03/2023-CHARKIW – In Solidarität verbunden

26. Februar 2023: Zerstörter russischer Panzer vor der russischen Botschaft zu Berlin

26. Februar 2023: Zerstörter russischer Panzer vor der russischen Botschaft zu Berlin

Charkiw / März 2023

Die Solidarität mit unserer ukrainischen Partnerstadt reißt nicht ab. Auch ein Jahr nach Ausbruch des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf sein Nachbarland findet die Unterstützung der Ukraine die mehrheitliche Unterstützung der deutschen Bevölkerung.

Nach wie vor sieht sich Charkiw gezielten Attacken auf seine kritische Infrastruktur ausgesetzt. Mit Blick auf die aktuelle Sicherstellung der Strom-, Wasser- und Energieversorgung, aber auch auf den Wiederaufbau nach Beendigung des Krieges, gilt es, die Spendenbereitschaft unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger wachzuhalten.

Magische Grenze geknackt

Im Rahmen seiner „Charkiw-Hilfe“ hat der Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf e.V. ein Spendenkonto eingerichtet. Dass die auf dem Konto eingegangene Summe inzwischen sechsstellig ist, ist von hohem Symbolwert. Mit Stand 28. Februar 2023 vermeldet der Städtepartnerschaftsverein die erfreuliche Zahl: 102.118,05 Euro.

So kann und so soll es weitergehen, daher ruft der Verein weiterhin zu Spenden auf:

IBAN: DE27100500001010004405
BIC-/SWIFT-Code: BELADEBEXXX
Stichwort „Charkiw-Hilfe“

Sattelzug, der mithilfe einer Spende des Städtepartnerschaftsvereins erworben werden konnte

Sattelzug, der mithilfe einer Spende des Städtepartnerschaftsvereins erworben werden konnte

Links: London Underground 1942 / Rechts: Charkiw Metro 2022

Links: London Underground 1942 / Rechts: Charkiw Metro 2022

Mitgliederversammlung des Städtepartnerschaftsvereins

Im Rahmen einer Mitgliederversammlung gab das aus Charkiw stammende Vorstandsmitglied Olga Pischel am 23. März 2023 einen Rechenschaftsbericht über die zahlreichen Ukraine-bezogenen Vereinsaktivitäten ab, beginnend mit März 2022.

Seitdem hat eine Vielzahl von Hilfstransporten dazu beigetragen, den Kriegsalltag der Menschen in der Partnerstadt erträglicher zu gestalten. Geliefert wurden vor Ort dringend benötigte Artikel: Medikamente, Krankenhausbedarf, Babynahrung, Konserven mit haltbaren Nahrungsmitteln, Batterien, Schlafsäcke, Matratzen, Isomatten, Taschen- und Stirnlampen, Batterien, und vieles mehr. Der Zehlendorfer Orthopädiemechanik-Meister Klaus Dittmer stiftete eine große Zahl an Prothesenteilen. Die vor Ort dringend benötigten Prothesen kamen dem führenden Institut für Prothesenversorgung in Charkiw zugute.

Dank einer großzügigen Spende des Martin-Luther-Krankenhauses konnten medizinische Geräte in die Ukraine transportiert werden, darunter Beatmungs- und Röntgengeräte. „Die Kosten für den Transport zum Warenlager wie der weitere Transport in die Ukraine wird aus den Spendengeldern finanziert“, erklärt der SPV hierzu auf der Vereinswebseite. Vor Ort wurden die Geräte den medizinischen Einrichtungen vom städtischen Departement für Gesundheitswesen zugeteilt.

Seit März 2023 unterstützt der Verein mit monatlichen Zuwendungen in Höhe von 1.000,- € ein Kindertanz- und Freizeitstudio, das in einer ehemaligen Tiefgarage Kinder und Jugendliche aus Charkiw unterrichtet.

Bei seinen Hilfsaktivitäten konnte der Verein auf die Unterstützung mehrerer zivilgesellschaftlicher Partnerorganisationen hierzulande und im Zielgebiet bauen.

Der Bericht von Olga Pischel wurde auf der Webseite des Städtepartnerschaftsvereins veröffentlicht.

Sattelzug, der mithilfe einer Spende des Städtepartnerschaftsvereins erworben werden konnte

Sattelzug, der mithilfe einer Spende des Städtepartnerschaftsvereins erworben werden konnte

Aktuelle Vereinsaktivitäten

„Eine sehr gute Nachricht zu Beginn“, kündigt der Verein einen aktuellen Textbeitrag auf seiner Webseite an: Demnach sei es dem Technischen Hilfswerk in Charkiw „nun endlich gelungen“, mithilfe einer Vereins-Kofinanzierung eine Sattelzugmaschine anzuschaffen, „die alle Anforderungen erfüllt und hoffentlich lange und sicher im Einsatz bleibt“. Nutznießer ist der Katastrophenschutz der Stadt Charkiw.

Vorläufig unterstützt der Verein weiterhin eine Suppenküche in Charkiw, wenngleich in einem geringeren Umfang als bisher. Zur Begründung schreibt der SPV, „dass die Suppenküche durch die mediale Aufmerksamkeit jetzt leichter an andere finanzielle Hilfe kommt“. In einem Schreiben vom 30. Dezember 2022 hatte die Wohltätigkeitsstiftung „Pekelna Kuhnya“ dem Städtepartnerschaftsverein und namentlich Olga Pischel herzlich für die humanitäre Unterstützung gedankt.

Café Kyjiw in der Karl-Marx-Allee

Zumindest für vier Tage, beginnend mit dem 24. Februar 2023, dem ersten Jahrestag des Angriffs, verwandelte sich das geschichtsträchtige „Café Moskau“ in der Karl-Marx-Allee (Bezirk Mitte) in ein „Café Kyjiw“. Unter dem Motto „Wir wählen die Freiheit“ – historische Reminiszenzen waren hier durchaus beabsichtigt – organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung am 27. Februar einen ganztägigen Veranstaltungsmarathon mit Workshops, Vorträgen, Diskussionen, Salons, Kultur, Kunsthandwerk und Kulinarik. Alle bedeutenden Städte der Ukraine hatten Gelegenheit, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren, darunter natürlich auch die Millionenstadt Charkiw.

27. Februar 2023: "Café Kyjiw", Karl-Marx-Allee (B-Mitte)

27. Februar 2023: "Café Kyjiw", Karl-Marx-Allee (B-Mitte)