Auszug - Treptow-Köpenick gegen Homophobie  

 
 
27. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 14.7
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: überwiesen
Datum: Do, 26.02.2009 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 21:30 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
VI/0996 Treptow-Köpenick gegen Homophobie
   
 
Status:öffentlichVorgang/Beschluss:672/31/09
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDBzBmin
Verfasser:1. Alexander Freier
2. Karin Zehrer
Schöttler, Gabriele
Drucksache-Art:AntragSchlussbericht in MdV

Aussprache:

Aussprache:

Herr BzV Freier: Er möchte, dass sich alle Anwesenden für ein homophobiefreies Treptow-Köpenick einzusetzen. Gewalt und Ausgrenzung von Schwulen, Lesbi, Trans- und Intersexuellen ist leider immer noch etwas Alltägliches. Muss dies so sein? Nein. Wenn gleichgeschlechtliche Liebe vorhanden ist, bedeutet dies vor allem eins, ein Riesenberg Probleme und Ängste. Es folgt ein Kampf um Anerkennung durch die Lebenswelt und um die eigene Identität, ein Ringen für Respekt und gegen homophobe Vorurteile und Ängste der Eltern, Freunde, Bekannte und im Job. Diese gehen einher mit den vorherrschenden Geschlechterrollen. Schwule Männer sind per se weiblich oder Tunten, lesbische Frauen nicht weiblich oder Männerhasserinnen, um einige zu nennen. Eine Studie mit 24000 schwulen Männern hatte zum Ergebnis, dass jeder Dritte in den letzten 12 Monaten physische oder psychische Gewalt erfahren hatte. Bei den unter 18-Jährigen waren es sogar 2/3 aller Befragten. Gerade junge Menschen verzweifeln an ihrer Situation und verlieren die Kraft, dagegen zu kämpfen. Sie Suizidrate liegt sieben Mal höher als bei gleichaltrigen Heterosexuellen. Leben sie in einem Umfeld, in dem ihre andere Sexualität anerkannt wird, verringern sich die Probleme auf den allgemeinen Durchschnitt. Jeder erinnert sich an seine erste Liebe, wie glücklich man darüber war und dies auch allen zeigen wollte, wie stolz man auf die Partnerin oder Partner war. Es gehört immer noch Mut dazu, in der Öffentlichkeit als homosexuelles Paar sichtbar zu sein. Der Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers sondern die Situation in der er lebt“ von Rosa von Braunheim aus den 70er Jahren ist trotz aller positiver gesellschaftlicher Veränderungen noch aktuell. In diesem Sinne gilt es etwas zu unternehmen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen auf die Thematik noch stärker aufmerksam gemacht werden. Es gilt noch stärker für Vielfalt und gegen Diskriminierung einzutreten. Da die Thematik auch noch stärker im Ausschuss beraten werden soll, wird die Überweisung in den A. f. SozGes beantragt. Herr BzV Wohlfeil: Ja, dieses Thema ist wichtig. Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich in ihrem Umgang mit Minderheiten. Bei allen erzielten Erfolgen gibt es bis heute keine rechtliche Gleichstellung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transidenten. Es ist sinnvoll, Menschen über ihre eigene Identität und eigene Wahrnehmung und gesellschaftliche Umstände zu definieren und die zweigeschlechtliche Wirklichkeit in Frage zu stellen. Einige Punkte des Antrages sind noch unklar: Nur ein Link? Welche Projekte sollen unterstützt werden? Wie kann die Thematik in Jugendfreizeitstätten verstärkt unterstützt werden? Das Hissen der Regenbogenflagge wurde bisher nicht von den großen Fraktionen unterstützt. Es besteht also auch Beratungsbedarf für den JHA. Solange sich zwei Männer es sich nicht trauen, am Bahnhof Schöneweide zu küssen, solange besteht auch Handlungsbedarf. Herr BzV Worm: Er bewundere den Mut von Herrn Freier, mit welcher Eloquenz er hier das Thema eingebracht hat und aufs Tableau bringt, genauso den Einsatz für HIV-Infizierte zur Umsetzung globalen Denkens in kommunale Tätigkeit. Er möge deshalb den Änderungsantrag nicht falsch verstehen. Seine Fraktion unterstütze das Anliegen. Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit sowie der Jugendhilfeausschuss sind Ausschüsse in denen man die Anträge zusammenführen kann.

Abstimmung Überweisung SozGes (ff) und JHA:               Mehrheitlich bei 2 Gegenstimmen beschlossen.

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Überweisung in den A. f. SozGes (ff) und JHA

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

Überweisung: dafür:              mehrheitlich              dagegen:              2.              Enthaltung:              0.


 
 

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