Auszug - Umbenennung einer Stabsstelle Geschäftsbereich der Bezirksbürgermeisterin
Aussprache: Herr
Voigt: Die NPD begrüßt, dass das
Bezirksamt die Anregung der NPD-Fraktion vom 17.04.2007 gefolgt ist, die
bisherige Ausländerbeauftragte in Bezirks- und Integrationsbeauftragte, d. h.
überhaupt einmal eine Umbenennung durchführen zu wollen. Aber mit dem Begriff
„Bezirks- und Integrationsbeauftragte“ hat das Bezirksamt
inhaltlich eine falsche Aufgabenstellung vorgegeben. Denn angesichts von 4,2 %
Ausländern im Bezirk sollte die BVV hier die Weichen stellen, dass wir nicht
eines Tages in einem Bezirk wie Wedding oder Kreuzberg leben und aus diesem
Grunde erinnert die NPD-Fraktion daran, dass eine Umbenennung in
„Ausländerrückführungsbeauftragte“ erfolgen sollte. Er appelliere
daran, bevor das Bezirksamt bei der nächsten Wahl die Quittung für ihr
Verhalten bekommt, jetzt zu handeln, bevor es zu spät ist. Völker sind bunt.
Der weltweit geförderte „Einheitsmensch“ einer multikulturellen
Gesellschaft hingegen ist farblos. Frau
Schöttler: Der Bezirk
Treptow-Köpenick hat eine hervorragende Integrationspolitik. Bisher hieß die
Beauftragte „Ausländerbeauftragte“. In der Zwischenzeit geht es
aber vielmehr um Menschen mit Migrationshintergrund. Deshalb hat das Bezirksamt
in Fortführung des Konzepts zur Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund, mit Handlungsfeldern, wie Förderung der sprachlichen und
schulischen Integration, Förderung der beruflichen und Arbeitsmarktintegration
und der Selbstständigkeit u.a. sich dafür entschieden, die Ausländerbeauftragte
in „Bezirkliche/r Integrationsbeauftragte/r“ umzubenennen, was dann
auch den Realitäten der Aufgaben entspricht. Den Herren
der NPD-Fraktion möchte sie nur sagen, dass es in dieser
Bezirksverordnetenversammlung ein Stimmenverhältnis zu ihren Anträgen gibt von
3 Stimmen ja, 52 Stimmen nein. Wenn das Bezirksamt zu diesem Thema einen Antrag
einbringt, gibt es 52 Ja-Stimmen und 3 Nein-Stimmen und die von einer Partei
oder Mitgliedern einer Partei, die sie für zutiefst undemokratisch halte und
deshalb kann sie mit einem solchen Abstimmungsverhalten sehr gut leben. Herr Bräuniger:
Er ist sich sicher, dass in diesem
Bezirk viele Menschen die Arbeit einer Ausländerrückführungsbeauftragten
unterstützen würden und er denke, täglich werden es mehr, wenn das Bezirksamt
so weitermache. Herr
Voigt: Also, in der NPD-Fraktion geht
es demokratisch zu. Es ist jedem seine freie Entscheidung, wann er sich meldet.
