Auszug - Online-Umfrage Schwerpunkte Bibliotheksanschaffungen
BzVV: Hier
gibt es einen Änderungsantrag von der SPD-Fraktion. Aussprache: Frau Kappel: Der
Ausschuss für Bildung und Bürgerdienste hat den Antrag abgelehnt mit der
Maßgabe, dass der Ausschuss festgestellt hat, dass eine Online-Umfrage nicht
der Realität entspricht, weil nicht alle Bürger an einer Online-Umfrage
beteiligt werden. Herr Igel: Das Ergebnis der Ausschusssitzung hat ihn verwundert.
Bibliotheken sind Orte der Kultur und der Dienstleistung durch das Setzen von
Schwerpunkten, wie das Anschaffen von Buchreihen, von Kinderbuchliteratur oder
Ähnlichem. Man kann dieses auch mit Veranstaltungen in den Bibliotheken
begleiten, um diese Schwerpunkte in der Anschaffungspolitik der Bibliotheken
damit auch deutlich zu machen und die Nutzer dafür speziell zu interessieren.
Bisher war bei der Schwerpunktsetzung der Nutzer der Bibliothek nicht
beteiligt. Mit dem Antrag wollte die SPD-Fraktion – und das habe sie durchaus
mit einer Art der Bürgerbeteiligung verknüpft – die Nutzer der Bibliotheken
beteiligen an der Diskussion über mögliche Schwerpunkte. Im Wege einer zunächst
Online-Umfrage sollten verschiedene Schwerpunkte vorgeschlagen werden.
Schwerpunkte, die durchaus von den Bibliothekaren vorgegeben werden. Die Nutzer
sollten dann tatsächlich über das Internet entscheiden. Unsere Bibliotheken
sind mit Internetzugängen ausgestattet, deshalb verstehe er die Entscheidung
des Ausschusses nicht. Das heißt, die Nutzer könnten in der Bibliothek selbst
am Computer darüber abstimmen. Es ist im Übrigen eine gängige Praxis,
Bürgerbeteiligungsverfahren zum großen Teil über das Internet abzuwickeln. Als
Legitimation könnten Daten der Nutzer eingegeben werden, hier wären es die
Daten aus dem Bibliotheksausweis. Der Ausschuss wollte dieser neuen Technik
nicht folgen. Wenn er Frau Kappel richtig verstanden habe, dann lehnt der
Ausschuss den Weg der Online-Umfrage ab. Deshalb hat sich die SPD-Fraktion
entschieden, dieses offen zu lassen und den Änderungsantrag eingebracht, aus
dem Betreff und dem Antragstext „Online-„ zu streichen, um damit dem Bezirksamt
die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, wie zu verfahren ist. In
diesem Sinne bitte er um Zustimmung zum Änderungsantrag. Herr Voigt: Der Änderungsantrag der SPD ist nicht eindeutig, in
welcher Art und Weise die Umfrage durchgeführt werden soll (Straßenumfrage,
Zulassung internationaler Internet-Nutzer). Er halte deshalb eine
Rücküberweisung für notwendig. Wenn das nicht möglich sein sollte, sei er für
die Ablehnung des Antrages. Herr Sievers: Der Änderungsantrag der SPD löst das Grundproblem
nicht. Das, was Frau Kappel aus dem Ausschuss berichtet hat, war sicherlich der
zentrale Grund, aber nicht der einzige Grund. Die Bibliotheksstruktur in
Treptow-Köpenick muss sich auf Grund der massiven Kürzungen im Bereich der Bibliotheken
radikal ändern. Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber Kindern, deren
Kiezbücherei zumachen muss, anders wird es ja bei den vorliegenden
Finanzmittelzahlen kaum gehen, werden eine Feigenblattumfrage kaum zur Kenntnis
nehmen. Bürgerbeteiligungen sind gut und schön, aber das bringt nichts. Das
Gegenteil von schlecht ist ja bekanntlich nicht gut, sondern gut gemeint und
genau das trifft auf diesen Antrag zu. BzV Herr Igel: An Herrn Voigt: Er glaube nicht, dass das dies die
erste Umfrage ist, die je in diesem Bezirk gemacht wurde. Eine Umfrage kann man
mit verschiedenen Methoden durchführen. Die Online-Umfrage schien der
einfachste Weg zu sein. Dieses steht ja nunmehr nicht mehr zur Debatte.
Natürlich, Herr Sievers, ist es aufwendiger, wenn man eine Umfrage macht. Aber
ich hatte schon vorher gesagt, dass Bibliotheken nicht nur Orte der Kultur
sondern auch Orte der Dienstleistung sind. Herr Sievers: Für die Fraktion B´90Grüne endet natürlich die
Bürgerbeteiligung auch nicht mit dem Haushalt. Es geht nur darum, dass im
Antragstext geschrieben steht: „Bürgerbeteiligung am Haushalt 2008“ und die ist
gelaufen. Frau Kappel: Das Problem liegt nicht an der Bürgerbeteiligung
sondern das Problem ist die Online-Umfrage. Nicht jeder kann mit dem Medium
Internet umgehen. Mit dem Änderungsantrag, dass das Amt selber entscheiden
kann, könne sie mitgehen. Abstimmung ÄA: 43/10/2. Herr Sievers zur GO: Er habe gehört, dass von Herrn Voigt der Antrag
gestellt worden ist, die Drucksache zurück in den Ausschuss zu geben. Sonst
besteht die Gefahr einer Klage. BzVV: Also, der Änderungsantrag hat eine qualifizierte Mehrheit gefunden.
Damit haben wurde die ablehnende Beschlussempfehlung ersetzt. Jetzt befindet
die BVV über die geänderte Beschlussempfehlung mit den entsprechenden
Konsequenzen. Ansonsten ist das Prozedere bekannt für Beschwerden über die
Geschäftsführung des Vorstehers. Dann kann man im Ältestenrat darüber reden. Abstimmung BE i. g. F.: 43/7/2 Damit ist der geänderte Antrag angenommen worden. Es wird folgender Beschluss gefasst: Das Bezirksamt wird ersucht, im Rahmen der Bürgerbeteiligung am Bezirkshaushalt den Bürgerinnen und Bürgern des Bezirks mit einer Umfrage die Möglichkeit zu geben, bei möglichen Schwerpunktsetzungen bei Medienanschaffungen für die Bibliotheken im Jahre 2008 mitzuwirken. Abstimmungsergebnis: dafür: 43. dagegen: 7. Enthaltung: 2.
Realisierung: (siehe Mitteilungen des Vorstehers (MdV) und sofern eingestellt in den Anlagen zur Drucksache)
29.10.08 ZB VI-23 lfd. Nr. 1632 13.04.10 SB VI-41 lfd. Nr. 3015 |
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