen konstruktiven, kameradschaftlichen und unkomplizierten Kontakt. Er genießt unter allen ein hohes Ansehen.

Er sorgte initiativreich dafür, dass dem Heim übergebene gesponserte Einladungen zu Kultur- und Sportveranstaltungen bei den Heimbewohnern große Zustimmung und Freude auslösten, organisierte die aufmerksame Betreuung der Kinder und Jugendlichen durch Mitglieder der Bürgerinitiative. Besonders wichtig ist, dass er die nachhaltige Betreuung der Flüchtlinge und ihrer Familien und Kinder durch die Förderung des ehrenamtlichen Engagements vieler Bürger im Auge hat und auch fördert. Alles in allem hat Ulrich Haas maßgeblich dazu beigetragen, dass sich im Allende-Viertel unseres Bezirkes eine Atmosphäre der Freundlichkeit gegenüber Flüchtlingen entwickelt hat, die beispielhaft in Berlin ist.

Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick ehrt Herrn Ulrich Haas mit dem Preis für Zivilcourage 2013.

Und als ich dem Ulrich Haas diese freudige Nachricht überbringen wollte und Ihn auch fragen wollte, ob er denn heute Zeit habe, habe ich Ihn mehrfach nicht erreicht. Sie können sich sicherlich vorstellen, was mir seine Frau gesagt hat, wo er denn ist – er war genau dort.

und übergibt die Auszeichnung.

Herr Haas bedankt sich und betont, dass er den Preis im Namen der Bürgerinitiative entgegennehme.

Es erfolgt der Eintritt in die Tagesordnung. Der BzVV begrüßt nochmals allen Anwesenden im Einzelnen und im Besonderen die neuen BzV Frau Karge und Herrn Thies. Er informiert über die krankheitsbedingte Abwesenheit des Herrn BzStR Klemm und wünscht ihm alsbaldige Genesung. Im Weiteren gratuliert er Frau Flader zu ihren bereits stattgefundenen runden Geburtstag.

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 1 Organisatorische Mitteilungen (1063 KB)    
Anlage 2 2 Gedenken BzV Feya Ojeda (4049 KB)    
Anlage 3 3 Preisverleihung (1) (3412 KB)    
Anlage 4 4 Preisverleihung (2) (4049 KB)    

 
 

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