Wir üben keinen Druck aus auf die Fraktion, wie das offenbar hier im Hause ist
und sie sich damit rühmen, Ergebnisse herbeizuführen, wie das vielleicht in der
Volkskammer noch üblich war, aber es wird sich auch hier ändern. Er müsse der
Frau Bürgermeisterin mit aller Deutlichkeit sagen, dass er Vertreter seiner
Partei ist, sie aber Bürgermeisterin und habe alle Bürger von Treptow-Köpenick
zu vertreten. Er weise entschieden zurück, ständig die Mitglieder und die fast
6000 Wähler seiner Partei in Treptow-Köpenick als antidemokratisch zu
bezeichnen. Die hier kreativ mitarbeitende NPD-Fraktion hat keinerlei
Beschimpfungen durch die Bürgermeisterin verdient, die die Bürgermeisterin aller
zu sein hat. Herr
BzStR Simdorn: Wenn Herr Voigt eine
Sitzung einer Bezirksverordnetenversammlung in einer demokratischen
Bundesrepublik Deutschland mit der Volkskammer vergleicht, dann ist ein Ende
erreicht. Das werde er sich von Herrn Voigt nicht bieten lassen. Ganz im
Gegensatz zu ihm habe er seine Auseinandersetzung mit dem DDR-Regime führen
dürfen und erheblich härter zu büßen gehabt, als Herr Voigt jemals in einer
Demokratie büßen werde. So einen Vergleich lasse er sich von Herrn Voigt nicht
bieten. Es ist ein Schlag ins Gesicht der Opferverbände, die in der DDR in
Gefängnissen gesessen haben. Wenn sich jemand, der sich auf Tradition beruft
wie die NPD-Fraktion, hier hinstellt und über Auslandseinsätze deutscher
Soldaten schwadroniert, dann ist das ein Treppenwitz der Geschichte. Herr
Bartsch: Er habe den Eindruck, dass
nach der Sommerpause die 3 Herren der rechten Bankreihe die demokratischen
Parteien aus der Reserve locken wollen. Er denke, dass die neuerliche überregionale Diskussion eine
große Rolle spielt, ob man gegen diese Partei vielleicht wieder ein
Verbotsverfahren anstreben sollte, auf Grund ihrer ganz klaren
antidemokratischen Verhaltensweisen. Anders kann er sich das Verhalten dieser
Kollegen nicht erklären. Das Wort
„Ausländerrückführungsbeauftragte“ ist verabscheuungswürdig und
zeigt ganz klar den Hintergrund, den die Männer dort hinten verfolgen. Er ist
nichts anderes als zutiefst rassistisch und fremdenfeindlich. Und diese Herren
dort hinten sind die geistigen Brandstifter von Menschen, die andere Menschen
in unserem Bezirk durch die Straßen jagen. Herr
Voigt: Das hat ja noch gefehlt, dass
die Debatte von Müggeln und die Verbotsdebatte in die Sitzung hineingetragen
wird. Genauso wenig wie Müggeln etwas mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat,
genauso wenig hat das Verhalten der BzV heute hier was mit Demokratie zu tun.
Sie sollten mal den heutigen Stern lesen, um zu wissen, was sich dort
tatsächlich abgespielt hat. Er finde es schon ungeheuerlich, wenn jede
Möglichkeit genutzt wird, die NPD in eine Ecke zu stellen und versuchen zu
beschimpfen. Die NPD-Fraktion werde sich öffentlich dagegen wehren und die
Bürger über diese Zustände hier sehr wohl unterrichten. GO-Antrag
Herr Wohlfeil: Erspare sich die BVV
den weiteren Verlauf der verabscheuungswürdigen Debatte. Kehre man zur
Kommunalpolitik zurück. Er beantrage den Schluss der Debatte. Herr
Voigt gegen den Antrag: Zumindest die
Geschäftsordnung sieht noch eine gewisse demokratische Grundlage vor. Die
NPD-Fraktion macht von ihrem Recht Gebrauch, dagegen reden zu können. Er sei
gespannt, ob die Fraktionen das die nächsten 5 Jahre durchhalten werden, jedes
Mal, wenn es interessant wird, „Schluss der Debatte“ zu fordern. Abstimmung GO-Antrag: Bei 3 Gegenstimmen wird der GO-Antrag angenommen. Abstimmung Vorlage zur Kenntnisnahme: Mehrheitlich
angenommen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Die Bezirksverordnetenversammlung nimmt den in der 38. Sitzung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick am 24.07.2007 gefassten Beschluss Nr. 77/2007 über die Umbenennung einer Stabsstelle Geschäftsbereich der Bezirksbürgermeisterin zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: dafür: mehrheitlich. dagegen: 3. |
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