Auszug - Entsorgung von Hundekot an relevanten Stellen im Bezirk
Herr Durinke
begründet die Ausschussempfehlung. Der Ausschuss hat den Antrag intensiv und
emotional beraten. Der Ausschuss sieht den Hundekot im Straßenland als
gravierendes Problem an. Besonders diskutiert wurde die Frage, ob es sich
hierbei um Sondermüll handelt, welcher dann nur kostenintensiv zu entsorgen
wäre und wie eine Kostenneutralität für den Bezirk erzielt werden könnte. Es
wurde darauf verwiesen, dass eine Aufstellung von Behältern mit Werbung in
Grünanlagen nicht möglich wäre. Der Ausschuss ist sich bewusst, dass die Kostenneutralität
sich nicht auf den Personaleinsatz beziehen kann, welcher den Beschluss
bearbeiten wird. Es wird um die Zustimmung gebeten. Aussprache: Herr Leiß: Er werde jetzt gegen die Empfehlung sprechen. Das
Bezirksamt hat eindringlich aufgezeigt, dass es in Grünlagen die Problematik
Hundekot als nicht gravierend ansehe. Das Bezirksamt hat eine Einladung zur
Einweihung eines für die Bezirke Tempelhof-Schöneberg und
Charlottenburg-Wilmersdorf kostenlosen, einjährigen Pilotprojektes erhalten.
Einladende sind die Berliner Stadtreinigung und die Fa. WALL. Dieses
Pilotprojekt sollte abgewartet werden, da auch die Beschlussempfehlung ein
Pilotprojekt verlange. Auf die nur scheinbare Kostenneutralität hat Herr
Durinke bereits hingewiesen. Nach § 6 (3) des Grünanlagengesetzes haben die
Hundehalter den Kot ihrer Hunde zu entsorgen. Da Werbung kein überwiegend
öffentliches Interesse darstellt, wäre eine Aufstellung der Behälter mit
Werbung in Grünanlagen unzulässig. Ein Antrag, dass das Bezirksamt weitere Einnahmequellen (u. a. Werbung) sich erschließen
möge, wurde am Anfang dieser Wahlperiode durch die BVV abgelehnt. Der Beschluss
der vorliegenden Beschlussempfehlung würde der damaligen Beschlusslage
widersprechen. Herr Förster: Die gleiche Diskussion fand schon einmal hier vor 2
Jahren statt. Damals wurde der FDP-Antrag abgelehnt. Er freue sich über das
Umdenken. Damals wurde aber ein Beschluss für ein Pilotprojekt in Baumschulenweg
(Ernststraße) zu Wege gebracht, dass die Aufstellung von Beutelspendern
beinhaltete. Dafür gab es sogar schon Sponsoren (u.a. Hausgemeinschaft). Es
wird bis heute auf die Genehmigung zur Aufstellung gewartet. So kann auch
bürgerschaftliches Engagement behindert werden. Für die Umsetzung im Rahmen von
Kompensationsgeschäften etc. müsste sich das Bezirksamt dann Gedanken machen.
Die Beschlussempfehlung wird unterstützt, aber dann muss auch eine
Beschlusskontrolle durch die Ausschüsse erfolgen. Herr Durinke: Es
lohnt sich an Pilotprojekten zu beteiligen, auch wenn es bereits vergleichbare
Pilotprojekte gibt. Wenn die Beseitigung von Hundekot im Straßenland als
Problem begriffen wird und man erkennt, dass der Bezirk keine Mittel dafür hat,
warum soll man dann nicht die sich gerade zurzeit bietenden privaten
Finanzierungsangebote für ein Pilotprojekt nutzen. Die Beschlussempfehlung
verlangt nicht vom Bezirksamt, die Finanzierung mittels Werbung zu realisieren.
Vielleicht gibt es auch andere Lösungen, wie z. B. Finanzierung durch
Interessensgemeinschaften in den Einkaufsstraßen ohne Werbung. Zu den
Grünanlagen: Ja, auch der Treptower Park wird durch die Beschlussempfehlung
genannt. Es gibt aber auch im Treptower Park öffentliche Straßen, die ein
Aufstellen der Beutelspender wahrscheinlich zulassen. Selbst wenn ein
Schlussbericht sagt, dass nur in der Altstadt der Beschluss umgesetzt werden
konnte, wäre dem Anliegen geholfen. Hinsichtlich der Kosten für das Personal
des Bezirksamtes muss man doch feststellen, dass jede gestellte mündliche
Anfrage Personalkosten verursacht. Wenn man diese Kosten vermeiden will, dann
sollte man diese Sitzung sofort abbrechen. Er bitte nochmals um Zustimmung. Herr Bartsch: Er
hoffe, dass der Mittels Zwischenruf gefallene Vergleich mit den Stolpersteinen
ironisch gemeint gewesen sei. Die derartige Verwendung von eindeutig belegten
Begriffen sollte zukünftig unterbleiben. Herr Franzke: Wenn
Herr Durinke und/oder das Bezirksamt erklären können, wie durch einen solchen
Beschluss großflächige Werbung vermieden werden kann, bzw. nicht die Öffnung
einer Hintertür dafür erfolgt, dann könne auch er über eine Zustimmung
nachdenken. Abstimmung: Mit 29 Dafürstimmen, bei 23 Nein-Stimmen wird die Beschlussempfehlung angenommen. Damit ist der Antrag der CDU-Fraktion i. g. F. beschlossen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich dafür einzusetzen, dass - für den Bezirk kostenneutral - versuchsweise im Treptower Park, in der Altstadt Köpenick und in den Einkaufsstraßen des Bezirks Hundekotbehälter mit Entsorgungsmöglichkeit aufgestellt werden und die regelmäßige Entsorgung der Abfälle gewährleistet wird. Abstimmungsergebnis: dafür: 29. dagegen: 23. Enthaltung: 0.
Realisierung: (siehe Mitteilungen des Vorstehers (MdV) und sofern eingestellt in den Anlagen zur Drucksache) 11.04.11 ZB VI-53 lfd. Nr. 4593 (Rückstufung auf der 51. BVV am 26.05.2011)
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksverordnetenversammlung | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/-in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen (ehemals Kleine) |