Auszug - Nachtflug Flughafen Schönefeld
Nachfragen zur schriftlichen Beantwortung: Frau Reichardt: Sie danke dem Bezirksamt für die Beantwortung. Es sind aber noch Fragen
offen geblieben, nicht nur inhaltlich, sondern auch zur Art und Weise der
Beantwortung. In der Fraktion habe man sich aber darauf verständigt, die
Debatte dazu im Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr zu führen, da dies als
zielführender angesehen wird. Herr Sauerteig: Aus der Beantwortung ergeben sich sehr viele Fragen. Warum erfolgte die
Beantwortung durch den Bereich Stadtplanung, da es doch in der Hauptsache um
die Problematik Lärm ging und dafür wird die Zuständigkeit beim BzStR Schneider
gesehen? Wie nimmt das Bezirksamt seine Fürsorgepflicht für die Bürger wahr?
Auf Grund der Beantwortung habe er so seine Zweifel an der Wahrnehmung der
Fürsorgepflicht. Die erste Frage wurde sehr lapidar beantwortet. Zu 2. stellt
sich die Frage, warum nicht beim Senat nachgefragt wurde? Entgegen der
Behauptung, dass die Unterlagen erst seit Oktober zur Verfügung standen, muss
gesagt werden, dass seit dem Sommer bei der Senatsverwaltung im Netz die
Unterlagen einsehbar waren. Zu 6. Warum hat man sich nicht mit der Initiative
Brandenburger Bürgermeister auseinandergesetzt, wo man doch so ein gutes
Verhältnis habe? Oder - seit 9. Oktober gibt es ein Dialogforum im Netz, in dem
ein Offener Brief an Ministerpräsident Platzeck und den Regierenden
Bürgermeister von Berlin diskutiert wird. Warum sind dem Bezirksamt diese
Initiativen scheinbar nicht bekannt? Auf Grund der Antwort zur 10. Frage habe
er den Eindruck, dass das Bezirksamt die Hände in die Tasche steckt und zusehe.
Andere Bezirksämter sind wesentlich aktiver. Er gehe davon aus, dass diese und
weitere Fragen im Ausschuss beantwortet werden. Herr BzStR Hölmer: Wer vom Bezirksamt eine Große Anfrage beantwortet, muss die BVV schon
dem Bezirksamt überlassen. Er habe den Eindruck, dass es in der Fraktion
B´90Grüne ein Missverständnis darüber gibt, was in diesem Verfahren behandelt
werde und was nicht und was dabei die Aufgabe des Bezirksamtes ist. Momentan
gibt es kein Nachtflugverbot in Schönefeld. Nachtflüge sind erlaubt. Somit habe
man eine potentielle Verbesserung der Situation für die Bevölkerung zum
Gegenstand. Per Gerichtsentscheid habe man jetzt schon Klarheit, dass es ein
Nachtflugverbot geben wird. Verhandelt werden momentan nur noch die Randzeiten.
Nur darum geht es noch. Der Bezirk ist hier als Träger öffentlicher Belange und
als Eigentümer von Liegenschaften involviert. Somit müssen das Stadtplanungsamt
federführend für den Bezirk eine vernünftige Stellungnahme bis zum Januar 2008
erarbeiten und BzStR Schneider bezüglich der betroffenen Liegenschaften bis zum
12. Dezember 2007. Beides ist in Arbeit und es werde der BVV versichert, dass
die Stellungnahmen im Interesse des Bezirkes verantwortungsvoll erarbeitet
werden. Nachvollziehbar ist nicht die Behauptung, der Bezirk ist nicht in die
Diskussionsprozesse eingebunden. Der Bezirk arbeitet im Dialog-Forum, in allen
Arbeitsgruppen mit. Man habe so Kontakte zu allen Umlandgemeinden und man ist
in den Diskussionen, Beschlüssen etc., die dort geführt werden, eingebunden.
Man vertrete dort sogar zum Teil andere Berliner Bezirke. Herr Schild:
In einem Punkt möchte er den Ausführungen des BzStR widersprechen. So, wie das
Planfeststellungsverfahren es derzeit vorsieht, wird es keine Verbesserung
durch das Nachtflugverbot für die Bevölkerung geben. Derzeit gibt es die
Bestrebungen, gerade in den Randzonen (22.00-24.00 und 05.00-06.00 Uhr), die
Flugbewegungen erheblich auszuweiten. Herr Bartsch: Auf die Anmerkungen von Herrn Sauerteig eingehend,
habe er den Eindruck, dass die Antwort auch sehr umfassend hätte sein können
und Herr Sauerteig wäre immer noch nicht zufrieden, da er grundsätzlich gegen
den Flughafen sei. Es ist doch auch allgemein unbestritten, dass derjenige, der
ein Gutachtenauftrag erhält, dem Beauftragenden wohl gesonnen ist, da dies
sonst sein letzter Auftrag gewesen ist. Selbstverständlich müssen die
Interessen der Bürger, was den Lärmschutz betrifft, gewahrt werden und die
Nachtflugproblematik thematisiert werden. Ansonsten muss darauf geachtet
werden, dass die wirtschaftlichen Chancen, die der Flughafen bietet, auch durch
den Bezirk genutzt werden und darüber sollte viel öfter diskutiert werden. Der BzVV stellt die Beantwortung der Großen Anfrage fest. |
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